Kapitel 23
Die Entscheidungsschlacht
Währenddessen, und außerhalb des gigantischen Kampfschiffes, der Aloriha,
kämpften Miwars Jägerstaffeln einen erbitterten Kampf
gegen die immer stärker werdenden Kampfgeschwader der Nohkui,
die anscheinend, und wie es Miwar vorhergesehen hatte, alles was sie
zu bieten hatten, nun einzusetzen schienen.
Miwars Staffelführer hieß Leutnant Pinar. Ein recht hitzköpfiger,
aber dennoch sehr selbstbewusster junger Mann von 27 Jahren. Zwei
Kriege hat er schon auf der Aloriha an Miwars Seite gegen die Nohkui
heil überstanden. Miwar kannte seine Fähigkeiten und
Qualitäten, die sich besonders durch das Hineinversetzen in das Kampfverhalten
bzw. taktischen Verhaltensweisen der Nohkui hervorhoben. Pinar
entging während der unmittelbaren Kampfhandlungen fast nichts.
Darum flog und schoss er wenn möglich immer selbst. Miwar
wusste: Hat dieser Draufgänger Pinar erst einmal einen feindlichen
Kampfjäger auf den Kieker, so konnte jener sich zu 97 Prozent
vom seinem Leben verabschieden. Er hatte eben einen siebten Sinn
dafür. Miwar war sich seiner Fähigkeiten nur allzu bewusst
und setzte ihn dementsprechend in kniffligen oder gar in
aussichtslosen Situationen ein. Sämtliche Kampfjägerstaffeln
befanden sich nun außerhalb des Schiffes, der Aloriha, und
versuchten mit aller Macht und Härte, die feindlichen
Geschwader der Bestie Nohkui von ihrem Hauptschiff fernzuhalten.
Mindestens einhundert Kampfjäger wagten sich im ständigen
Takt immer näher und näher an die Schlucht
heran, um die feindlichen Jägermaschinen der Nohkui aus der
Madunischlucht herauszulocken. Was ihnen zum größten Teil
auch gelang. Doch viele verloren jetzt schon dabei ihr Leben.
Wieder auf dem Kampfjäger von Leutnant Pinar: Pinar saß mal
wieder, und wie sollte es auch anders sein, am Steuer. Nachdem Pinar
gerade eben einen Kampfjäger der Nohkui abgeschossen hatte,
machte er eine scharfe Rechtskurve, um wieder in der richtigen
Position in Richtung der Schlucht zu sein, um sogleich den nächsten
Angriff auf diese zu starten.
»Mann, das müssen ja tausende sein, lange werden wir uns nicht mehr halten
können. Suljana, wie lange noch, bevor die erste Welle der
Dilliks zur Verstärkung eintrifft?«, fragte er seine
Navigatorin, eine sehr große und kräftige, am ganzen Körper
durchtrainiert aussehende junge Dame.
»Etwa sechs Zun (Minuten).«, antwortete Suljana im harten Tonfall.
»Gut, ich danke dir. Also, lasst uns noch einen weiteren Angriff wagen und
so viele von diesen Monstern wie möglich töten. Ich hasse
diese verdammten Kreaturen.«
Sofort ging Pinar in Kampfgeschwindigkeit über und griff dabei in seine
Trickkiste. Während er auf die Schlucht zuraste und eine
angemessene Geschwindigkeit erreicht hatte, schaltete er sämtliche
Funktionen des Kampfjägers aus, so dass sein Jäger
unkontrolliert im Raum zu trudeln anfing. Für die Nohkui sollte
dies den Anschein erwecken, dass dieser Jäger kampfunfähig
ist. Diese Art Taktik, die er sich im Übrigen selbst erdachte,
spielte Pinar schon so oft durch, dass er sich immer wieder wunderte,
warum die Nohkui immer wieder darauf hereinfielen. Er wusste, dass
diejenigen welche, die seine so hilflos wirkende Maschine erspähen
werden, dieser Gelegenheit nicht widerstehen konnten und versuchen
würden ihm den Rest zu geben.
»So, nun ist alles restlos ausgeschaltet und wir trudeln nur noch mit
Eigengeschwindigkeit. Ich bin mal gespannt, wie viele heute darauf
reinfallen werden.«, wartete Pinar nun gefechtseifrig.
Kaum hatte er es ausgesprochen, ging der Tanz auch schon los. Aus allen
erdenklichen Winkeln wurde er mit seiner Crew angegriffen. Dann
wartete er noch eine kleine Weile, bis er zum Angriff überging.
Und als er einen feindlichen Jäger erspähte:
»So, Suljana, aufgepasst, diesen einen schenke ich dir. Los, komm her und
mach ihn fertig.«, forderte er von ihr. Doch Suljana verneinte
schulterzuckend.
»Tut mir leid, Pinar, ich habe noch nie jemanden getötet und ich werde
dies auch in Zukunft nicht tun. Ich bin lediglich für die
genauen Koordinaten...«, dann?
»Schon gut, das weiß ich ja, aber einen Versuch war es doch Wert, oder?«,
unterbrach er sie und schoss einen gezielten Impulsschuss ab. Dann
folgte ein kurzes Warten und...
»Na, wirst du wohl! Treffer! Wau, das war ein Schuss!«, mit einem
riesigen Feuerwall zerriss es den feindlichen Jäger in tausende von Teilen.
»Zumindest macht dieser unseren Flotten keinen Ärger mehr.«,
bemerkte Suljana so ganz nebenbei.
