Zu den Grenzen des Planeten Goderijan

Science Fiction Roman von Peter Althammer

Kapitel 24

Der Auftrag (Teil 2)


Auf dem Raumschiff Surenech:
 

Das Raumschiff Surenech war längst in den Gudami Quadranten eingetaucht. Wie uns bereits bekannt ist, litt in letzter Zeit die gesamte Gruppe unter enormen gefühlsmäßigen Schwankungen, was Lyr, dem Androiden auffiel, der ja für den Zustand und die Stabilität, also die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden seiner Gruppe verantwortlich war, und damit große Sorgen hatte. Lyr wollte nicht, dass sich dieser, ja fast sogar apathische Zustand seiner Schützlinge, in einer seelischen und körperlichen Krankheit verschlimmerte, die nun zu einer ernstzunehmenden Depression hin ausarten könnte. Deshalb ließ Lyr seine Computer in diesem Quadranten nach einem geeigneten bzw. betretbaren Planeten suchen und wurde tatsächlich fündig. Auf diesem Planeten der Bernea 9 hieß und seit langem nicht mehr besiedelt war, wollte er eben mit seinen Schützlingen einen ausgedehnten und für ihre Seelen erfrischenden Spaziergang machen. Worauf die Gruppe hell begeistert war und es kaum abwarten konnte, mit dem Shuttle auf Bernea 9 zu landen. Die gesamte Gruppe befand sich augenblicklich im Computer- bzw. Freizeitraum, wo sie gerade miteinander ein aufregendes und altbewährtes Kartenspiel spielten, das man Poker nannte.

»Sagt mal, wie viel Stunden sind es eigentlich noch, bis wir mit dem Shuttle nach Bernea 9 fliegen können?«, fragte Gregor nervend.

»Gregor, du nervst, außerdem bringst du mit deiner ewigen Fragerei das gesamte Kartenspiel durcheinander.«, beschwerte sich Mary.

»Genau, das ist jetzt schon dass fünfte Mal, dass du uns das fragst. Ist ja nicht zum Aushalten, dieses Plappermaul.«, ärgerte sich nun Susanne.

»Mann, jetzt habt euch doch nicht so, man wird ja noch mal fragen dürfen, oder? Ich frage mich ernsthaft, wie ihr so ruhig Poker spielen könnt. Ja, freut ihr euch denn überhaupt nicht? Mann, wir werden höchstwahrscheinlich auf einem uns völlig fremden Planeten landen und einen wunderschönen Spaziergang machen. Erinnert euch an Sinas. Ungeachtet des Missgeschickes, das wir dort miterleben mussten, war es doch ein wunderschöner Planet, oder? Was glaubt ihr, wie viele von den Raumfahrt-Behörden auf der Erde uns beneiden würden, wenn sie davon wüssten?«, und Gregor hörte und hörte nicht das Plappern auf, bis der Rest der Gruppe die Schnauze gestrichen voll hatte und gleichzeitig das selbe riefen.

»Halt endlich dein Maul!«, schrien wie schon angedeutet alle auf einmal Gregor an, der natürlich völlig zerstreut nicht einen Laut mehr von sich gab und sich nun gedemütigt fühlend aus dem Staube machte.

Einen Augenblick lang sah sich die Truppe gegenseitig an.

»He, und was ist mit dem Kartenspiel?«, fragte nun Sarah.

Doch das schien keinen mehr zu interessieren.

»Sagt mal, waren wir nicht ein bisschen zu grob zu ihm?«, fragte jetzt Sarah, sich nicht gut fühlend.

»Meinst du?«, fragte nun Peter.

»Ach was, der wird sich schon wieder beruhigen. Wurde ja auch mal Zeit, diese Nervensäge in seine Schranken zu weisen. Ist ja nicht zum Aushalten mit diesem Typen. Möchte nicht wissen was der für ne, Kindheit hatte.«, sagte Stephan, worauf ihn alle etwas böse anguckten.

»Ach so, jetzt soll wohl ich ein schlechtes Gewissen haben? Vergesst nicht, ihr seid ja auch nicht gerade fair mit ihm umgegangen, nicht wahr?«, erinnerte Stephan.

»Das stimmt, es war von uns allen nicht recht. Ich gebe zu, dass wir alle in letzter Zeit ein bisschen aufgeregt sind. Kein Wunder, nach so langer Zeit, mal wieder ne Chance zu bekommen, frische Luft zu atmen.«, erklärte Norman.

Dann stand plötzlich Katja auf und ging Richtung Ausgang.

»Na, na, wo willst du denn so plötzlich hin?«, fragte Norman sein Schwesterchen.

»Ich werde zu Gregor gehen und mich in unser aller Namen entschuldigen.« Auch wenn er eine Nervensäge ist, gehört er doch genauso zu uns, wie wir alle. Und wir sollten zusammenhalten.«, so machte sich Katja zum Quartier von Gregor auf.

Mit einem Male standen alle auf und schlossen sich wortlos Katja an. Nach einer Weile standen sie allesamt vor Gregors Quartier und klopften an. Doch es folgte keine Antwort. Norman beschloss, einfach die Tür unaufgefordert einen Spalt breit zu öffnen. Was er ganz vorsichtig in die Tat umsetzte. Norman sah durch den Türspalt, er konnte vom gesamten Raum zwar nur das Bett sehen, doch das genügte ihm völlig, weil er Gregor sah, der auf dem Bett lag und bitterlich weinte. Norman fühlte sich schrecklich, als er Gregor zusammengekauert wie ein Häufchen Elend auf dem Bett liegen sah. So ging er einfach hinein auf das Bett zu, wobei der Rest der Gruppe ihm folgte und kurz vor dem Bett innehielt. Dann setzte er sich auf die Kante des Bettes und legte seinen Arm auf Gregors Schulter. Dabei streichelte er ihn ganz sanft und sprach im Flüsterton, jedoch hörbar und verständlich:

»Wir haben es doch nicht so gemeint, Gregor?«, sagte Norman und musste schwer schlucken.

Mit einem Male richtete sich Gregor auf und umarmte Norman, mit einer solchen Herzlichkeit, dass es keinerlei Worte mehr bedurfte, ja, dass alles vergeben und vergessen war. So folgte, was nun folgen musste: Allesamt umarmten plötzlich Gregor, der davon so berührt war, dass er noch mehr weinen musste. Und, wie sollte es auch anders sein, weinten plötzlich allesamt mit. Plötzlich, und wie aus heiterem Himmel, stand Lyr mal wieder und wie aus dem Nichts im Türrahmen.

»Wie süß, meine Lieblingsmenschen, äh, wie beliebt ihr Menschen doch immer zu sagen? Ah ja, knuddeln. Ja, ihr knuddelt mal wieder miteinander, na habe ich nicht Recht? Ach, wie schön muss es doch sein, ein Mensch zu sein.«, stellte Lyr überraschenderweise fest.

Sofort, von einer Sekunde auf die andere, löste sich die ineinander gekeilte Gruppe wieder auf und warf, Lyr, dem Androiden einen Blick zu, der alles auszusagen schien.

»Aber nicht doch, meine Lieben. Es war keine Absicht, euch in eurer Privatsphäre zu stören.«, entschuldigte sich Lyr.

»Was willst du, Lyr?«, fragte Gregor im ernsten Ton.

Ich wollte euch nur sagen, dass wir in einer Stunde am Ziel sind und in den Orbit des Planeten Bernea 9 einfliegen werden. Das Shuttle steht schon bereit. Ich hole euch dann so in zirka vierzig Minuten, nach eurer Zeitrechnung, hier vor euren Quartieren ab. Dann werden wir geschlossen zu Hangar vier hinunterfahren und ins Shuttle steigen, okay? Ist alles in Ordnung mit euch?«, fragte Lyr noch nach.

»Ja, keine Sorge, uns geht es gut.«, erwiderte Norman.

»Na, bis bald!«, und Lyr ging weiter.

Unterdessen begab sich Lyr wieder auf seine Kommandobrücke und begutachtete mit androidischer Perfektion sämtliche Tätigkeiten seiner goderijanischen Untergebenen. Dann wurde Lyr jäh unterbrochen:

»Kommandant Lyr?«, meldete sich sein Adjutant.

»Was gibt es denn so dringendes, dass du mich in meiner Handlung störst?«, fragte Lyr nach.

»Es ist Montuh, der erste des Hohen Rates der Neunundzwanzig. Er bittet um eine Unterredung auf dem Schirm.«, meldete sein Adjutant des Weiteren. Wie wir auch wissen, gab es nicht nur einen Hohen Rat der Vereinten Planeten, nein, auch auf jedem größeren Schiff der Goderijaner gab es einen Hohen Rat.

»Ich frage mich allen Ernstes, weshalb Montuh vom Hohen Rat nicht selbst hier erscheint, es sind ja nur ein paar Decks, die er mit dem Lift hochfahren müsste. Nun gut, auf den Schirm.«, befahl er seinem Adjutanten.

Ich grüße dich, oh großer Montuh, des Hohen Rates der Neunundzwanzig.«, wechselte Lyr mit einem Male in Höflichkeit.

»Auch wir grüßen dich, Kommandant unsers mächtigen Schiffes, der Surenech.«, sagte dieser höflich.

»Was ist Euer Begehr, großer Montuh?«, fragte Lyr neugierig nach.

»Es ist uns berichtet worden, dass Ihr mit den Erdenmenschen einen, nun sagen wir einmal grob gesagt Ausflug, zum Planeten Bernea 9 hier im Gurmida-Quadranten machen wollt?«, stellte Montuh fest.

»Gewiss, das wollen wir. Ich habe mich dazu entschieden, weil die nervlichen Belastungen der Erdenmenschen hier auf der Surenech, zu risikoreich geworden sind. Die Menschen sind es nicht gewohnt und auch nicht dazu geschaffen, für längere Zeit und in beständiger Folge eingesperrt zu sein. Ich denke, dass Sie, oh großer Montuh, dafür Verständnis aufbringen werden und dem Ausflug mit nichts im Wege stehen werden. Ich appelliere an Ihre Großmut!«, bat er das Mitglied des Hohen Rats der Neunundzwanzig.

»Lyr, wir, der Hohe Rat, haben nicht im Geringsten vor, deine Entscheidungen für die Menschen in Frage zu stellen. Wir begrüßen deine Sorgfalt und die ständige Aufopferung, die du an den Tag legst, zum Wohle der Erdenmenschen. Der Heilige Xarmax und wir begrüßen dies. Ich wiederhole, es muss alles nur Erdenkliche getan werden, damit die Menschen, besonders Norman und Katja, sich wohl und ausgeglichen fühlen. Wir alle sind uns der enormen Wichtigkeit dieser Menschen bewusst und müssen alles tun, um die Gesundheit, sowohl in der Psyche als auch körperlich, aufrecht und im normalen Bereich so gut wie nur irgend möglich zu erhalten. Bedenke, unser treuer Androide, wie wichtig diese Menschen für unser heutiges Volk sind, und für die nächsten Generationen, die noch folgen werden. Doch dies war nun nicht der Grund für meine Unterredung mit dir. Wir bekamen eine gesonderte Nachricht vom Heiligen Xarmax. Er bedauert es sehr, dir diese Nachricht nicht über den normalen und codierten Weg zusenden zu können. Zu groß erschien dem Heiligen Xarmax die Gefahr, dass diese codierte Nachricht, von den Nohkui vielleicht doch entschlüsselt würde und somit abgehört werden könnte. Also sandte er eine kleine Sendeboje, die von einem unserer Außenposten abgefangen wurde. Dieser Außenposten sandte dann diese geheime Nachricht direkt an unser Computersystem, wo wir sie dann hier an Bord entschlüsselt haben und der Zugang zu eben dieser Nachricht vom Hauptsystem bewilligt wurde.«, berichtete der große Montuh.

