Panoramamuseum der Bauernkriege

Panoramamuseum der Bauernkriege
Die Bauernkriege entstanden, weil die Landesherrn ihren leibeigenen Bauern und auch bisher freien Bürgern ihre Rechte immer mehr beschnitten. Gleichzeitig veröffentlichte Martin Luther im Jahr 1520 seine Denkschrift Von der Freiheit eines Christenmenschen. In seinen dreißig Thesen beschreibt er darin die Freiheit des Menschen im theologischen Sinn, was jedoch viele auch auf ihre persönliche Freiheit von den Feudalherren bezogen. Besonders bei dem Theologen und Reformator Thomas Müntzer fielen die freiheitlichen Thesen auf fruchtbaren Boden, und er wurde zum Revolutionär. 1524 entwickelten sich lokal begrenzte Baueraufstände zum Flächenbrand, genannt Deutscher Bauernkrieg. Die Initialzündung erfolgte in Südwestdeutschland mit der Bundschuh-Bewegung. Ihre Forderungen legten die Bauern in einer Schrift fest, die  Zwölf Artikel von Memmingen. Oft werden diese als die Erstausfertigung der Menschenrechte in Europa angesehen. Martin Luther distanzierte sich von den Aufständen und veröffentlichte 1525 eine weitere Schrift mit dem Titel Wider die mörderischen Rotten der Bauern. In der Schlacht bei Frankenhausen wurden im Mai 1525 aufständische Bauern von einem Heer deutscher Fürsten besiegt. 6000 Tote soll die Schlacht gefordert haben und 300 gefangene Bauern wurden anschließend in Frankenhausen hingerichtet. Auch Thomas Müntzer wurde gefangen genommen, auf der Festung Heldrungen gefoltert und am 27. Mai 1525 in Mühlhausen geköpft. Martin Luther fühlte sich mitschuldig an den Ereignissen. Er soll ausgerufen haben: »Ich, Martin Luther, habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen, denn ich habe geheißen, sie tot zu schlagen. All ihr Blut ist auf meinem Hals.«

Der Leipziger Maler Werner Tübke malte in den Jahren 1976 bis 1987 ein Monumentalgemälde mit 1722 m² Fläche, bestehend aus 3000 Einzelbildern und nannte es Frühbürgerliche Revolution in Deutschland. Heute bezeichnet man es meist als Bauernkriegspanorama. Um das monumentale Panoramabild präsentieren zu können, baute die DDR bei Bad Frankenhausen nahe des Kyffhäuser-Gebirges ein 18 m hohes Museum mit ca. 40 m Durchmesser.
Bauernkriege und Bauernaufstände unter Thomas Müntzer
Im Museum war leider fotografieren verboten. Einige Ausschnitte aus dem Panoramagemälde erschienen auf einer Briefmarkenserie der DDR. Die 20-Pfennig-Marke zeigt Thomas Müntzer mit gesenkter Bundschuh-Flagge als Symbol für die Niederlage der Bauern.
Briefmarkenserie der DDR: Thomas Müntzer und die Bauernkriege, Bundschuh-Bewegung
Briefmarkenserie der DDR: Bauernkriegspanorama von Werner Tübke