»Genau, und was sehen da meine Augen voll Wonne, da kommen ja gleich zwei
auf uns zu! Mann, die haben aber Nerven.«, gab Tetjech, ein
weiteres Crewmitglied, selbstredend von sich. Tetjech war eigentlich
für das Fliegen des Kampfjägers zuständig, doch wenn
sein Leutnant flog, hatte er auch kein Problem damit. In dieser Zeit
genoss er halt einfach den Flug. Tetjech war mehr der ruhige Typ, der
nur sprach, wenn er gefragt wurde. Ansonsten hielt er sich aus allem
und jedem heraus. Er war ein bärtiger und etwas angenehm praller
Typ. Doch auch mit ihm konnte man sprichwörtlich Pferde stehlen.
»Du hast es erfasst, mein Guter. Manchmal kommt es mir so vor, als hätten
diese verdammten Biester kein einziges Gefühl in ihren
stinkenden Insektenleibern.«, erwähnte Pinar noch während
er zum nächsten Schlag überging. Pinar drehte seine
Maschine in eine enge Linkskurve und ging danach in eine
Kopfüberrolle, um den Feind, der ihn seit einigen Augenblicken
verfolgte, vor sich zu bekommen. Wenige Augenblicke später hatte
er ihn vor sich, peilte ihn an und schoss auch gleich. Noch während
einer der Faserstrahlen zu diesem besagten Ziel unterwegs war, hatte
er auch schon die zweite feindliche Jägermaschine, die auf ihn
zukam, auch im Visier, angepeilt und schoss abermals, dann machte
Pinar eine scharfe Rechtskurve, um wieder in eine Position Richtung
Madunischlucht zu gelangen. Dann galt es, kurz zu warten.
»Na, Suljana, habe ich die beiden nun erwischt?«, fragte er
aufgeregt nach.
»Moment, ich warte noch auf die Bestätigung. Ah ja, da ist sie. Leutnant
Pinar, alle beide sind genaue Volltreffer. Status: Keine
Überlebenden.«, gab sie zur Antwort.
»Ja, Mann, das ist ja ein Kampf. Genau nach meinem Geschmack. Ich hoffe,
dass der nicht so bald endet.«, gab Pinar fast im Freudenrausch
und mit beiden geballten Fäusten auf das Steuer schlagend von
sich. Während ihn seine Crew besorgt ansah. So auch Suljana,
die sich offenbar über Pinars Verhalten wunderte.
Meine Güte, wie kann man nur so gierig aufs Töten aussein,
dachte sie sich noch. Doch alles Grübeln half eben nichts, der
Kampf ging ungehindert weiter. Pinar befand sich erneut wieder in
Richtung der Madunischlucht und lauerte auf den nächsten
Feind.
»Wie viel Zun (Minuten) sind es noch, bis die erste Welle der Dilliks,
unserer Verbündeten, kommt?«, erkundigte sich Pinar.
»Zirka drei Zun (Minuten), Herr Leutnant Pinar.«, entgegnete Techjet aufgeregt.
»Na dann, verflucht will ich sein, wenn da nicht noch ein Jäger der
Nohkui zu bekämpfen wäre.«, brüllte er voller
Eifer. Überall leuchtete das Feuer gegenseitiger Zerstörungen
auf, und Pinar mit seiner Crew wurde durch die Druckwellen und
Raumverzerrungen, die nun durch das Detonieren verschiedenster
Waffenarten verursacht wurden, mitsamt seinem Kampfjäger
durchgerüttelt und geschüttelt.
»Verdammter Mist nochmal, die werden ja immer stärker!«, nörgelte
er herum.
»Leutnant Pinar, vor uns ein feindlicher Jäger, er hat das Feuer auf uns
eröffnet.«, meldete Suljana ihrem Vorgesetzten nun
aufgeregt. Suljana biss sich auf die Lippen, als sie auf dem Schirm
sah, wie sich dieser mit ungeheurer Geschwindigkeit offenbar auf sie
zustürzen zu wollen schien.
»He, was hat denn dieser Trottel vor? Mann, ich glaub es einfach nicht, will
der mich etwa rammen?«, fuhr Pinar außer sich fort.
»Herr Leutnant, ich glaube, das will er.«, meldete Navigatin Suljana
ängstlich, was Pinar natürlich auffiel.
»Keine Angst, Suljana, den kauf ich mir.«, erwiderte er ruhig bleibend.
Es sollte ein Ausweichmanöver seinesgleichen folgen. Pinar
wartete und sah ruhig und besonnen zu, wie der feindliche Jäger
immer näher auf ihn zukam. Und er wunderte sich, warum dieser
nicht das Feuer eröffnete. Dafür gab es für Pinar nur
eine Erklärung:
»Mann, ich glaube, der liegt absolut auf dem Trockenen und versucht uns noch
mit in den Tod zu reißen?«, warf er ein, während er ganz
locker das Steuer gegen den feindlichen Jäger justierte.
»Ja, Leutnant, das glaube ich auch. Der hat keinen einzigen Schuss mehr
übrig. Sie sollten jetzt aber wirklich ausweichen, Herr Leutnant
Pinar!«, forderte Suljana ihn auf.
Doch Pinar scherte sich einen Dreck darum, was seine Navigatorin von ihm
forderte. Im Gegenteil, er blieb stur auf seinem Kurs. Kurs auf den
feindlichen Jäger, der alles zu riskieren schien. Pinars Augen
waren von einer Gier geprägt, die seinesgleichen suchte. Starr
und leblos glänzten sie ihrem Ziel entgegen. Fest entschlossen,
nicht eher zu weichen, ehe dieses Ziel nicht vernichtet war.