»Was, ich bin berechtigt, alles und jedes was an Informationen auf und aus diesem Computer kommt bzw. gesendet wird, zu empfangen und diese auszuwerten.«, ärgerte sich nun Lyr entschieden. Wobei er aber nicht einmal so Unrecht hatte.

»Gewiss, Lyr, so beruhige dich doch. Sicherlich hast du alle deine Privilegien und Zugänge, was das Computersystem hier auf der Kommandobrücke betrifft. Dennoch haben wir, als der Hohe Rat, ein eigens gespeistes, vom Heiligen Xarmax befohlenes System, das unabhängig von sämtlichen weiteren Systemen arbeitet, die sich hier an Bord befinden.«, erklärte der große Montuh, etwas verlegen.

»Aha, wie soll ich hier auf der gesamten Surenech für absolute Sicherheit sorgen, wenn ihr eurem eigenen Kommandanten in den Rücken fallt, ihn quasi narrt, könnt ihr mir das mal erklären?«, forderte Lyr, und bemerkte dabei nicht, dass er zu weit ging und zudem vergaß, dass er im eigentlichen Sinne für den Hohen Rat nur eine Maschine war. Eine intelligente elektronische Maschine. Die nur in Anführungsstrichen die Beschaffenheit bekam, selbstständig dazuzulernen, sich selbst zu perfektionieren.

»Wir haben gesagt, was wir zu berichten hatten. Nicht mehr und nicht weniger. Bedenke, dass du ein Androide bist. Du bist zwar einmalig in deiner Beschaffenheit, obwohl es einen zweiten deiner Bauart gibt, bist du das Gelungenste an künstlicher Intelligenz, was jemals von uns erschaffen wurde. Eine künstliche Intelligenz, die sich zudem auch noch selbständig und ohne Zutun unserer Elektroniker und Techniker wie von selbst verbessert, sich genialisiert. Wirf dieses künstliche Leben und deine damit verbundenen Privilegien nicht einfach wegen Ungehorsamkeit weg. Es wäre schade um dich. Ich hoffe inständig, diesen Vorfall an Respektlosigkeit und Meuterei nicht als Tadel in deinen Bericht schreiben zu müssen. Mein lieber Lyr, wir müssen doch nicht diesen Tadel in deine elektronische Akte eintragen?«, vergewisserten sie sich.

»Nein, verzeiht meinen Ungehorsam, Hoher Rat der Neunundzwanzig. Ich vergaß, wer ich wirklich bin. Eine Maschine, nicht mehr und nicht weniger.«, offenbarte sich Lyr zutiefst traurig.

»Na, jetzt untertreiben Sie aber. Sie sind etwas Besonderes, warum, glauben Sie, haben wir Ihnen so viel Verantwortung übergeben, zudem ein riesiges Raumschiff anvertraut. Glauben sie uns, bestimmt nicht, wenn sie nur ein minderwertiger Klasse-C3-Androide wären (Klasse C3 sind einfache Arbeitsroboter).

Sie sind uns kostbar. So werden Sie, wie wir hoffen, weiterhin Ihre Pflicht als Kommandant dieses Schiffes tun. Und zudem werden Sie sich weiterhin um diese acht Menschen kümmern, um ihnen die Reise so angenehm wir möglich zu gestalten. Aber jetzt zu meinem eigentlichen Grund, weshalb ich dich sprechen wollte. So höre: Der Heilige Xarmax befiehlt die sofortige Rückkehr nach Goderijan. Dieser Befehl hat oberste Priorität. Die Schlacht auf Sinas, so laut Bericht des Heiligen Xarmax, wird im Verlauf des morgigen Tages entschieden werden. Nach seinen eingehenden Informationen stehen die Verbündeten kurz vor dem Sieg. Jedoch, so der Heilige Xarmax, gibt es eine Wahrscheinlichkeit, die zwar gegenüber der jetzigen Lage prozentual sehr geringfügig zu sein scheint, dennoch ausreichend, um eine Niederlage seitens der kämpfenden Verbündeten in Betracht zu ziehen. Aus diesem Grunde befahl seine Heiligkeit, bis zur zweifelsfreien Bestätigung des Sieges über die Nohkui auf Sinas seitens der Verbündeten, den Rückflug nicht so wie gewohnt, mit Hypersuptinar-Geschwindigkeit, sondern mit der herkömmlichen Impulsenergie zu fliegen.«, berichtete er weiter.

»Was, wir sollen mit Impulsenergie nach Goderijan zurückfliegen? Das ist ausgeschlossen, dafür würden wir mehr als sechs Quendons (Monate) brauchen. Wie soll ich das den Menschen meiner Gruppe sagen, zudem versprach ich ihnen einen ausgiebigen Spaziergang auf Bernea 9. Wollen Sie es ihnen sagen, ich jedenfalls möchte es nicht.«, protestierte Lyr entschieden.

»Lyr, zum ersten Mal muss ich dir zustimmen. Ich fühle mit dir. Doch Befehl ist eben Befehl, der unter allen Umständen ausgeführt werden muss. Bedenke, die Zeit drängt. Es geht hierbei nicht nur um diesen Krieg, nein es geht um das gesamte Volk der Goderijaner. Erst vor kurzem starben weit über achthundert aus unserem Kollektiv. Die innenruhende Macht, welche die zwei Menschen Norman und Katja in sich tragen, müssen so bald wie nur möglich, sich mit der Macht des Heiligen Xarmax vereinigen. Doch ist es derzeit ein zu großes Risiko, während dieses schrecklichen Kampfes auf Goderijan heimzukehren. Deshalb diese Verzögerung, deshalb der langsame und zögerliche Flug. Zudem Versicherte uns seine Heiligkeit, dass, sobald der Konflikt hoffentlich zu unseren Gunsten beendet sei, er augenblicklich nach der eingehenden Bestätigung seitens der verbündeten Generäle und Kommandeure der Flottenverbände, dich persönlich zu kontaktieren. Lyr, danach wirst du mit Sicherheit wieder auf Hypersuptinar-Geschwindigkeit übergehen dürfen, so dass der Rest des Weges schnell und sicher fortgesetzt werden kann. Ich glaube, wenn du unseren Gästen, den lieben Menschen, die derzeitige Lage, in der wir uns nunmal befinden, erklärst, werden sie uns und dein Handeln gewiss verstehen, dass deine Befehle, die du von seiner Heiligkeit erhältst, viel wichtiger sind, als auf irgendeinem Planeten spazierengehen zu können. Lyr höre: Der Heilige Xarmax möchte dir folgende Worte zum Geschenk machen: Er sagt, du solltest lernen, dass es immer wieder Situationen geben wird, an denen man trotz größten Aufopferungen nichts verändern kann und wenn doch, dann bestimmt nicht so, wie man es sich wünschte. Dass selbst du und deine Genialität nicht ausreichen werden, um mit bestimmten Folgen verschiedenster Handlungen, die ein jedes Geschöpf stets heimsuchen werden, immer einen Sieg zu erringen. Auf eine Handlung folgt immer die nächste und stellt einen Teil deines Selbst dar. Das Ergebnis wird nie gleich sein, es bietet dir ein Wirrwarr, das einem Mosaik gleichzustellen ist und doch steckt ein geordnetes System dahinter. Das verlangt, in richtiger Folge zusammengesetzt zu werden. Dies zu erlernen und zu erkennen, vermag nicht eine jede Spezies, da sie sich in dieser Anordnung nur Treiben lässt, anstatt ihre Möglichkeiten zu nutzen. Doch jener, welcher es in sich trägt, nichts unversucht zu lassen, ständig seinem Inneren Herr zu werden, vermag sich mit jener Macht, die seinen Schicksalsweg formt, zu arrangieren, sich ihm zwar nicht gänzlich zu entziehen, doch immerhin zu verändern. So viel zu den Worten seiner Heiligkeit.«, übermittelte er Lyr.

»Ich bin zutiefst beschämt, Großer Montuh des Rates der Neunundzwanzig.«, senkte Lyr sein Haupt.

»Nicht doch, Lyr. Freue dich über so viel Mitempfinden seiner Heiligkeit für dich. Ach, übrigens, uns kam zu Ohren, dass der Rat der Vereinten Planeten vor kurzem eine Sitzung abhielt. Dort wurde eine erstmalige und außerordenliche Beförderung eines Androiden zu einem General verlautbart. Es ist zwar noch nicht offiziell, dennoch, in den Hohen Kreisen in aller Munde. Nach unserem Wissen kämen von den künstlichen Intelligenzen nur zwei Androidenformen in Frage.«, erwähnte Montuh so ganz nebenbei.

»So, das freut mich, wurde auch mal Zeit, dass uns Andoriden mal eine Anerkennung unserer bisherigen Leistungen zu Teil wird. Ja, großer Montuh, weiß man denn schon, zu welcher Klasse oder Typ diese Androiden gehören?«, fragte Lyr, natürlich versteckt neugierig, nach.

»So viel uns zu Ohren gekommen ist, soll es sich um den Typ der Klasse A-J1 handeln und von diesem Androiden-Typ gibt es nur zwei.«, erklärte Montuh mit einem Lächeln auf seinen Lippen.

»Aha, was? Der Klasse A-J1, aber ich bin diese Klasse A-J1.«, bestätigte Lyr nun völlig zerstreut.

»Das ist uns bekannt. Aber mache dir nicht allzuviele Hoffnungen, denn außer dir gibt es ja schließlich noch einen deiner Art. Es ist der Adjutant seiner Heiligkeit, eben dem Heiligen Xarmax, Mandileih höchstpersönlich.«, auch er hat sehr gute Aussichten, diesen Hohen Rang zu erreichen.«, erklärte der große Montuh weiter.

»Gewiss, wenn nicht gar mehr. Doch macht es mich stolz, dass ein Androide meiner Klasse zum ersten Mal, seit unserer Erschaffung der künstlichen Intelligenzen ein so hohes Amt antreten darf.«, sagte Lyr.

»Es spricht für dich, eine solche ehrenwerte Einstellung in sich zu tragen. Du machst große Fortschritte, getreuer Lyr. Mache deine Sache weiterhin so gut, und wir, der Rat der Neunundzwanzig, sehen eine große Zukunft für dich voraus. In diesem Sinne.«, dann verdunkelte sich der Hauptschirm auf der Brücke.

Lyr bekam zwar eine leichte Rüge des Rates, die ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholte, doch war er gleichermaßen von einem Glücksgefühl durchdrungen, wie er es nie vorher fühlen durfte. So langsam profitierte Lyr von seinem neuen Emotionschip, den er nach großem Zögern in sich einsetzte. Erinnern wir uns, dass Lyr, als er sich diesen Chip einsetzte, das erste Mal so etwas wie Angst, Freude, Ekel, Trauer, ja, sogar das Gefühl der Freundschaft empfand. Mit all diesen Gefühlen, die sein System regelrecht überfluteten, konnte er zu Beginn überhaupt nichts anfangen. Er war so weit, dass er diesen Emotionschip wieder entfernen wollte. Doch mit der Zeit lernte er damit umzugehen. Und nun konnte er sich ein künstliches Leben ohne diesen Chip, ja, ohne diese Gefühle, gar nicht mehr vorstellen. Er lernte zudem, sich nicht von den Emotionen, die dieser Chip bei bestimmten Situationen hervorrief, leiten oder gar kontrollieren zu lassen, sondern sie gezielt einzusetzen und wahrzunehmen.

