Die Dolmengöttin von Langeneichstädt

Die Dolmengöttin von Langeneichstädt
Bei Langeneichstädt in Sachsen-Anhalt fand man 1986 ein jungsteinzeitliches  Großsteingrab. In den Abdecksteinen befand sich eine Menhirstatue mit einer Ritzzeichnung, welche die sogenannte Dolmengöttin darstellt. Ähnliches findet man vor allem in Frankreich. Das Original steht im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle und hier auf der Eichstädter Warte stellte man eine Replik auf.
Menhirstatue Dolmengöttin
Die Form des Menhirs erinnert nicht zufällig an einen Phallus, stellte er doch auch ein Fruchtbarkeitssymbol dar. Auch die napfartige Mulde am oberen Ende verstärkt diesen Eindruck.

Das ist nur ein Beispiel für das unverkrampfte Verhältnis der Naturreligionen zur Sexualität, welches später durch die Kirchen als verdorben eingestuft wurde, um den Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden, das nur durch einen Besuch beim Priester und entsprechende Zahlungen gebessert werden konnte.

Die Naturgötter sind nicht besser oder schlechter als der christliche  Gott. Alle Götter befriedigen letzendlich die Sehnsucht der Menschen, dass unser kurzes Leben nicht alles ist, sondern dass es auch ein davor, danch oder darüber gibt, das dem Dasein einen Sinn verleiht.
Menhir bei Langeneichstädt
So lange der Menhir als Abdeckung für das Megalith-Grab diente, war die Rückseite die Oberseite, damit die Dolmengöttin auf die Toten herabsah.