»So, na dann komm schon, ich warte, du Insektenfresse.«, sprach er im
Flüsterton, während sich sein Gesicht zu einem
schrecklichen Anblick des Wahnsinns zu formen und zu verwandeln
begann. Immer näher und näher kamen sich die beiden
Kampfjägermaschinen.
»So, gleich habe ich dich!«, sprach Pinar laut vor sich hin.
Langsam und immer fester drückte er das Steuer mit beiden
Händen, wobei man das Knirschen seiner hautengen ledernen
Handschuhe hören konnte. Schweißperlen bildeten sich auf
seiner Stirn, die er mit seinem Oberarmen versuchte wegzuwischen.
Dann drückte er den Knopf, der für die Faserkanone an der
Vorderseite des Kampfjägers zuständig war, und schoss
mehrere Salven auf den nun immer näher und näher herankommenden
Feind. Pinar schoss und schoss, bis ihm für einen Augenblick
klar wurde, dass er sich nun nicht mehr in der Lage befand,
auszuweichen. Dann folgte ein heller und enorm greller Feuerball.
»Treffer!«,
schrie Pinar. Doch halt, im nächsten Augenblick war ein enormer
Knall zu vernehmen. Ein größeres Stück Metall des
zerstörten feindlichen Kampfjägers knallte in seinen
Kampfjäger hinein und riss ein großes Loch an der linken
Rumpfseite. Durch die plötzlich entweichende Luft
aus dem Inneren des Kampfjägers drohten alle ohnmächtig
zu werden. Doch rasch zeichnete sich die ständige Schulung für
solchen Gefahren aus. Im schnellen Handeln griff ein jeder nach
seinem Atmungsgerät, das sich unmittelbar unter seinem Sitz
befand, und die Gefahr war vorerst gebannt. Doch als sich Pinar nach
Suljana umsah, bewegte sie sich nicht mehr. Sie hatte als einzige
keine Sauerstoffmaske angelegt. Doch warum tat sie es denn nicht?
Pinar ahnte Schlimmes. Das mannsgroße Loch, das dieses Stück
Metall von dem zerstörten feindlichen Jäger aufriss, befand
sich genau auf der Seite wo Suljana saß.
»Tetjech, übernehmen Sie das Steuer!«, schrie er im verzweifelten
Ton durch die Atmungsmaske, von wo sich seine Stimme nur halb so
laut und dröhnend anhörte. Dann schnallte er sich von
seinem Sitz ab und begann, sich langsam wie in Zeitlupe zu Suljana
hin zu hangeln, ja fast schwebend wirkend. Durch den Einschlag
herrschte an Bord des Jägers keine künstliche
Schwerkraft mehr. Als er sie endlich erreichte und Suljanas rechte
Schulter zu fassen bekam, verzerrte sich sein Gesicht zu einem
Trauerspiel. Vorsichtig beugte er sich über Suljanas leblosen
Körper. Was er dann sah, ließ ihn aufschreien. Die gesamte
linke Körperhälfte, also auf der Seite, wo sich das Loch im
Rumpf des Jägers befand, war ihr weggerissen worden. Ein Anblick,
den Pinar mit Sicherheit sein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen
wird.
Eine Freundin, ja eine sehr gute Freundin
starb, und das seinetwegen. Pinar schrie, ja, er schrie so sehr und
laut, dass man glauben konnte, er habe den Verstand verloren.
Dann verstummte er und gab keinen Mucks mehr von sich. Tetjech
bemerkte sein komisches Verhalten und meldete sich sofort auf der
Aloriha.
»Achtung, hier ist Kampfjäger 2145, bitte um sofortige Erlaubnis, in den
Hangar zurückkehren zu dürfen. Wir haben eine Tote und einen
kampfunfähigen Leutnant an Bord. Unser Jäger ist schwer
beschädigt und somit außer Stande, den Kampf
fortzusetzen.«, meldete Tetjech.
»Achtung, Kampfjäger 2145, Erlaubnis erteilt, finden Sie sich auf Hangar
neun ein. Die Rettungskräfte werden vor Ort sein.«, gab
der Aufsichtsdienst Order.
»Aufsichtsdienst, hier 2145, ich erbitte sofortige Benachrichtigung an Kommandeur
Miwar, dass es sich hierbei um den Kampfjäger von Leutnant
Pinar handelt.«, bat Tetjech die Aufsicht.
»Bestätige, Meldung und Bericht werden wie gewünscht und umgehend an die
Kommandoführung weitergeleitet. Aufsichtsdienst, Ende.«,
wurde es bestätigt.
»So, jetzt geht es nach Hause, Pinar.«, beruhigte er seinen Leutnant,
der noch immer wie apathisch starrte und keinen Mucks von sich gab.
Techjet wusste längst Beischeid, dass sein Leutnant sich in
einem Schockzustand befand. Pinar konnte offensichtlich den Verlust
seiner Navigatorin Suljana nicht verwinden. Immer und immer wieder
sah sich Tetjech sorgenvoll nach seinem Leutnant um, der nun wie ein
Häufchen Elend zusammengekauert auf dem Boden neben der toten
Navigatorin Suljana saß. Er hatte enorme Schwierigkeiten, den
Jäger in die richtige Richtung zu lenken, da er durch das
Getöse und der ständigen Explosionen ganz schön
durchgerüttelt wurde. Doch mit Mühe gelang es ihm
schließlich doch, das rettende Hangar neun zu erreichen, wo
wie versprochen die Rettungskräfte schon auf sie warteten.