Doch Lyr war deprimiert. Wie sollte er seinen Schützlingen beibringen, dass aus diesem Ausflug auf Bernea 9 so kurz vor dem Ziel und wo sie sich doch so sehr darauf gefreut hatten, nun doch nichts wird. Ja, der Rat der Neunundzwanzig hat leicht reden. Sie kannten kaum die Menschlinge und ihren jetzigen seelischen Zustand. Es folgte ein schwerer Gang zu seiner Gruppe. In diesen Momenten wünschte sich Lyr, diesen Emotionschip auf den Müll. Doch es half alles nichts, da musste er durch. Als sich Lyr vor den Quartieren befand, zögerte er und hielt einige Zeit inne. An welcher Tür sollte er nun anklopfen. Lyr rief seinen Hauptspeicher ab, um zu prüfen, von wem aus seiner Gruppe er bisher die allermeisten positiven Reaktionen in Sachen Verständnis erhalten hatte. Und da kam Katja in die engere Wahl. Also ging er auf Katjas Quartier zu und klopfte zaghaft.

»Herein!«, hallte es durch die Tür.

Doch Lyr ging nicht hinein, sondern hielt es für höflicher, zu warten, bis Katja selbst öffnen würde. Doch zunächst schien seine Rechnung nicht aufzugehen. Lyr klopfte erneut, doch diesmal etwas entschlossener.

»Ich sagte doch: Herein.«, rief Katja erneut, aber nun deutlich lauter geworden.

Auch diesmal öffnete er die Tür nicht, sondern ging einen Schritt zurück und wartete erneut.

Lyr ging wieder an die Tür heran, hob seinen rechten Arm, um zu einem erneuten Klopfen auszuholen, da riss Katja die Tür, die sich nach innen zum Quartier hin öffnen ließ, mit einem mächtigen Ruck auf, so dass Lyr ins Leere klopfte.

»Verdammt nochmal, ich sagte doch 'herein'.«, schrie Katja Lyr förmlich ins Gesicht. So dass Lyr als Reaktion, und das in einem Bruchteil von einer Sekunde, einen mächtigen Satz zur rechten Seite machte.

»Lyr, du hier? Entschuldige bitte, dass ich dich so Erschrak, es war wirklich nicht meine Absicht. Dennoch, warum bist du denn nicht hereingekommen, ich habe mehrmals gerufen. Na, Schwamm drüber. Lyr, was ist mit dir, du verhältst dich so komisch. Deine Schaltkreise sind doch wohl in bester Ordnung, oder?«, erkundigte sie sich nun etwas ängstlich. Was Lyr natürlich auffiel.

»Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten, meine Liebe. Mit mir ist alles in Ordnung, wenn du meine Funktionsfähigkeit ansprichst. Ich kam, weil ich ein Problem habe, das ich gerne mit dir besprechen würde, natürlich nur, wenn du Zeit hast.«, fragte Lyr vorsichtig an.

»Für dich doch immer, mein Freund. Na, dann leg los. Um was handelt es sich?«, fragte Katja ganz unbekümmert. Doch in ihrem Innersten wusste Katja, was Lyr auf dem Herzen hatte. Sie sah es an Lyrs Verhalten. Und sie wusste, dass es mit dem Ausflug auf Bernea 9 nichts werden würde. Doch sie ließ sich zunächst nichts anmerken und beschloss, erst mal Lyr zuzuhören. Ihm ein klein wenig seine elektronisch-bionische Seele zu entlasten.

Und Lyr erzählte von dem Wunsch seiner Heiligkeit, dem Heiligen Xarmax, und dass der Krieg bald sein Ende finden würde. Dass sie erst mal mit Normaler Impulsgeschwindigkeit in Richtung Goderijan fliegen sollten, zumindest so lange, bis der Sieg der Verbündeten über die Nohkui von sämtlichen Generälen und Kommandeuren bestätigt wurde.

»Auweia, Lyr, in deiner bionischen Haut möchte ich jetzt nicht stecken.«, wies Katja, auch enttäuscht, darauf hin.

»Lyr warf Katja einen Blick zu, der zum Herzzerreißen ihr Mitgefühl hervorrief. In diesem Augenblick, konnte Katja ihm einfach nicht mehr böse sein.

»Na schön. Ist ja doch nicht zu ändern, oder?«, fragte Katja vorsichtshalber nach. Was Lyr mit einer klaren und deutlichen Geste verneinte.

»Dachte ich's mir doch.«, erwiderte Katja scharfzüngig.

»Katja, ich kann diese Befehle nicht einfach ignorieren.«, sagte Lyr hart betonend.

»Nun lass mal gut sein. Ich, und mit Sicherheit auch Norman, können dich ja verstehen. Ich werde gleich zu meinem Brüderchen gehen, um ihm den aktuellen Stand zu berichten. Es wird ein ganz schönes Stück Arbeit werden, den Rest der Gruppe zu überzeugen, dass es nicht zu ändern ist, was ja nicht einmal gelogen ist. Es wäre taktisch geschickter von dir, wenn du nicht dabei bist. Am besten wird es sein, dass du wieder deinen Pflichten nachgehst. Lass Norman und mich ruhig machen, wir werden das Kind schon schaukeln. Übrigens, Lyr, auch eine Redensart von uns Menschen. Nur, falls du wieder mal von Neugier geplagt werden solltest.«, wies Katja hin.

»Katja, ich stehe nun in deiner Schuld. Zum ersten Mal seit meiner Existenz, meiner Erschaffung, kam ich zu der Überzeugung, dass ich nicht vollkommen bin. Ja, ich bin fehlerhaft, halbwertig.«, gestand Lyr offen.

»Ach, Lyr, erzähl doch keinen Unsinn. Durch deinen Emotionschip überlegst und handelst du vorsichtiger als sonst. Das macht dich auf irgend eine Weise sogar menschlicher. Es formt sich langsam aber sicher ein eigener, auf dich abgestimmter Charakter. Das bedeutet, dass du nicht mehr exakt und ohne Fehler nach deinen gespeicherten Informationen gehst. Du beginnst allmählich, über dein Tun und Handeln nachzudenken. Erinnere dich, wie oft hast du ohne deinen Emotionschip Dinge gesagt, die einigen aus unserer Gruppe wehgetan haben, ja, die du mit deinen unbedachten Worten oder Gesten verletzt, ja sogar gekränkt hast. Und vergleiche dich jetzt: Du machst dir ernsthafte Sorgen, weil du eben weißt, dass das, was du heute und hier uns sagen müsstest, uns nicht gefallen, ja, uns ärgern und traurig machen wird. Es ist dir nicht mehr egal, wie wir denken, wie wir fühlen. Zudem, ob wir glücklich oder traurig sind. Weil du dank dieses wunderbaren Emotionschips nun fähig bist, aus emotionalen Fehlern zu lernen, zu lernen, niemanden, gleich aus welchen Gründen auch immer, nach deinem strikten und logischem Denken zu formen, zu glauben, als Androide stets klüger, ja allen Wesen weit überlegen zu sein. Sie nicht mehr als unterstufig anzuprangern. Stell dir nur mal vor, wie du mir das ohne deinen Emotionschip, wenn überhaupt, gesagt hättest, dass zum Beispiel der Ausflug auf Bernea 9 ausfällt. Ich weiß es, ich kann es dir sagen: Du wärst einfach zu jedem einzelnen ins Quartier gekommen, schon mal ohne Anzuklopfen und ohne Rücksicht auf Privatsphäre, hättest deinen einfachen Spruch abgelassen, dass der Ausflug ausfällt, weil der Heilige Xarmax es befahl und währest wieder deinen Pflichten nachgegangen. Es hätte dich einen Dreck geschert, ob wir von dieser Nachricht traurig, ärgerlich oder gar nervlichen Anspannungen ausgesetzt gewesen währen. Und nun guck dich doch an, wie es dich traurig macht, uns so enttäuschen zu müssen. Du kannst nichts dafür, und trotzdem fühlst du dich mies. Das ist es, was einen Menschen, eine echt gute und mitempfindende, einfühlsame Spezies ausmacht. Denke stets daran: Auch, wenn es noch so weh tut, verhindern kannst du solche Augenblicke als fühlender Androide nicht. So, Lyr, sag jetzt bitte nichts dazu. Du sollst nur eines wissen: Ich kann dich verstehen und weiß was du alles in deiner neuen und dir fremdartigen Gefühlswelt mitmachen musst. Doch mit der Zeit wirst du lernen, besser damit umzugehen, diese Massen an Gefühle, die dich nun ständig überfluten, zu kontrollieren und sie wenn nötig gezielter einzusetzen. Zum Wohle uns aller, die dich heute und in ferner Zukunft umgeben werden. Nun geh, wir sehen uns später beim Abendmahl.«, sagte Katja.

Ja, Katja musste ab und an Lyr in seiner Position bestärken. Sie wusste, wie schwer er es doch hatte, seit er diesen Emotionschip in sich trug. Doch sie war guten Mutes, dass aus Lyr einmal ein richtiger, zwar ein künstlicher, zudem bionischer, doch ein guter Mensch werden würde. Dessen war sich Katja sicher. Und Lyr tat, was Katja ihm aufgetragen hatte.

Natürlich regelten Katja und Norman Lyrs Botschaft, wovor Lyr so maßlose Angst hatte, seine über alles geliebte Gruppe, diesmal nicht enttäuschen zu müssen. Und zum Erstaunen von Katja und Norman kam es, dass der Rest der Gruppe Lyr den Androiden überhaupt nichts übelnahm. Doch folgte, was folgen musste, nämlich das altbewährte Prozedere, dass unbedingt jemand hermusste, über den man sich gewaltig ärgern, also seinen Frust auslassen konnte. Und das war natürlich, und das auch noch berechtigt, der gute alte Heilige Xarmax. Denn nach knapp einer halben Stunde gezieltem Stressabbauen ging die Gruppe wieder in ihren gewohnten Alltag über und alles war wieder vergeben und vergessen. So flog die Surenech mit nur normalem Impulsantrieb, fast schleichend, in Richtung ihres Heimatplaneten, dem Planeten Goderijan.


*

Zur gleichen Zeit, jedoch einige Lichtjahre entfernt, auf dem Schlachtfeld der Schattenseite des Planeten Sinas:
 