Auf dem Führungsdeck bei Miwar, der nun ungehalten auf dem Deck hin und her lief:
»Mann, wo bleiben die Dilliks denn. Die erste Welle müsste bereits
hier sein, äh... Seit wann müssten sie hier sein,
Magbur?«, fragte er nach.
»Seit genau, in etwa, vier Zun (Minuten) und 22 Grons (Sekunden), Herr
Kommandeur. Sie haben absolut Recht, die sind längst
überfällig. Hoffentlich ist nichts Schlimmeres
geschehen.«, fügte Leutnant Magbur hinzu.
»Ja, das hoffe ich auch. Sehr viel länger können wir uns nicht
mehr halten.«, gestand sich Miwar ein, während seine
Jägerstaffeln dem noch übermächtigen Feind einen
erbitterten Kampf lieferten. Dann endlich war es soweit: Die erste
Welle meldete sich und wer sollte es anders sein, als der Führer
der gesamten Flotten, General Eltier.
»Seien Sie mir gegrüßt, mein Freund Miwar. Wir gehen nun wie
besprochen in den Angriff über.«, gab General Eltier zu
verstehen.
»Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie wir uns auf euer Ankommen
freuen, General Eltier. Doch sagt mir, was euch denn aufgehalten
hat?«, fragte Miwar.
»Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, wir sind wie geplant gestartet. Aber
seien Sie sich gewiss, dass wir nach dem Kampf intensive
Berechnungen anstellen werden. Aber vermutlich sind wir in die Nähe
einer Zeitschleife geraten, die wir sozusagen etwas angekratzt haben,
das würde die Verspätung erklären.«, gab
Eltier zu verstehen.
»Gewiss, General, so wird es sich zugetragen haben. Aber nun beendet diesen
Kampf mit einem Sieg.«, forderte Miwar ehrgeizig von General Eltier.
»Miwar, seht her, beobachtet uns Dilliks, die für den Kampf geboren
wurden und lernt daraus.«, gab der General an. Was aber Miwar
nicht im Geringsten ärgerte. Im Gegenteil.
»Mit dem größten Vergnügen, General Eltier und 'gutes
Gelingen'.«, und schickte ihm einen Hauch Stolz zu.
Dann startete die erste Welle von vier Flottenverbänden, geführt von
General Eltier höchstpersönlich, zum Angriff auf die
Madunischlucht. Die Flottenführungen wollten diesmal endgültig
mit den Nohkui abrechnen. Viele Welten und damit unzählige
Völker wurden von dieser einen Spezies vernichtet. Damit sollte
ein für allemal Schluss gemacht werden. Die Flotte raste direkt
auf die Madunischlucht zu und eröffnete sogleich das Feuer. Es
war ein gewaltiger Angriff zu beobachten, wie die maschinelle Masse
von vier Flottenverbänden auf einmal auf die Madunischlucht zurasten.
Die nun darauf folgende Reaktion der Nohkui war zu erwarten:
Immer mehr Kampfjäger flogen aus der Madunischlucht und
gingen auch gleich zum Angriff über. Und damit nicht genug: Sie
setzten nun auch größere Kampfschiffe ein, die eine
weitaus größere Feuerkraft aufwiesen, als die kleinen
Kampfjäger, die sich ohnehin nur mit den Jägerstaffeln der
Flotten an Feuerkraft messen konnten. Diese weitaus größren
Kampfschiffe konnten leicht eine Bedrohung für die
Führungsschiffe aller Flotten werden. Sie haben eine enorme
Feuerkraft und sind folglich eine ernstzunehmende Bedrohung. Eine
ernstzunehmende Bedrohung für sämtliche Flotten, und
mussten folglich als erstes und wirkungsvoll vernichtet oder
zumindest so schwer beschädigt werden, dass sie sich nicht mehr
in der Lage befanden, zu manövrieren und zu feuern. Deshalb richtete
auch General Eltier sein Hauptaugenmerk auf diese Kampfschiffe.
»An sämtliche Kampfgleiter, sofort die Kampfschiffe der Klasse vier
der Nohkui angreifen und vernichten.«, befahl Eltier.
Schiffe, die mit der Kategorie 'Klasse 4' bezeichnet bzw. eingestuft wurden,
hatten diesbezüglich für alle Jäger, Kampfgleiter, und
sogar Schlachtschiffe, also Führungsschiffe, eine absolute
Priorität und mussten ungeachtet anderweitigen Kampfhandlungen
sofort und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft
werden. Diese Klasse 4 wurde sogar automatisch von sämtlichen
Bordcomputern identifiziert, sofort und das vollautomatisch Kurs
auf sie gehalten und beschossen. Das ging sogar so weit, dass nicht
einmal die Piloten etwas dagegen tun konnten, falls sie, aus welchen
Gründen auch immer, diesen Angriff verweigerten. Das System tat
dies, wenn nötig vollautomatisch und konnte nur durch Eingabe
eines bestimmten Codes, den natürlich nur wenige und unabhängig
voneinander wussten, verhindert werden. Doch bis dieser Code
letztendlich eingesetzt würde, wäre mit Sicherheit der
Kampf längst entschieden, für welche Seite auch immer. Dies
war jedem bekannt und folglich wurde alles darangesetzt, den Feind
zu vernichten, wenn sie nicht selbst vernichtet werden wollten.