Wie uns bereits bekannt ist, gelang es Zortekans Agent Manulah, ein ungewöhnlich und kluger Meister seines kämpferischen Faches, den so immens gefährlichen Ionenplasmareaktionsdetonator der Bestie von Nohkui so bald wie nur irgend möglich außer Gefecht zu setzen. Dazu schlich sich der tapfere Manulah in die feindlichen Stellungen dieser überaus gefährlichen und grausamen Spezies. Die Nohkui planten nämlich, diesen hochgradig und immens gefährlichen Detonator gegen die Streitkräfte der Vereinten Planeten, den Verbündeten, einzusetzen. Dabei würden nicht nur die Verbündeten, nein auch die Nohkui selbst, vollständig vernichtet werden. Den Nohkui war es offenbar egal, sich selbst zu opfern, wenn sie auf diese Weise ihre Feinde, was ja für sie die Verbündeten darstellten, ausnahmslos vernichten konnten. Deshalb hegte Kommandant Zortekan auch den Verdacht, dass es niemals die gesamte Streitmacht der Nohkui sein konnte, die sich in diesem Tal auf der Schattenseite des Sinas aufhielt. Denn das oberste Ziel der Nohkui war ja, selbst zu überleben. Natürlich wollte jedwede Spezies überleben, das war keine Frage, doch nicht auf diese grausame und widerliche Art, wie diese verdammten Bestien von Nohkui es tun bzw. handhaben. Doch was konnte Zortekan im Augenblick tun, um diese These stichhaltig beweisen zu können? Natürlich nichts. Zortekan hatte im Augenblick ganz andere Sorgen. Sein Ziel war es, nicht nur seine noch vom letzten Krieg übrig gebliebenen Männer heil und ohne größere Verluste durch diesen Entscheidungskampf zu bringen, nein auch die anderen tapferen 170 000 Krieger, die ihm von Kommandeur Miwar unterstellt worden waren, musste er für den nächsten Morgen um 9 Uhr 15 so gut es nur ging koordinieren. Nicht sehr viel Zeit, das war ihm auch klar. Doch es half alles nichts. Deshalb hatte er schon im Vorfeld sämtliche Kommandeure und Offiziere zur Nachtsitzung in seinen Stellungsabschnitt befohlen, währenddessen nun Zortekan sämtliche Truppen, ausgenommen die Wachposten, die ja eigentlich am nächsten Tag nicht kämpfen mussten, endlich zum gerechten und verdienten Zapfenstreich (Schlafenszeit) befahl, bevor sie am nächsten Tag in ihren Stellungsabschnitten in Wartelinien ausharren mussten. Sie durften so lange nicht die feindlichen Stellungen angreifen, bis General Eltier das Feuer auf die diese beendet hatte. Gleich im Anschluss, sobald General Eltier Miwar das verabredete Signal gibt, folgte unmittelbar danach der Beschuss mit den selbstgesteuerten Druckstreufaser-Implosionskernen, die Miwar direkt von seinem Schiff, von den noch intakten Hangars aus, per Computer auf sämtliche Ziele der Feinde, und das flächendeckend, abfeuerte, um sie dort implodieren zu lassen. Obwohl auch alle Kommandeure in ihrem Rang um einiges höher waren, schien diese militärische Unordnung niemanden von diesen Offizieren im eigentlichem Sinne zu interessieren, zu kränken oder gar einen öffentlichen Protest auszulösen. Nein, niemand hatte etwas dagegen, von einem rangniedrigeren kommandiert zu werden. Und Zortekan wusste auch warum: Keiner dieser hohen Herren, die natürlich aus den feinsten Familien stammten, wollte diese enorme Verantwortung in dieser Schlacht des Jahrtausends im Falle einer Niederlage auf sich nehmen. Dennoch kamen sie alle, ja sie kamen alle in das notdürftig von seinen Truppen aufgebaute Großraumzelt, das Zortekan errichten ließ, um seinen engstirnigen Kommandeuren ein bisschen Flair zu verpassen. Zudem ließ er noch wasserdichte Decken auf den sumpfig-schlammigen Boden auslegen. Dort sollten es sich alle 340 zusammengemischten Kommandeure, bestehend aus Apaloss, Chasquiana und Dilliks, bequem machen. Die Dilliks bildeten den Hauptanteil an Truppenverbänden, die von General Eltier schon im Vornherein zur Verfügung gestellt wurden. Aus der Sicht unserer Zeit wären 170 000 Soldaten bei einem größeren Krieg eine nicht sehr große Kampfschlagkraft, sicherlich. Doch bedenkt man, mit was für Waffen diese 170 000 Krieger kämpften, bedeutete dies, dass jeder einzelne Krieger von ihnen eine Kampfschlagkraft von ungefähr fünfzig Soldaten hatte. So würde ein einziger dieser Krieger und zudem perfekt ausgebildeten Soldaten der Verbündeten der Vereinten Planeten über eine Schlagkraft von fünfzig Soldaten unserer heutigen modernen Armeen verfügen. Das wäre natürlich ein ungleicher Kampf. Da waren die Nohkui von einem ganz anderen Schlag. Zortekan wartete bereits in dem provisorisch und notdürftig aufgestellten Grosraumzelt und betrachtete argwöhnisch das eigens für ihn zirka zwei Meter hoch aufgebaute Holzpodest, von wo er mit seinen ihm unterstellten Kommandeuren die aktuelle Lage und den morgigen Angriff auf die Stellungen der Nohkui besprechen wollte. Tja, Not macht eben erfinderisch.

Zortekan stieg also äußerst langsam und misstrauisch zugleich die hölzernen Stufen hoch, die nun bei jedem aufgesetzten Schritt ein sonderbares lautes Knirschen und zugleich quälendes, bis ins Mark erschütterndes Quietschen von sich gaben. Dann, oben angekommen, Musterte er auch noch argwöhnisch die in etwa fünf Quadratmeter große Plattform des schon sehr bedenklichen Podests. Auf diesem stand auch noch ein hüfthohes Pult, zu dem er äußerst langsam und vorsichtig zuschritt. Nach der Prüfung des nun doch eigentlich stabilen Podestes betrachtete er mit scharfem Blick die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Fläche des Zeltes und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Es war ihm äußerst wichtig, dass alle Kommandeure ihn gut sehen und vor allem gut hören konnten. Zudem befand sich auf dem Pult ein Gerät, das holographische Aufzeichnungen, darstellte. Es vermittelte in groben Zügen Informationen über die jetzigen, also die nun aktuellen Gegebenheiten der feindlichen Stellungen, die Leutnant Manulah, als er sich in die feindlichen Stellungen begab, mit dem Dekitanor aufzeichnete. Dieses holographiesche Programm, das vom Pult aus in einer Höhe von vier Metern über den Köpfen der Kommandeure projiziert wurde, konnte daher von jedem bequem vom Sitzen aus studiert werden. Da stand nun Kommandeur Zortekan auf dem Podest, wartend und seine Hände streng nach hinten im Gesäßbereich zusammen gefaltet, steif und regungslos mit einem scharfen und prüfenden Blick, der sich zum Eingang hinwendete. So vergingen ein paar Momente und so langsam aber sicher trotteten endlich gemächlich die ersten Offiziere ein, scherzend und sich natürlich wie gewohnt gegenseitig neckend. So verfolgte Zortekan das heitere Treiben seiner Kommandeure.

»Meine Herren, ich bitte um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!«, bat er die Kommandeure höflich.

Doch irgendwie schien es die werten Herren von Offizieren nicht im Geringsten zu interessieren, was Zortekan so von seinem Podest aus daherstammelte, sodass Zortekan seine Bitte wiederholen musste:

»Meine Herren, ich wiederhole mich nur ungern. Ich bitte daher um ihre Aufmerksamkeit!«, schrie er im unfreundlichen Ton durch das gesamte Zelt, so dass von einem auf den nächsten Augenblick absolute Totenstille in dem Zelt herrschte. Und als er begann, einige Kommandeure, und das intensiv, mit einem ernsten Blick zu fixieren, wurden diese zunehmend nervöser und senkten zum größten Teil ihre Häupter. Besonders einer war Zortekan gleich am Anfang besonders negativ aufgefallen. Ihm war klar: Um jetzt und hier nicht den Respekt von diesen Kommandeuren zu verlieren, blieb ihm nichts anderes übrig, als ein kleines Exempel zu statuieren.

»Sie da unten in der ersten Reihe ganz links, stehen Sie bitte auf und geben sie mir ihren Rang und Namen.«, befahl Zortekan im harten Ton.

Im Nu stand dieser Offizier auf und schaute Zortekan fassungslos, stramm, ja, in manierlicher Haltung, an.

»Na, was ist nun mit ihrem Rang und Namen?«, fragte er ihn.

»Jawohl, Herr Kommandant. Mein Rang: Kommandeur erster Klasse. Mein Name: Anon.«, gab er verständlich und kurz zusammengefasst zu verstehen.

»So, Herr Kommandeur Anon erster Klasse: Mir ist aufgefallen, dass Sie unsere Lage, in der wir uns alle befinden, nicht ernst zu nehmen scheinen. Liege ich da richtig?«, fragte ihn Zortekan.

»Aber nicht im Entferntesten, Herr Kommandant.«, gab Kommandeur Anon beleidigt wirkend zu verstehen.

»Nun, Kommandeur Anon, dann belehren Sie uns alle hier eines Besseren. Wir sind ganz Ohr.«, beschämte er den Kommandeur.

»Ich weiß nicht, was sie damit meinen, Herr Kommandant.«, deutete er nun errötend.

»Na, jedenfalls hatte ich, als Sie das Zelt betraten, den unmittelbaren Eindruck, dass Sie diese Lagebesprechung nicht sehr ernst nehmen würden. Ich kann mich aber auch getäuscht haben. Habe ich mich denn hierbei getäuscht, Herr Kommandeur?«, fragte Zortekan ihn.

Zortekan nahm sich vor, sollte dieser Kommandeur seine Frage mit 'nein' beantworten, würde er ihn kurzerhand aus dem Zelt verweisen. Sollte dieser aber wenigsten die Courage haben, seine Frage mit 'ja' zu beantworten, so beließe er es bei einer mündlichen Rüge. Sein Ziel hatte er in beiden Fällen erreicht. Denn es gibt für einen Kommandeur nichts schlimmeres, als die Bloßstellung vor seinen Kameraden. Der Rest der hier anwesenden Kommandeure, so dachte sich Zortekan, würde sich in diesem Krieg hüten, ihn nicht ernst genug zu nehmen, dessen war er sich sicher. Sicher deswegen, weil er diesen Rat, sollte es einmal zu solch einem Disput kommen, von keinem geringeren als Miwar bekommen hatte.

»Ja, Herr Kommandant. Sie haben sich nicht getäuscht.«, gab Anon kleinlaut geworden zu.

»Dachte ich es mir doch. Nun gut, Sie können sich wieder setzen, Kommandeur Anon erster Klasse. Ist hier in diesem Zelt noch jemand, der glaubt, sich mir widersetzen zu müssen, der glaubt, meine Autorität auf so schändliche Art in Frage zu stellen, aus welchen Gründen auch immer?«, fragte Zortekan im ernsten Ton an sämtliche Kommandeure gerichtet. Doch keiner antwortete mehr und Zortekan fühlte sich stolz, seine Autorität und den nötigen Respekt der Kommandeure bewahrt zu haben.

»So, dann können wir ja endlich mit der geplanten Lagebesprechung beginnen.«

Dann schaltete er das Hologramm, das vor sich auf den Pult befand, ein.

»Meine Herren, wie Sie hier aus dem Hologramm ersehen können, haben sich die Nohkui auf der Nordseite besonders verstärkt in ihren Stellungen eingegraben. Zudem kommt noch erschwerend hinzu, dass der Feind seine Stellungsgräben mit aktaniumgepanzerten Platten ausgelegt hat. Wie hart dieses Metall ist, brauche ich Ihnen ja wahrlich nicht zu erklären. Es wird also nötig sein, bei einem Truppenfrontalangriff, sofern er überhaupt stattfindet, die absolut und sehr gut geschützten Stellungen dieser verdammten von Nohkui mit unseren vorrätigen panzerplattenbrechenden Geschossen zu bombardieren, noch bevor Sie mit ihren Truppenverbänden in die feindlichen Stellungen einbrechen werden. Ich weiß, dass es bei einigen Verbündeten ein lang gepflegter Brauch ist, ich nenne hier keine Namen dieser Krieger, dass diese Kommandeure von einem sicheren Abstand aus ihre Kampftruppen befehligen. Dieser Brauch ist hiermit aufgehoben. Ich finde, dass ein fähiger Kommandeur auch in einer Gefahrenzone, also bei unmittelbarer Gefahr, bei seinen Kriegern zu sein hat. Das hört hiermit auf! Ich kann und will es nicht dulden, dass sich gewisse Kommandeure däumchendrehend in einer sicheren Stellung verstecken, während ihre Krieger auf dem Schlachtfeld um den Bestand der Vereinten Planeten kämpfen. Gut, so viel dazu. Dann habe ich eine Frage an euch. Hat von den Herren Kommandeuren einen Vorschlag, welche panzerplattenbrechende Waffen die besten und effektivsten sein würden, um diese elenden Aktaniumplatten zu zerstören?«, erkundigt er sich.

Einen Moment lang beherrschte Stille die Szene. Bis sich jemand nun schon bekanntes meldete.

»Sie, Herr Kommandeur Anon? Gut, ich bin ganz Ohr.«, bekundete Zortekan sein Interesse.

»Jawohl, Herr Kommandant, ich hätte da einen äußerst effektiven Vorschlag.«, bekräftigte er sein Streben.

»Ja, dann Erklären Sie mir doch Ihren Vorschlag.«, forderte Zortekan drängend.