Immer mehr Schiffe der Klasse 4 kamen aus der Madunischlucht und General
Eltier wurde zunehmend nervöser. Eltier kannte die Nohkui genau,
und folglich auch ihr stetiges und durchtriebenes Handeln.
Dementsprechend, so rechnete er aus, war sowiewo mit einer weiteren
Überraschung von ihnen zu rechnen. Doch dass diese ihm mit einer
solch enormen Kampfkraft gegenüberstehen würden, natürlich nicht.
»Wie lange noch, bis die nächste Welle zur Verstärkung hier
ist?«, fragte er seinen Adjutanten, der gleich neben ihm stand.
»Wir starteten nach 10 Sel (Minuten der Dilliks) die nächste Welle,
nach 5 Sel, wegen der Zeitschleife, die sich im nahen Kursbereich
befindet, eine Verzögerung von 4 Sel, dann müsste
sie in etwa 2 Sel hier sein, Herr General.«, meldete
perfekt errechnet sein Adjutant.
»So genau wollte ich es auch nicht wissen. Es hätte auch die
Kurzform gereicht. Trotz alledem eine Ewigkeit. Nun denn, wir müssen
sehen, wie wir bis dahin klarkommen. Adjutant, geben Sie an alle
durch: Feuern nach eigenem Ermessen und mit allem was wir zu bieten
haben. Haben Sie mich verstanden?«, fragte Eltier noch mal
nach.
»Jawohl, Herr General. Feuern nach eigenem Ermessen und mit allem was wir zu
bieten haben.«, gab er wortgetreu wieder.
Was dann folgte, konnte mit einem Untergang eines Sternes, also einer
erhabenen und göttlichen Supernova, verglichen werden. Alles was
an Kampfmaschinerie vor Ort war, konzentrierten sich nun auf die
Klasse 4 Kampfraumschiffe des Feindes und feuerte was das Zeug
hielt. Faserstrahlen in allen nur erdenklichen Formen, gebündelte
Detonator-Impulskugeln, die sich an das Schutzschild des
Feindes, natürlich nicht sichtbar, förmlich festsaugten
und die Energie des Schildes so lange abzogen, bis es letztendlich in
sich zusammenfiel und implodierte und somit mit nur einem Treffer
zerstört werden konnte. Alle nur erdenklichen Waffensysteme
kamen hierbei zum Einsatz und schossen ohne Unterlass gegen die so
schrecklich erbarmungslosen und verhassten Feinde der Vereinten
Planeten, die natürlich
verzweifelt zurückschossen, während sie mit jedem Treffer
immer schwächer wurden. Bis schließlich das Schutzschild
des einen oder anderen zusammenbrach und das Schiff in tausende
von Stücken zerfetzt wurde. Doch nichts desto Trotz schienen
die Nohkui in ihren Angriffen immer stärker statt schwächer
zu werden. Was natürlich Miwar, der von seinem Führungsdeck
aus das Geschehen mitverfolgte, sehr unruhig werden ließ.
»Verdammt nochmal. Die werden ja immer stärker? Leutnant Magbur, geben
Sie mir sofort General Eltier auf den Schirm, aber hurtig.«,
drängte Miwar seinen Leutnant, der natürlich wie immer sein
Bestes gab.
»Jawohl, Herr Kommandeur.«, erwiderte Magbur.
Schon bald erschien General Eltier auf dem Schirm.
»Seid gegrüßt, Kommandeur Miwar. Es ist ein schlechter Zeitpunkt,
mich in dieser Stunde sprechen zu wollen. Ich hoffe doch, dass euer
Anliegen von großer Wichtigkeit gedüngt ist?«, wies
der General hin.
»Gewiss, mein Bester, das ist es. Mir ist in diesm Moment aufgefallen,
dass sich die Streitkräfte unseres Feindes nicht so richtig
verteidigen wollen. Was halten Sie davon?«, fragte Miwar den
General besorgt.
»In der Tat, Kommandeur, das fiel mir auch schon auf. Doch sollten wir
dem noch nicht Beachtung schenken, zumindest bis die nächste Angriffswelle hier
ist. Sie wird jeden Augenblick hier eintreffen.«,
gab Eltier zu verstehen.
»Keine Beachtung? General, mir ist bekannt, dass Sie ein genialer Taktiker sind
und zudem über außergewöhnliche Fähigkeiten im
Kampf verfügen. Doch liegt hier offensichtlich ein fataler
Fehler unsererseits vor. Wir sollten unbedingt unseren Plan ändern.
Die Nohkui wissen offenbar von unserem Plan. Sehen Sie denn nicht,
dass sie sich kaum wehren und ihre Schiffe einfach zu opfern bereit
sind? Das ist doch nicht normal, oder irre ich mich da, General
Eltier?«, warf Miwar ein.
»Jetzt wo Sie es sagen, stimme ich Ihnen zu. Sie lassen sich nur allzu
leicht abschießen oder gar zerstören. Mann, was haben diese
Teufel denn vor?«, fragte sich General Eltier und kratzte sich
den Kopf.
»Genau weiß ich das auch nicht, aber wir sollten die ankommenden Wellen
nicht angreifen lassen und erst einmal in die Warteposition
befehlen. Zumindest so lange, bis wir Näheres wissen. Die Feinde,
die sich noch in der Madunischlucht befinden, können uns
sowieso nicht entkommen. Was halten Sie davon, General?«, fragte
ihn Miwar.
»In Ordnung, Ihnen müsste aber bekannt sein, dass sich dadurch der
Feind wieder neu formieren und stärken kann und zudem massiver
angreifen wird? Halt, einen Moment. Es trifft soeben die nächste
Welle mit weiteren drei Flottenverbänden ein. Und ich erhalte
soeben eine Nachricht. Miwar, ich melde mich gleich wieder.«,
und weg war er vom Bildschirm.
»Mann, was soll denn das? Hier scheint doch jeder zu machen was ihm gerade
in den Sinn kommt.«, ärgerte sich Miwar.
Miwar zappelte hin und her. Kein Wunder, denn er wusste nicht, was nun
General Eltier überhaupt vorhatte. Dann, endlich, erschien Eltier
wieder auf dem Schirm.
»Verzeiht mir mein Ungehalten sein. Aber es ist etwas geschehen, was unseren
bisherigen Plan völlig durcheinanderbringen wird oder sogar
völlig Zunichte macht.«, sprach Eltier zunächst im
Dunkeln.
»Ja, aber mein guter General, was ist denn geschehen?«, fragte nun
Miwar völlig bleich im Gesicht geworden.
»Noch bevor die nächste Welle, also die nächsten drei Flotten zu uns
starteten, konnten sie gerade noch rechtzeitig ein codiertes Signal
von den Nohkui abfangen und entschlüsseln.«, sprach
Eltier.
»Die Nohkui, ja, aber die sind doch allesamt hier? Was glauben Sie denn,
gegen was wir hier kämpfen, vielleicht gegen ein großes
Trugbild?«, gab Miwar, nun außer sich, zurück.
»Natürlich sind das Nohkui, gegen die wir hier kämpfen, aber das ist
anscheinend nur die Vorhut.«, berichtete Eltier des weiteren.
»Sie meinen doch nicht etwa ... Grundgütiger. Die sollten uns nur
hierher locken? Und uns von unserem eigentlichen Plan, sie auf der
Schattenseite des Planten Sinas zu stellen, ablenken. Wir sind in
eine Falle geraten, die haben einfach den Spieß umgedreht, nicht wahr,
Eltier?« fragte Miwar nun völlig baff.
»Wenn Sie es so ausdrücken wollen, ja, Kommandeur Miwar. Wieder einmal
haben sie uns reingelegt, diese Bestien. Aber hören Sie erst mal
die Nachricht, die sie sich gegenseitig schickten, und die wir entschlüsseln
konnten.
»Die zweite Welle unserer Feinde der Dilliks mit drei Flotten ist gerade
eben gestartet und wird bei euch in Kürze eintreffen. Die
restlichen zwei Wellen mit insgesamt zwei und drei Flottenverbänden
werden wir, sobald die zweite Welle außer Reichweite ist,
vernichten. Danach fliegen wir zu euch, die werden denken, dass wir
eine ihrer letzten Wellen sind, und uns nicht gleich angreifen. Noch
bevor sie merken, dass wir die Feinde sind, befinden wir uns bereits
vor der Madunischlucht. Außerdem sind wir dann eindeutig in der
Überzahl und können sie völlig vernichten.
»Von woher kamen denn eigentlich diese Signale?«, fragte nun Miwar.
»Moment, da muss ich meinen Navigator fragen.«, dann dauerte es einen
kleinen Augenblick.
»Miwar, hören Sie, die Signale wurden eben genau zurückverfolgt,
und sie kamen definitiv von einem Planeten. Raten sie mal von
welchem?«, fragte Eltier.«
»Es ist Sinas.«, deutete er.
»Ja, es ist Sinas, Irrtum ist ausgeschlossen, Miwar, und was ist denn so
interessant an diesem Planeten?«, fragte nun Eltier neugierig
geworden nach.
»Weil dieser Planet von den Nohkui... Ach Eltier, es würde zu lange
dauern, es zu erklären. Das holen wir in einer ruhigeren Minute
nach, versprochen. Ich weiß nur eines, die haben sich auf Sinas
vorbereitet. Davon ist mir schon länger bekannt, aber dass sie
sich von dort aus zu einer großangelegten Invasion zusammenschlossen?
Und ich habe mich auch noch zu dieser Finte in der
Madunischlucht ablenken lassen. Ich könnte mich selbst
ohrfeigen.«, ärgerte sich Miwar.
»Na, das können Sie auch später tun. Jammern hilft uns nun
auch nicht weiter. Wichtig ist, was wir nun als nächstes tun
sollen, wie gehen wir vor?«, fragte nun Eltier nach.
»Also, passen Sie auf: Ungeachtet dessen ist der Kampf noch lange nicht
entschieden. Wir haben noch immer Vorteile. Die Nohkui wissen nicht,
dass wir sie bereits durchschaut haben. Das gibt uns einen gewissen
Vorsprung. Okay, Eltier? Keiner kann bei Hypersuptinar-Geschwindigkeit
auf irgendeine Art oder Weise Signale senden, das
wissen die Nohkui und natürlich auch wir.«, berichtete
Miwar.
»Klar wissen es alle, doch was wollen Sie mir damit andeuten?«,
unterbrach ihn nun Eltier.
»Wichtig ist, dass wir als erstes die letzten zwei Wellen vor den Nohkui
warnen und das noch bevor die Nohkui dort ankommen und sie
angreifen können. Am besten wird es sein, dass wir mehrere
Sonden mit den neuen Befehlen losschicken, mehrere deswegen, falls
eine oder zwei zufällig von den Nohkui abgefangen werden. Wir
wissen natürlich nicht, ob diese Biester nicht auch noch einige
Außenhorchposten in der Nähe von unseren Flottenverbänden
postiert haben. Sobald die Sonden unsere neuen Befehle unseren
Flottenverbänden gemeldet haben, nehmen auch wir sofort Kurs auf Sinas,
ausgenommen eine Flotte, die uns den Rücken freihält.