»Wir, das Volk der tapferen Dilliks, haben aktaniumbrechende Explosivgeschosse, aber diese Kanonen aufzustellen und funktionstüchtig zu machen ist sehr aufwändig.«, erklärte Anon.

»So, sehr aufwändig, sagen Sie?«, unterbrach er Anon.

»Jawohl, Herr Kommandant.«, bestätigte er.

»Wie lange würde es denn nun dauern, bis uns diese Kanonen zur Verfügung stehen würden, wenn wir sie einsetzen würden?«, fragte Zortekan Kommandeur Anon.

»Nun, wenn wir sie unmittelbar nach der Lagebesprechung von General Eltier anfordern, könnten sie bis morgen Abend einsatzbereit sein. Eher auf keinen Fall.«, erklärte Anon.

»Verdammt nochmal auch, das ist zu spät. Um 9 Uhr 15 morgen früh geht General Eltier, unterstützt von seinen Flottenverbänden, zum Angriff über. Da ist nichts mehr dran zu rütteln. Die Sache steigt auf jeden Fall. Ich möchte zu gerne wissen, woher diese Bestien überhaupt so viel Aktanium haben, dieses Metall ist doch eher selten, ja, und zudem sehr schwer zu bearbeiten, und kostet zudem Unsummen an Sul-Einheiten.«, erklärte er laut vor allen Kommandeuren.

Es folgte ein Getuschel unter den Offizieren.

»Aber, aber, meine Herren, wir wollen doch gemeinsam eine Lösung für unser Problem finden, nicht wahr? Wenn ich mir jetzt und hier ihr Verhalten ansehe, gewinne ich doch zunehmend den Eindruck, dass nicht wenige von Ihnen sich um ihre zugewiesenen Truppen einen verdammten Dreck scheren, ob sie morgen als Kanonenfutter zu den Stellungen der Nohkui befohlen werden. Sie sollten, und das niemals, vergessen, dass ihre Truppenverbände morgen bereit sein müssen, ihr Leben zu geben, ja bereit sind, für den Bestand der Vereinten Planeten, ja für den Frieden unseres gesamten Quadranten zu kämpfen. Keines einzelne Leben, das morgen im Kampf fallen wird, ist dieser Krieg, ist kein Krieg wert.

Das leichte Gelispel nahm von einem Augenblick auf den nächsten ab, außer ein leises Räuspern hier und ein Hüsteln da, schien die Stille in diesem Zelt überhand zu nehmen. Alles wartete nun auf Zortekan und wie es weitergehen sollte.

»Nun denn, hat noch jemand von den hier anwesenden Offizieren eine Idee, wie wir morgen unseren Truppen den Angriff etwas sicherer machen könnten? Wir müssen einen Weg finden, dieses verdammte Aktinium zu zerstören.

Dann meldete sich einer seiner eigenen Leute:

»Ja, Dorenth vom Stamme der Galunnis, du möchtest einen Vorschlag machen?«, freute sich Zortekan.

»Jawohl, Herr Kommandant. Wir könnten es doch mit Kampfgas versuchen.«, schlug er vor.

»Klar, wäre auch eine Möglichkeit, dennoch nicht durchführbar. So einen Auftrag hatten vor gar nicht allzu langer Zeit euer Kommandeur Miwar und vier weitere Offiziere. So viel ich mich erinnern kann, waren es die Offiziere Magbur, Pilch, Bhonds, und wie hieß doch gleich wieder der vierte? Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein, es war Offizier Frapeeh. Sie drangen dabei in die unterirdische Stadt hier auf Sinas ein. Im Übrigen befindet sich diese Stadt gar nicht allzu weit von hier. Wie gesagt, drangen sie also in diese unterirdische Stadt ein setzten in den Hauptbelüftungsschächten, die die gesamte Stadt mit Frischluft versorgen, dieses Gas Zepin ein. Übrigens, ich freue mich, einige Kommandeure der Apaloss unter uns begrüßen zu dürfen.

Doch die absolute Wirkung des Giftgases auf die Nohkui blieb aus folgendem Grund aus. Sie waren längst vorgewarnt. Denn aus irgendeinem Grund, den wir bis jetzt noch nicht herausgefunden haben, besitzen die Nohkui entweder einen perfekten Spionagering, der sich stetig unter unsere Allianz mischt und somit die Nohkui immer auf dem Laufenden hält, so dass sie stets eine sehr gute Vorwarnzeit bekommen, oder sie haben ein perfekt abgestimmtes Vorwarnsystem, welcher Art auch immer. Sie sind uns also in diesem Bezug stets ein oder zwei Schritte voraus, sich einem Gasangriff zu entziehen. Ich kann nur sagen: Das Risiko ist mir zu hoch. Wir können es uns nicht leisten, irgendwelche Experimente zu machen und somit zu riskieren, den Krieg zu verlieren, den Nohkui noch mehr Zeit zu geben, sich neu zu formieren bzw. sich einen neuen Plan auszudenken. Soweit zu Ihrem Vorschlag. Ich kann mich daher nur wiederholen: Wir brauchen einen Plan, der perfekt und zudem absolut und todsicher auszuführen ist. Einen sicheren Plan, der unseren Bodentruppenangriff sicherer macht, nachdem General Eltier und Kommandeur Miwar die Stellungen des Feindes beschossen haben. Ich will auf jeden Fall unnötige Opfer unserer Truppenverbände verhindern. Ich möchte keinen einzigen unserer Krieger in eine Stellung des Feindes befehlen müssen, wenn diese noch sehr starke Gegenwehr leistet. Wir alle müssen uns vor Augen halten, dass wir keinerlei Chancen haben werden, wenn wir nicht zumindest 80 Prozent ihrer Impulsfaserkanonen außer Gefecht gesetzt haben. Wenn wir Glück haben, erledigen diese Aufgabe, wie schon gesagt, General Eltier und Kommandeur Miwar. Doch ich bin kein Träumer, ich bin Realist und somit nur zufrieden, wenn etwas Hand und Fuß hat.

Sonst noch jemand eine Idee?«, fragte Zortekan seine Kommandeure.

Zortekan wartete auf neue Vorschläge seitens der Kommandeure. Doch niemand fiel etwas ein.

»Nicht? Na dann werden wir uns wohl oder übel auf General Eltier, Kommandeur Miwar und die Schlagkraft unserer Flottenverbände verlassen müssen, was? Meine Herren, ich bitte Sie, ist das unsere Elite, die hier anwesend ist? Ich glaube es nicht. Kein Wunder, wenn die Vereinten Planeten, den Nohkui in ständiger Folge unterlegen sind und aus diesem Grund schon viele Kriege verloren haben. Ich möchte Sie nicht beleidigen, dennoch 340 Kommandeure, von denen nur zwei Vorschläge kommen. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass ich enttäuscht bin. Nun gut, Sie können nun wegtreten, doch halten Sie sich für alle Fälle bereit. Und noch etwas: Lassen sie ihre Männer schlafen, keine Extratouren und keine Übungen, keine Machtspielchen heute Abend. Unsere tapferen Krieger brauchen ihren Schlaf.«, dann traten alle Kommandeure aus dem Zelt und Zortekan ärgerte sich maßlos über so wenig Gehorsamkeit, die diese Kommandeure an den Tag legten.

Faules und impertinentes Pack! Das grenzt ja schon an Meuterei, das gleicht ja fast einem Verrat. Wartet nur, wenn der Krieg vorbei ist. Ich werde euch eines Besseren belehren. Auf meinem Heimatplaneten hätte sich eine solche Frechheit niemand oder höchstens einmal erlaubt, dachte sich noch Zortekan.

Da stand er nun, genau so klug wie vor der Lagebesprechung. Er jedenfalls dachte nun intensiv nach, wie er die morgige Angriffswelle seiner Truppen so sicher wie nur irgend möglich anführen könnte. Er konnte es einfach nicht begreifen, wie so viele Kommandeure auf einem Haufen so gleichgültig und kaltblütig sein konnten und bereit waren, ihre Truppen als Kanonenfutter in die Stellungen der Feinde zu schicken. Doch allen Frustes zu Ehren, er konnte sich nicht auf die faule Haut legen. Er beschloss, Miwar zu kontaktieren, vielleicht fand sich in diesem Gespräch eine Lösung. So stieg er äußerst vorsichtig das provisorisch erbaute Holzpodest wieder hinunter und machte sich auf den etwa zweiminütigen Weg zum Kommunikationstransporter. Dort angekommen verlangte er gleich von seinem Adjutanten eine sofortige Verbindung zu Kommandeur Miwar, der natürlich nicht lange auf sich warten ließ.

»Mein guter Zortekan, du verlangst nach mir? Ich hoffe, dass es nichts unangenehmes ist. Du weißt ja, wir haben schon genug Probleme, nicht wahr, mein Bester?«, fragte Miwar.

»In der Tat, die haben wir.«, gab er ihm Recht.

»Und, Zortekan, wie verlief die Lagebesprechung? Habt ihr nun eure Angriffs-Formationen für morgen im Griff?«, fragte Miwar nach.

»Woher weißt du denn davon? Das ist ja ein Ding, ich wollte dir gerade darüber Bericht erstatten.«, staunte Zortekan nicht schlecht.

»Na, weißt du, befände ich mich sonst in der Position der Führung? Es ist eine meiner wichtigsten Aufgaben hier, alles zu wissen. Aber mache dir deswegen kein Kopfzerbrechen, mein Guter. Ich habe auch von dem skandalösen Verhalten seitens unserer Kommandeure erfahren. Dieses Verhalten hat nach dem Kampf noch ein Nachspiel, darauf kannst du dich verlassen, Zortekan.«, versprach er ihm.

»Ach, lass es gut sein, solange sie sich nicht im Kampf gegenseitig erschießen oder gar meutern, werde ich sie schon vorwärts treiben, darauf kannst du dich verlassen.«, sagte Zortekan ermutigend.

»Du musst Wissen, hierbei geht es nicht um nur ein kleines Vergehen. Das ist Missachtung seines Vorgesetzten gegenüber.«, ärgerte sich Miwar.

Na ja, du magst ja vielleicht sogar Recht haben. Vielleicht sahen sie sich in ihrem eigenen Stolz verletzt, denn man stelle sich vor, von einem um mehreren Ränge niedrigeren Kommandanten Befehle entgegenzunehmen, ist nicht gerade jedermans Sache. Oder was meinst du, Miwar?«, fragte Zortekan.

»Das kann schon sein. Dennoch, sie müssten auf mich sauer sein und nicht auf dich. Ich gab dir dieses Kommando über die gesamten Bodentruppen. Das ist schon mal der erste und entscheidende Punkt. Zum Zweiten bist du keinesfalls ein paar Ränge niedriger, da du zum Zeitpunkt dieser von mir erhaltenen Aufgabe zum Obersten der Bodentruppen ernannt wurdest. Rang hin oder her. Und zum Dritten: Wenn sie deine Befehle als lächerlich empfinden oder gar missachten sollten, missachten sie auch die meinen und zeigen mir somit, dass sie keinen Respekt vor mir haben. Sie haben ohne Wenn oder Aber meine Befehle oder deine Entscheidungen in keinster Weise in Frage zu stellen. Das ist für mich ganz nah an einer Befehlsverweigerung. Ich könnte, wenn ich wollte, diese ganze Bande von Kommandeuren an die nächste Wand stellen lassen. Dennoch, ich bin trotz meiner Befugnisse kein Schlächter oder Richter. Dies lasse ich vom Rat der Vierungsechzig der Vereinten Planeten entscheiden, was wir später mit diesen widerspenstigen Offizieren machen werden. Doch vorerst solltest du dir noch vor Augen halten, dass wir das Wissen auch diese Feinen Herren von Offizieren morgen für den Kampf brauchen. Ohne sie sähe es nicht gut aus. Wie könnten wir sonst 170 000 tapfere Krieger halbwegs und das koordiniert zum Kampf anführen. Und auf die Schnelle einfache Krieger ohne jegliche Ausbildung zu befördern, käme in der Schlacht einem Fiasko gleich. Also, lass dir nichts anmerken und drücke hier und da ein Auge zu. Ich weiß, dass es dir schwer fallen wird, doch es muss eben sein. Zortekan, ich brauche dein Einverständnis, es würde mir sonst großes Kopfzerbrechen bereiten und das möchtest du doch nicht, oder?«, vergewisserte sich Miwar.