Die Flotte, die uns bis zuletzt den Rückzug
ermöglicht, kommt natürlich nach. Verdammt, ich fürchte,
dass sie Goderijan auf dem Kieker haben. Mann, dieses Volk wehrt sich
doch nicht. Wenn die da mit ihrer Hauptstreitmacht einfallen, sind
die Goderijaner verloren.«, versuchte Miwar dem General zu
erklären.
»Ach, jetzt weiß ich, was sie vorhaben. Wir werden den Hauftangriff nun auf
den Planeten Sinas verlegen. Und die letzten zwei Wellen zum Planeten
Sinas nachsenden, deshalb ja die Sonden.«, stellte General
Eltier fest.
»Genau deshalb die Sonden. Natürlich müssen die letzten beiden
Flotten, und natürlich auch wir, etwas Außerhalb der
normalen und kurzen Route zur Schattenseite des Planeten Sinas
fliegen, wir wollen ja vermeiden, dass sie oder wir den
Flottenverbänden der Nohkui direkt in die Krallen fallen. Die
sollen ruhig ins Leere fliegen. Bis die merken, was los ist, also, dass
keinerlei Flottenverbände, die sie dort glauben anzufinden, sich
auf diesen Koordinaten befinden, greifen wir schon ihre
Hauptstreitmacht, also die Invasion der sich dort befindlichen Nohkui
auf Sinas an. Wir müssen unter allen Umständen verhindern,
dass nur eine Flotte, die sich dort unten zum Angriff auf Goderijan
bereithält, starten und diesen Planteten Sinas verlassen kann.
Wir müssen alles an Kampfkraft reinwerfen, was wir haben. Sind
Sie damit einverstanden, General Eltier?«, fragte ihn Miwar.
»Also, Sie sind mir ja so ein genialer Taktiker. Ich finde diesen Plan
hervorragend. Mann, Miwar, Sie haben doch tatsächlich in nur
wenigen Minuten einen völlig neuen Angriffsplan entworfen. Ich
hoffe nur, dass uns dieser Angriff auch gelingen wird. Ach was, er
muss einfach gelingen.«, fügte Eltier hoffend hinzu.
»General Eltier, er wird und muss gelingen. Denn diesmal lassen wir ihren
Spionen keine Zeit, ihre Herren zu informieren. Dieser Angriff wird
sie und ihre Formationen völlig überrumpeln. Ihnen wird
nicht einmal mehr Zeit bleiben, sich aus dem Staube zu machen, das
kann ich Ihnen versprechen, General.«, gab er sein Wort, das
für ihn bindend war.
»Und was machen wir mit den Flottenverbänden, die nun unterwegs zu
unseren letzten zwei Wellen sind? Und werden unsere Sonden auch
rechtzeitig, noch bevor die Nohkui sie angreifen können, die
neue Order empfangen?« Fragen um Fragen, die da General Eltier
hatte.
»Erstens setzen wir unsere neuen Sonden ein, sie sind neu, aber erprobt und
verfügen über die sechsfache Geschwindigkeit als die
Nohkui je fliegen können oder werden. Sie, und da bin ich mir
sicher, werden um einiges eher ankommen, so dass die Wellen genügend
Zeit bekommen, um ihren neuen Kurs zu setzen und abzufliegen.
Zweitens: Diese Flotten werden sicherlich, nachdem sie bemerken, dass
sie ins Leere flogen, umgehend zu ihrem Stützpunkt auf Sinas
zurückkehren, wo wir sie dann natürlich gebührend mit
großflächigen Minenfeldern empfangen werden, die wir
natürlich bei Ankunft und noch vor Sinas aussetzen werden. Und
die, die trotzdem durchkommen, werden wir empfangen und ihnen den Rest
geben. Ich lasse extra eine Flotte bereitstellen. So, General, das
letzte Wort liegt nun bei Ihnen.«, forderte nun Miwar.
»Gut, ich bin mit allem einverstanden. So lassen Sie uns nun nicht mehr
reden, sondern handeln. Miwar, Sie veranlassen sofort,
das Aussenden der Sonden. Ich werde, sobald wir wieder vor Sinas in
die Normalgeschwindigkeit übergehen, alles Weitere veranlassen
und Ihnen dann diese neuen Minen zukommen lassen. Wir haben da
einiges an wirkungsvolleren Minen, als ihr sie je bauen werdet.«,
gab Eltier mal wieder an.
»Das hoffe ich doch sehr, General. Also, General Eltier, lasst uns damit
beginnen. Treffpunkt auf den Koordinaten 163452 vor der Schattenseite
des Planeten Sinas. Diesmal greifen wir sie mit vereinten Kräften
frontal an. Auf Sinas fällt dann die endgültige
Entscheidung.«, vermittelte noch Miwar dem General.
»In Ordnung also, bis dahin und gutes Gelingen, mein Freund!«,
wünschte noch Eltier.
Dann verschwand er vom Bildschirm.
Noch immer tobte der Kampf gegen die Klasse-4-Raumschiffe und den noch
übriggebliebenen Kampfjägern der Nohkui. Große
Verluste mussten die Nohkui hinnehmen.