»Na schön, weil du es bist, aber glaube mir, am liebsten würde ich diesen erbärmlichen Haufen komplett austauschen und nach Hause schicken, das kannst du mir ruhig glauben, Miwar.«, wies Zortekan verärgert darauf hin.

»Natürlich, Zortekan, aber es geht halt nun nicht anders, also mach das Beste draus. So, in wenigen Stunden geht es ja los. Du solltest nun etwas schlafen, und das ist ein Befehl, mein Freund. Ich brauche für den morgigen Kampf einen einigermaßen ausgeschlafenen und nicht einen nervlich angespannten Führungsoffizier.«, dann verschwand Miwar vom Bildschirm.

Schlafen, ich soll schlafen gehen? Einfacher gesagt als getan. Aber vielleicht hat Miwar ja Recht. Schaden kann es ja nicht, dachte er sich und ging gemächlich in seinen Führungscontainer, wo sich nicht nur ein Schreibtisch, sondern in einem extra mit großen Laken abgetrennten Fleckchen auch eine Feldliege befand. Dort angekommen, befahl er noch schnell seinem Adjutanten, nur gestört zu werden, wenn quasi der Feind vor den eigenen Stellungen stünde. Vor seiner Feldliege stehend zog er dann seine Uniformjacke aus und ließ sich völlig erschöpft darauf fallen. Es folgte nun ein Seufzer der Erleichterung. Als er so dalag und eben noch über dieses und jenes nachdachte, dauerte es nicht lange, bis Zortekan erschöpft einschlief.


Einige Stunden später:
 

»Herr Kommandant Zortekan, wachen Sie auf! Es ist Zeit.«, rief und zupfte zugleich sein Adjutant Dokwei, aber ganz sachte, am rechten Ärmel seines Hemdes. Mit einem Satz sprang Zorekan im Halbschlaf hoch und ging in Nahkampfhaltung über, so dass sein Adjutant vor Schreck einen gewaltigen Satz nach hinten vollführte. Kreidebleich stand sein Adjutant plötzlich einige Meter von seinem Kommandanten entfernt und hielt Maulaffenfeil.

»Oh, entschuldigen Sie bitte, es ist eine Reaktion, gegen die ich nichts tun kann.«, erklärte er sich peinlich fühlend.

»Aber das macht doch nichts, Herr Kommandant. Ich wollte nur sagen, dass es Zeit ist. Sie wollten doch rechtzeitig geweckt werden.«, gab er zu verstehen.

»Was, ach ja. Wie spät haben wir es denn?«, fragte er ihn.

»Es ist eine Stunde vor Kampfbeginn, Herr Kommandant.«, erwiderte er.

»Was, schon so spät, warum haben Sie mich nicht wie befohlen um Punkt sechs Uhr geweckt? Sind die Truppen wenigstens planmäßig in ihren Stellungen und in die Formationen übergegangen?«, fragte Zortekan mit zittrigen und hochgezogenen Sorgenfalten.

»Natürlich, mein Kommandant. Es ist alles so, wie Sie es befohlen haben, zu ihrer Zufriedenheit erledigt worden. Ich habe es selbst überprüft. Und auf Ihre Frage zurückzukommen, warum ich Sie nicht wie befohlen um Punkt sechs Uhr geweckt habe: Das liegt nunmal daran, dass ich einen über Ihnen stehenden Befehl erhalten habe.«, sagte sein Adjutant ein bisschen ängstlich wirkend.

»Was, einen noch höheren Befehl? Ja, aber von wem denn?«, eine berechtigte Frage, die er da stellte.

»Es war Kommandeur Miwar, der mir den Befehl gab. Sie sollen mich dafür nicht rügen, betonte der Herr Kommandeur zudem.«

»Ach was, Sie können doch letztendlich nichts dafür. Trotzdem, das nächste Mal wird unter allen Umständen mein Befehl vorgezogen. Ich werde dafür die volle Verantwortung übernehmen. Ich hoffe, ich habe mich in diesem Bezug klar ausgedrückt, mein Bester?«, forderte er eine Antwort.

»Klar und deutlich, mein Kommandant.«, antwortete er.

»Sagen Sie mal, Dokwei, hat Kommandeur Miwar sonst noch etwas ausrichten lassen?«, fragte er ihn so ganz nebenbei.

»Ach ja, er sagte, dass es besser wäre, erst wieder nach dem Kampf Kontakt aufzunehmen. Aus Sicherheitsgründen. Und er wünschte viel Glück und dass er sich mal wieder auf einen Becher Soch mit Ihnen freue.«, berichtete Dokwei lächelnd.

»Gut, ich danke Ihnen. Sie können sich nun zurückziehen.«, befahl er.

Nachdem sich sein Adjutant zurückgezogen hatte, ging er aus dem Führungscontainer in Richtung seiner Stellungen. Als er so kurz vor einer seiner 14 Frontstellungen vorüberkam, kam ihm ein Jubelschrei entgegen, als könnte man durchaus glauben, man befände sich in einem Olympiastation und ein Sportler hätte gerade eben einen neuen Weltrekord aufgestellt. Er bemerkte schamrot sehr schnell, dass diese Jubelschreie ihm galten. Doch wofür, dachte er sich noch insgeheim. Und er fragte sich, als er durch die Reihen der Krieger ging, ob er vielleicht nicht doch irgendetwas versäumt hatte. Doch dem war nicht so. Dieser Jubel galt einzig und alleine ihm. Von diesem Zeitpunkt an wusste er, dass die gesamten Bodentruppenverbände von insgesamt 170 000 Mann auf seiner Seite waren. Ja, dass sie mit ihm, und nur mit ihm, in den Tod gehen würden, wenn es denn sein müsste. Bereit, bis zum bitteren Ende zu kämpfen. Dessen war er sich sicher. Und es machte ihn stolz. Es machte ihn so stolz, dass ihm Tränen in den Augen standen. Er schluckte schwer.

Zortekan hob seinen rechten Arm und gab das verabredete Zeichen, indem er nun eine gelbe Fahne hoch nach oben hielt und wedelte. Während die Beobachtungsposten das selbe an die nächsten Truppen weitergaben. Es deutete die Bereitschaft an, sich darauf vorzubereiten, zum baldigen Angriff überzugehen. Wenn Zortekan eine rote Fahne hoch nach oben wedelte, bedeutete dies den sofortigen Angriff auf die ungefähr zwei Kilometern entfernten Stellungen der Nohkui zu stürmen. So bald General Eltier sein Bombardement beendete, folgte Miwar mit seinen selbstgesteuerten Druckstreufaser-Implosionskernen, die, wie wir ja bereits wissen, dem noch übrig gebliebenen Feind den Rest geben sollten. Sollte dies nicht ganz gelingen, kam es dann auf die Bodentruppenverbände an. Es lag auf der Hand: Je genauer General Eltier und auch Kommandeur Miwar, die Stellungen von den Feinden säubern würden, desto sicherer und ungefährlicher würde es dann für die Bodentruppen von Zortekan sein. Sollte der Plan nicht aufgehen, würde es mit Sicherheit ein ungleicher und höchstwahrscheinlich sinnloser Angriff auf die Stellungen der Nohkui werden. Die dann mit größtmöglicher, also mit genauer Präzision, ihre noch intakten Impulsfaserkanonen einsetzen würden. Was dies aber zur Folge hätte, würde man sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen können. Höchstwahrscheinlich gäbe es dann ein Massaker, das seinesgleichen suchte. Noch fünf Minuten, dann sollte General Eltier mit dem Beschuss auf die Stellungen der Nohkui beginnen.

Sämtliche Kampfraumschiffe und Jägermaschinen der Nohkui waren plötzlich und wundersamerweise abseits ihrer Stellungen, von den Nohkui in Sicherheit gebracht worden. Was die Nohkui nicht wussten, war, dass sie General Eltiers Späher schon im Vorfeld entdeckt hatten. Sie befanden sich nämlich noch mit sämtlichen dafür notwendigen Besatzungen in Wartestellung. Auf diese Verstärkung wollten die Nohkui mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zurückgreifen. Zudem kam erschwerend hinzu, dass diese Bestien Nohkui nicht etwa als Ersatz gegen die Verbündeten der Vereinten Planeten hier kämpften, nein, aus einem ganz bestimmten Grund eben: Sie waren sich nämlich sicher, diesen Kampf auf Sinas auf eine ganz andere Art und Weise zu gewinnen. Sie würden nämlich, und das ohne nachzudenken, den noch intakt geglaubten Ionenplasmareaktionsdetonator einsetzen. Ja, diese Truppen ihrer eigenen Spezies in den Stellungen sollten nur durch ihre Präsenz die Bodentruppen von Kommandant Zortekan aus ihren Stellungen herauslocken. Sie dienten lediglich als Kanonenfutter. Wenn dann der größte Teil der Bodentruppen der Vereinten Planeten vernichtet wäre, würden dann die versteckten Großraumkampfschiffe, begleitet von ihren Jägerkampfmaschinen, sich umgehend auf den Weg zum Planeten Goderijan machen. Dort hätten sie dann leichtes Spiel, denn wer würde sich dort verteidigen und vor allem, mit was und von wem. Die Goderijaner sind kein kämpfendes Volk und würden sich niemals wehren. Der Hauptteil von den Flottenverbänden der Verbündeten befand sich ja auf Sinas. Natürlich wussten die Nohkui nicht, dass, und wie wir wissen, Kommandant Zortekan schon längst Vorbereitungen traf, und im Vorfeld von einem Spezialisten mit dem Namen Manulah diesen hochgradig gefährlichen Ionenblasmareaktionsdetonator entschärfen bzw. seine hochempfindliche Implosions-Elektronik mit einem Strahlenmagneten zerstören ließ. Noch dazu ließ General Eltier, worüber er aber weder Kommandeur Miwar noch Kommandant Zortekan in Kenntnis setzte, Spezial-Einheiten die dort nur sehr leicht bewachten Nohkui-Großraumkampfschiffe und deren Kampfjägermaschinen so sehr beschädigen, dass ein Start und somit ein Angriff gegen was auch immer nicht mehr möglich war. Zudem wurde diese Flotte schon im Vorfeld mit einem Störfrequenzpulsarfeld umringt, so dass es ihnen unmöglich wurde, ihresgleichen zu verständigen und somit vorzuwarnen.

Zortekan sah naserümpfend gen Himmel und sichtete schon General Eltiers mächtiges Kampfraumschiff über die Stellungen der Nohkui fliegen. Fast schwebend glitt es langsam aber stetig herab. Dann war die Zeit verstrichen. Und General Eltier eröffnete das Feuer. Eine schier furchterregende Feuersbrunst feuerte, ja entfachte, der General auf die gesamten Stellungen der Nohkui. Ob zu diesem Zeitpunkt diese elenden Bestien Nohkui schon versucht hatten, ihren nun defekten Ionenplasmareaktionsdetonator einzusetzen, konnte natürlich keiner wissen. Doch bestimmt war dem so. Ein Einschlag folgte dem anderen und es schien so, als wollte der General diesmal auf Nummer sicher gehen. Er feuerte alles, was er an Kampfmitteln zur Verfügung hatte. Meter für Meter schlugen die gebündelten Fasergeschosse auf alles, was da stand und sich bewegte. Immer härter bzw. wuchtiger wurden die Einschläge, die der General punktgenau abfeuern ließ. Zortekan stand fassungslos da, er konnte, so sehr wütete General Eltier auf die Stellungen ein, nichts und niemanden mehr sehen bzw. erkennen. Der gesamte Radius an feindlichem Gebiet war von den Geschossen total eingenebelt. Doch dann war es soweit: Der Beschuss hörte, so wie er begonnen hatte, wieder auf. Es herrschte Totenstille. Doch nicht für lange. Ein heulendes und bis ins Mark zischendes Pfeifen kündigte nun Kommandeur Miwars abgefeuerte selbstgesteuerten Druckstreufaser-Implosionskerne an. Diese Geschosse bohrten sich flächendeckend und ungefähr einen Meter tief in die Erde ein um dort zu Implodieren. Es zeichnete sich eben nicht wie eine Explosion aus, wobei die explodierende Kraft sich stark nach außen hin ausdehnte, und in den meisten Fällen einen Krater an der Einschlagstelle bildete, nein, das Gegenteil war der Fall. Es zog sich nach innen und riss dabei gewaltig, die Erdmasse in sich hinein, presste diese mit einer ungeheuren Kraft vielfach zusammen. So als wolle man eine Dose zusammendrücken, so drückte diese Implosion alles sich in einem Radius von zirka acht Metern befindliche, unter und an der Oberfläche, um ein Vielfaches zusammen. Was hierbei noch übrig blieb, konnte man sich ja gut vorstellen. Zortekan griff schon nach dem Roten Tuch. Er wusste, dass auch Miwar alles was er zur Verfügung hatte, bald aufgebraucht haben würde. Und tatsächlich, das Zischen und Pfeifen hörte langsam auf, das war das Zeichen für Zortekan. Auch die Truppen in seiner Nähe guckten schon nach ihm und verhielten sich nervös. Zortekans Mimik verdunkelte sich zu einer einheitlichen Starre. Er war nicht mehr er selbst, genau wie seine Kameraden, wie jedermann, der jeden Augenblick in den Kampf schreiten musste. Das unterschied eben einen Krieger von einem Zivilisten. Sie konnten sich wie eine Kamera ein- und ausschalten. Sie verkörperten in solchen Augenblicken reine und gefühllose Kampfmaschinen, die zu allem bereit und willens waren. Nur noch der Tod konnte jene Krieger aufhalten. Dann war es erneut still im Tal des Kampfes geworden. Es war für Zortekan Zeit. Er atmete noch einmal tief durch. Langsam, aber mit eisernem Willen, bereit für seine Kameraden, bereit für die Sache zu kämpfen und zu sterben, hob er das rote Tuch. Mit einem gewaltigen Getöse und lautem Geschrei von 170 000 Kriegern, dass die Erde unter allen tapferen Kriegern begann zu zittern, stürmten alle Soldaten der Vereinten Planeten den noch übrig gebliebenen Stellungen der Nohkui entgegen. Es folgten zwei harte Kilometer an Hingabe und auch Aufopferung, der Ungewissheit entgegen. Ganz vorneweg der eisere Kommandant Zortekan. Natürlich waren noch einige Nohkui am Leben, die nun ihre aussichtlose Lage erkannten. Jene Überlebende starteten verzweifelt den Versuch, die noch intakten Impulsfaserkanonen zu bedienen, was ihnen auch schließlich gelang. Doch gegen die nun übermächtigen und immer näher heranstürmenden, wutentbrannten Armeen von Kriegern der Vereinten Planeten hatten sie keinerlei Chancen mehr.

Zortekan rannte und rannte, in seinen Händen in Vorhaltung natürlich ein Fasergewehr, das er ohne überhaupt einen Feind zu sehen, einfach, wahrscheinlich aus Verzweiflung, gegen die immer näher rückenden Stellungen feuerte. Plötzlich spürte er einen dumpfen Druck neben sich und er wurde zu Boden geschleudert. Da lag er nun, auf dem Rücken liegend. Schmerzen verspürte er jedoch nicht. So dachte er sich, dass es immer so sei, bevor man stirbt. Zortekan biss sich auf die Lippen, bis er sein warmes Blut an seinem Kinn herunterlaufen fühlte. Bevor er sich versah, wurde er von mehreren kräftigen Händen nach oben gehoben, bis er schließlich wieder die Erde unter seinen Füßen spüren konnte. Sogleich sah er sich von oben bis unten an. Er konnte keinelei Verletzungen an sich spüren. Vermutlich erwischte ihn die Druckwelle eines in seiner Nähe detonierten Impulsfasergeschosses. Zortekan begann geistesgegenwärtig, aber auch aus Gewohnheit, seinen durch den Sturz verschmutzten Kampfanzug auszuklopfen und während er das tat, suchte er mit seinen dankbaren Blicken seine mutigen Retter. Was er da zu sehen bekam, verschlug ihm doch glatt den Atem. Stand da, fest seinen linken Arm stützend, tatsächlich und leibhaftig sein Adjutant Dokwei.

»Sagen Sie mir mal, sind sie von Sinnen, was suchen Sie denn hier?«, schrie er ihn an.

»Verzeihen Sie mir, mein Kommandant. Aber dachten Sie im Ernst, dass ich Sie alleine in den Kampf ziehen lasse? Sie können mich nach diesem Krieg vors Gericht der Vereinten Planeten bringen. Doch jetzt bleibe ich so lange an ihrem Arsch kleben, bis dieser verdammte Kampf vorbei ist oder eben einer von uns beiden fällt.«, sagte er unmissverständlich.

»Mann, ist ja schon gut. Doch, was mache ich bloß ohne Sie? Was ist, wenn Ihnen etwas zustößt? Wie könnte ich ohne Sie auskommen? Nicht auszudenken wäre das. Haben Sie schon mal daran gedacht?«, fragte Zortekan ihn mit einem Lächeln übers ganze Gesicht. Ja, er war mächtig stolz auf seinen so tapferen Adjutanten, was er sich natürlich nicht anmerken ließ.

»Na, sich einen anderen Adjutanten zulegen.«, gab er witzig von sich. Diese kleine Ablenkung, gewürzt mit ein bisschen Spaß, überdauerte nicht sehr lange.

Sämtliche Truppenverbände der Vereinten Planeten verteilten sich nun über das gesamte gegnerische Arial. Auf diese Weise verhinderten sie, dass die nun verzweifelt kämpfenden Nohkui sich neu in Truppenverbände formierten, um so leichter ihre noch intakten Impulsgeschosse abfeuern zu können.

Und sie rannten weiter, mal in Duckhaltung und mal in Kriechform, wenn sie das abscheulich ohrenbetäubende Heulen und Pfeifen der verschiedensten Geschossarten, die der Feind abfeuerte, in ihrer Nähe wahrnehmen konnten. Doch das Schlimmste für die Truppen war das Einschlagen der noch intakten Impulsfasergeschosse der Nohkui, die beim Aufprall explodierten und nach und nach in einem Radius von 20 bis 30 Metern im Umkreis etwa zehn Sekunden lang ihre tödlichen Faserstrahlen freischossen. Dabei und in diesem Radius überlebte so gut wie keiner. Die Faserstrahlen zerschnitten förmlich die Leiber der Krieger, die sich unglücklicherweise in dem Strahlenbereich befanden.

Zortekan musste zusehen, wie ein Krieger nach seinem Kameraden griff, der von einem dieser Faserstrahlen im Rückenbereich erfasst wurde. Jener bückte sich, um ihm aufzuhelfen, jedoch mit einem Male nur noch seinen Oberkörper in seinen Blutverschmierten Händen hielt. Jener welcher es noch gar nicht bemerkte und immer und immer wieder das gleiche schrie, dass er sich nicht so gehen lassen soll, ja, dass sie es bald geschafft hätten. Und als dieser es schließlich bemerkte, sich die Seele aus dem Leibe kotzte. Zortekan musste würgen, doch es half alles nichts. Jeder einzelne dieser so tapferen Krieger hatte nunmal seine Aufgabe und musste diese unter allen Umständen versuchen in die Tat umzusetzen, sein Ziel zu erreichen. Nur in dieser Form der Gehorsamkeit und der Gemeinschaft konnten die noch intakten Stellungen der Nohkui eingenommen werden. Dessen war sich jeder einzelne bewusst und so kam es, dass die meisten der Krieger die verletzten und schreienden Krieger einfach liegen lassen mussten. Es war einfach keine Zeit dafür, sich um diese armen Seelen zu kümmern. Nach dem Kampf sähe das natürlich ganz anders aus. Doch bis dahin brauchte es noch viel an Tapferkeit. Zortekan und sein Adjutant liefen einer kleinen Gruppe einfach hinterher, die einige Meter vor ihnen lief. Sie waren insgesamt fünf Mann. Plötzlich hielt einer aus dieser Gruppe inne und ging in Hockhaltung über, während er Zortekan zu sich herbeizuwinken schien. Zortekan folgte dieser Anweisung des Kriegers, der sich, wie es Zortekan auffiel, so flink wie ein Wiesel durchs schlammige zum Teil sumpfige Feld bewegen konnte. Dieser Krieger war, so dachte sich Zortekan, ein Draufgänger seltenster Art. Doch für ein längeres Gespräch war nunmal keinerlei Zeit. Trotzdem war es ein Genuss, diesem verrückten Typen bei seinem anschleichenden Verhalten zuzusehen. Zortekan und sein Adjutant liefen fortan einfach diesem Teufelskerl hinterher, denn sie hatten beide, als sie sich kurz in die Augen sahen, das ganz bestimmte Gefühl, als würde ihnen, so lange sie sich nur in seiner Nähe befinden, nichts Schlimmeres widerfahren. So stießen sie zu diesem scheinbar einmalig verrückten Krieger und gingen neben ihm in die Hockstellung.

»Ich grüße Sie, Kommandant Zortekan. Man nennt mich Mardass, den Kühnen.«, pries er sich freudig an.

»Ja, Mardass, das dürfte der richtige Name für Sie sein. Und Sie, woher kennen Sie mich denn?«, fragte er neugierig. Während wieder eines dieser gefährlichen Impulsgeschosse über ihre Köpfe hinweg doch zur allgemeinen Beruhigung etwa zweihundert Meter weiter vor ihnen einschlug.

»Aber, Herr Kommandant, das war für mich ganz einfach festzustellen. Kommandeure haben wir hier zur Genüge, doch Kommandanten nur einen. Ich habe auf Ihre Rangabzeichen geguckt, die sie hier auf Ihrer linken Brustseite tragen. Ich hoffe, dass Sie mich nicht allzusehr für aufdringlich halten?«, wies er daraufhin.

»Aber nicht doch. Übrigens, was wollten Sie denn von mir?«, fragte Zortekan ihn.

»Natürlich. Sehen sie dort, Herr Kommandant, etwa fünfzig Meter entfernt, die ersten noch intakten Stellungen dieser Bastarde. Mann, ich kann es kaum abwarten, diesen Nohkui ihre Fühler zu verdrehen. Dies ist übrigens ihre schwächste Stellung.«, deutete Mardass mit einem hämischen Gesichtsausdruck. Als konnte er es gar nicht abwarten, in diese Stellung der Nohkui einzufallen.

»Was macht Sie da so sicher?«, wiederum eine berechtigte Frage, die da Zortekan stellte.

»Was mich da so sicher macht, fragen ausgerechnet Sie mich? Na, weil die meisten Stellungen von General Eltier und Kommandeur Miwar bereits im Vorfeld vernichtet wurden, das bestätigten auch unsere Späher. Es gibt also nur noch vier intakte Stellungen, leider sind diese Stellungen mit Impulsfaserkanonen und dazu noch anderen ihrer grausamen Waffen bestückt und das nicht gerade wenig an ihrer Zahl. Kommandant, wir sollten, und das ohne zu zögern, jetzt einen direkten und schnellen Frontalangriff wagen, bevor unsere Truppen zu stark dezimiert sind und wir nicht mehr dazu im Stande sind. Glauben Sie mir, in wenigen Minuten setzen wir diese Stellungen und ihre Kanonen außer Gefecht.«, machte er den Vorschlag.