Plötzlich, Miwar wollte seinem Spezialtrupp den Befehl geben, die neuen Sonden von
General Eltier am angegebenen Punkt in Empfang zu nehmen und
anschließemd auszusetzen, da wurde sein Schiff
von einem enorm massiven Treffer der Klasse-4-Raumschiffe
durchgerüttelt, so dass Miwar mitsamt seiner Crew zu Boden
fielen.
»Verdammt nochmal, noch so ein Treffer und wir können einpacken.«,
fluchte Miwar und stand mit einem Schwung wieder auf seinen Füßen.
»Alle herhören: Sofort das Klasse-4-Raumschiff unter Beschuss
nehmen!«, befahl er.
»Herr Kommandeur, das tut bereits der Computer selbstständig. Sie
wissen ja, da können wir nichts dagegen machen.«, meldete
Leutnant Magbur gehorsamst.
»Ach ja, ich vergaß. Diese verdammten Computersysteme müssen
einem immer ins Handwerk pfuschen. Leutnant Magbur, sofort 16 Sonden
mit folgenden Befehlen für die zwei Wellen im neunten Quadranten
unter genauen Koordinaten 3379823 mit höchster Priorität und
Geschwindigkeit von General Eltier in Empfang nehmen und aussetzten.
Füttert sie mit folgenden Befehlen...«, und Miwar
befehligte die neue Order.
Auch die Flotte, die zum Schein eine Weile zurückbleiben sollte, um
den starteten Flottenverbänden den Rückzug zu ermöglichen,
bekam die neue Order, sich so bald sich die Flotten außer Reichweite
und auf ihrem Zielkurs befinden, schnellstmöglich aus dem
Staub zu machen und ebenfalls auf diesen Zielkurs zu gehen. Eventuelle
Verfolgungen der Nohkui, die sich noch im Bereich der Madunischlucht
befänden, würden natürlich blindlings in das
Minenfeld geraten und damit vernichtet werden. Natürlich werden
diese Minen erst scharf gemacht, wenn alle Flottenverbände
das Minenfeld, das natürlich großflächig
angelegt wurde, passiert haben.
»So, meine Herren, lasst uns von hier verschwinden, und das mit
Hypersuptinar-Geschwindigkeit.«, gab er den Befehl.
Doch Leutnant Magbur starrte seinen Kommandeur nun an, als wolle er diesem
Befehl nicht gehorchen.
»Sagen Sie mal, Leutnant Magbur, haben Sie was mit Ihren Ohren? Ich sagte,
dass Sie starrten sollen!«, wiederholte er seinen Befehl.
»Aber, Herr Kommandeur, Sie wissen doch, dass, wenn der Computer
Klasse-4-Raumschiffe ausgemacht hat, er jedes eigenmächtige Handeln an den
Systemen verweigert.«, wies Leutnant Magbur darauf hin. Wobei
er gar nicht mal so Unrecht hatte.
»Ach ja, das vergaß ich bei dieser ganzen Aufregung. Gut, Leutnant.
Eigentlich dürfte ich es Ihnen gar nicht zeigen. Normalerweise
bräuchte man nun einige Codes von einigen Kommandeuren, dennoch,
es geht auch anders. Ich besitze einen Code, mit dem auch ein
einzelner diese
gesonderte Priorität außer Kraft setzen kann, in diesem Fall werde ich dies sein. Aber bitte
Magbur, fragen Sie mich nicht, woher ich diesen Code habe. Ich sage
ihnen nun den Code und Sie geben ihn ein. Und noch etwas, diese
Handlung unsererseits hat nie stattgefunden. Ich hoffe, ich habe mich
klar und unmissverständlich ausgedrückt.«, warf Miwar ein.
»Natürlich, Herr Kommandeur, ich weiß schon jetzt nicht mehr, wovon wir gerade
eben noch sprachen und was Sie mir noch empfehlen werden.«,
erwiderte Magbur seinem Kommandeur.
»So gefallen Sie mir, Herr Oberleutnant.«, beförderte ihn Miwar.
Und als Magbur dies hörte, ging von ihm ein Strahlen aus, dass man
meinen konnte, er wäre noch ein Kind, das soeben beschenkt
wurde. Die gleiche Intensität an Erstaunen und heller Freude.
»Danke, Herr Kommandeur. Ich werde mich mehr als würdig erweisen, um
diesem Rang gerecht zu werden.«, versprach er seinen
Kommandeur.
»Schon gut, Magbur, wir wollen ja nicht übertreiben. Aber nun horchen
Sie auf, Herr Oberleutnant. Geben Sie nun folgende Daten in den
Computer ein: 8900032228999, Zaterech, Priorität 010, Code
667663441, Miwar. Haben Sie das in das Sperrsystem eingegeben?«,
fragte er seinen Oberleutnant.
»Jawohl, Herr Kommandeur, Priorität und Code wie Befohlen eingeben.«,
erwiderte er.
»Nun denn, dieser Code gibt sämtliche Flotten frei. Lasst uns hier
verschwinden. Ausweichkurs mit Hypersuptinar-Geschwindigkeit
zu den Koordinaten 163452, Schattenseite des Planeten Sinas. Und
los!«, befahl er seinen Navigatoren. Und weg waren sie, auf dem
Weg zu einer erneuten Auseinandersetzung gegen die Nohkui und der
Ungewissheit, diese eine Schlacht für sich zu entscheiden.
Kapitel 23, Die Entscheidungsschlacht (Teil 2)
Anfang und Kapitelübersicht
© 2012 by Peter Althammer
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