»Sicherlich könnten wir das, was glauben Sie denn, weswegen wir alle hier sind?«, entgegnete Zortekan ein bisschen ärgerlich.

»Dann sind sie also damit einverstanden, dass wir augenblicklich diese Stellungen angreifen. Gut, sehr gut! Es sind ja nur noch etwas über fünfzig Meter. Mit einem Spurt würden wir sie in nur zwei bis drei Minuten erobern können.«, gab Mardass zu verstehen, während er immer zappeliger wurde. Was nun Zortekan ganz verrückt machte.

»Mann, bleiben Sie doch mal ruhig, das macht mich ganz nervös. In Ordnung, wie ich sehe, haben Sie eine Angriffsleuchtbombe dabei. Wir warten noch, bis sich etwas mehr als die Hälfte der Truppen auf unserer Höhe in einer geraden Linie versammelt haben. Dann, wenn ich Ihnen das Zeichen gebe, schießen Sie diese Leuchtkörper hoch. Dann gilt es, tapfer zu sein und erbarmungslos zu stürmen. Koste es, was es wolle. Ich will hier, jetzt und heute diesen verdammten Krieg beenden und für uns entscheiden. Plötzlich wurden sie jäh in ihrer kleinen Lagebesprechung unterbrochen.

»Sagt mir mal, hört ihr auch, was ich höre?«, fragte Zortekan mit weit gespitzten Ohren.

Ja, es klingt wie Jägermaschinen. Doch von wem?«, fragte sich nun sein Adjutant ängstlich geworden.

»Seid doch endlich mal still, wies Zortekan an. Während nun auch die anderen Truppen lauschend hinhorchten. Urplötzlich beherrschte Stille das gesamte Tal. Nur das immer lauter werdende Geräusch von dem Antrieb der Jägermaschinen konnte man wahrnehmen. Selbst die Nohkui stellten ihr Feuer ein und schienen genauso verwundert zu sein, wie die Truppen der Vereinten Planeten. Plötzlich waren die Jäger über den Truppen und flogen mit schwenkenden Flügeln in Richtung der noch intakten Stellungen der Nohkui. Mit einem Male brach ein Jubelschrei aus, der mit nichts zu vergleichen war. Man muss sich vorstellen, wenn tausende von Kriegern so arg sie auch nur konnten aus ihren Kehlen brüllten! Alle wussten nun, dass es ihre eigenen Jäger waren, die nun bei jedem wiederkehrenden Anflug auf die Stellungen der Nohkui feuerten, was ihre Bordkanonen hergaben.

»Herr Kommandant, ich glaube, der Ansturm auf die feindlichen Stellungen hat sich nun erledigt, verdammt noch mal, da bleibt doch wieder mal nichts mehr für mich übrig, ich wollte doch so gerne wenigstens einen dieser Nohkui im Nahkampf erledigen. Verzeihen Sie mir, Kommandant, aber diese Kreaturen haben meine gesamte Familie auf dem Gewissen.«, ärgerte sich Mardass maßlos.

»Ich kann Sie gut verstehen. Doch bedenken Sie, dass durch dieses Einschreiten unserer Jäger viele Ihrer Kameraden hier überleben werden. Denn Sie können mir beruhigt glauben: Beim Erobern dieser Stellungen wären noch sehr viele gefallen.«, beruhigte ihn der Kommandant.

»Gewiss, Sie haben bestimmt Recht, mein Kommandant.«, sagte er in betrübter Stimmung.

»Ich frage mich nur, wo unsere Jäger so urplötzlich herkommen?«, grübelte sein Adjutant berechtigteweise.

»Ich kann mit vorstellen, nein, ich weiß genau, von wem sie geschickt wurden. Es ist General Eltier, dieser Teufelskerl. Diese Jäger hat er bestimmt zurückgehalten, falls die Nohkui doch noch einen Trumpf im Hinterhalt parat haben.«, freute sich Zortekan. Doch als er aufstand und sich auf dem Schlachtfeld umsah, spiegelte sich ihm das Grauen entgegen, das ein Krieg nunmal erschuf. Überall lagen seine Kameraden, blutüberströmt und zum Teil nur noch von ihren Uniformen zusammengehalten. Manche glichen nur noch Bündeln von Fleisch. Das schlammige und sumpfige Feld, das vorher von brauner und teils grüner Farbe geprägt wurde, war nun rot getränkt und eingefärbt von Blut. Überall lagen Teile ihrer Körper herum und Zortekan musste sogar über einen Torso steigen, um weitergehen zu können. Zortekan weinte und fiel vor Trauer auf seine Knie. So auf dem Boden kniend sah er plötzlich mit verzweifelter Miene, die sich hin bis zum blanken Hass verzehrte, gen Himmel und schrie, so laut er nur konnte. Einige aus den Truppen hielten kurz inne, sahen Zortekan traurig und verständnisvoll schweigend an und senkten ihre Gesichter zu Boden.

Als die letzten Stellungen der Nohkui von den Ersatzjägern vernichtet worden waren und diese schließlich zurückflogen, war es getan. War es vollbracht. Die Nohkui fielen ihrem eigenen Hinterhalt zum Opfer. Und als Zortekan das Wort 'Sieg' aus vollster Kehle schrie, war die Euphorie der Truppen nicht mehr im Zaum zu halten. Sie umarmten sich, sie rannten wie wild hin und her, so dass man durchaus den Eindruck gewinnen konnte, sie hätten nun gänzlich den Verstand verloren. Zortekan ließ sie machen. Diese Freude hatten sich seine Truppen redlich verdient. Und er beschloss, seine Truppen zwei ganze Tage mal so richtig ausruhen zu lassen. Als sie dann endlich in ihre eigenen Stellungen heimkehrten, befehligte Zortekan den sozusagen 'Aufräumdienst', der schon längst in Spalier, also in Reih und Glied bereitstand.

So ließ schließlich Kommandant Zortekan, die gesamten Truppen vor ihren jeweiligen Transportern, die als kurzfristige Unterkunft dienten, Aufstellung nehmen.

»Herr Kommandant, Sie können jetzt zum Schirm, der Kontakt zu Ihren Truppen steht.«, wies sein Adjutant darauf hin. Natürlich konnte er nicht alle Krieger auf einem Platz strammstehen lassen. Dies wären viel zu viele gewesen und nur die Hälfte seiner Männer hätte ihn verstanden. Deswegen sprach er durch die so vielen im Lager verteilten Bildschirme zu ihnen.

»Meine tapferen Krieger, wieder einmal, und wie so viele Male davor, habt ihr tapfer euer Leben riskiert, um für den Frieden in unserem Quadranten zu kämpfen. Ihr habt heute und hier das seit langer Zeit für unmöglich gehaltene möglich gemacht. Nämlich diesen Bestien von Nohkui einen vernichtenden Schlag zu versetzen. Doch seid gewarnt: Es hieß im Rat der Vierundsechzig, dass dies die letzten ihrer Gattung, also ihrer Art seien. Doch, so sage ich euch, dass es falsch ist, zu glauben, mit diesem Sieg hätten wir diese Spezies endgültig vernichtet. Sicherlich haben wir die Nohkui für eine lange Zeit aus unserem Quadranten getilgt. Doch sage ich euch, wird irgendwann einmal der Tag kommen, wo die Nohkui wieder einmal in unseren Quadranten eindringen werden. Und sie werden noch mächtiger sein, als sie es hier waren. Doch sollte dieses Wissen uns nicht belasten oder gar ängstigen. Nein, im Gegenteil, wir werden sie dann erneut und mit aller Härte in die Schranken weisen. Entweder werden wir sie erneut vernichtend schlagen oder wieder einmal mit aller uns zur Verfügung stehenden Macht aus unserem Quadranten verjagen. Dieser Kampf ist beendet. Wir werden diesen Tag zu einem unsrer Gedenktage machen.«, erschöpft, dennoch glücklich, wedelte er mit seiner blauen Siegesfahne und ein Jubel brach unter seinen Kriegern aus. Dann, als er bemerkte, dass seine Worte unter der hallenden Freude seiner Krieger unterging, beließ er es dabei.

»Sie sind der größte Kommandant aller Zeiten. Ich darf ihnen die Hände schütteln und mich bedanken, dass ich unter Ihnen dienen durfte.«, bedankte sich händeschüttelnd sein Adjutant bei ihm, der ihm ja nur für die Zeit des Krieges unterstellt wurde.

»Danke, mein getreuer Dokwei.«, erwiderte er seine Sympathie.

»So, Herr Kommandant. Ich schätze, das war es dann vorerst. Ach ja, hätte ich es doch fast vergessen: Sie sollten umgehend Kommandeur Miwar von unserem Sieg berichten, so dass er gleich seine Heiligkeit, den Heiligen Xarmax, über unseren errungenen Sieg Bericht erstatten kann. Er wartet ja so sehnsüchtig darauf.«, erinnerte Dokwei daran.

»Ja, natürlich, ich werde Kommandeur Miwar gleich benachrichtigen. Trotzdem, dieser Heilige Xarmax kann ganz schön eine Nervensäge sein, nicht wahr, mein lieber Dokwei?«, fragte er ihn.

»Sicherlich, mein Kommandant. Dennoch kann ich sein Drängen gut verstehen. Ihnen dürfte ja auch mittlerweile bekannt sein, dass die Goderijaner, also ihr Kollektiv, seit Ewigkeit an einer genetisch verursachten und bisher unheilbaren Krankheit leiden und schon von Generation zu Generation viele Tausende starben und noch sterben werden, wenn seine Heiligkeit nicht bald seine Macht mit der der Menschen vereinigt.«, erzählte er Zortekan.

»Ja, ich hörte auch schon kürzlich von diesen Menschen. Sie sollen eine in sich ruhende Macht besitzen, die diese abscheuliche Krankheit der Goderijaner auf wundersame Weise heilen kann. Wird echt Zeit, dass ich diese Menschen mal kennenlerne, oder was meinst du, mein lieber Dokwei.«, wollte er seine Bestätigung.

»Gewiss, Herr Kommandant, das werden Sie bestimmt auch. Der Heilige Xarmax hat schon vor diesem Krieg, natürlich nur im Falle eines Sieges, was ja nun endlich eingetreten ist, eine riesige Feier auf Goderijan geplant. Und dorthin sind alle der Verbündeten, also die Hohen Räte mit allen Kriegern, herzlich eingeladen.«, berichtete er des Weiteren.

»Ja, aber, Goderijan? Ich meine, die gesamte Stadt Bonchach ist doch fast zerstört worden?«, sagte er.

»Ja, natürlich, das wissen ja bereits alle. Deswegen findet diese gigantische Feier im Untergrund statt. Und dort werden auch diese Menschen anwesend sein, die von einem weit entfernten Planeten, den sie die Erde nennen, herkommen.«, erzählte er weiterhin.

»Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich ganz schön neugierig auf diese Menschen, wie sie aussehen und was für eine Sprache sie sprechen, du weißt schon, wie ich es meine, oder?«, frage er seinen Adjutanten.

Natürlich weiß ich das. Ich habe gehört, dass sie so wie wir alle aussehen sollen. Na wir werden es ja auf dieser Siegesfeier erleben.«, äußerte sich Dokwei dazu.

»Gewiss werden wir das. So, und nun stell mir schnellstens eine Verbindung zu Miwar her.«, befahl er seinem Adjutanten, der sich sofort an die Arbeit machte.



 Kapitel 24, Der Auftrag (Teil 3)

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© 2012 by Peter Althammer

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