Zu den Grenzen des Planeten Goderijan

Science Fiction Roman von Peter Althammer

Kapitel 20

Die Verräter (Teil 2)

Was bisher geschah:
Im Orbit des Planeten Sinas, wo sich seit geraumer Zeit die Flotte von General Goduru in Wartestellung befand:
 

Wie uns bereits bekannt ist, gelang es Kommandeur Miwar nicht, mit seinen Offizieren nach dem gescheiterten Versuch, mit dem Giftgas, das als Zepin bekannt war, die Nohkui, die sich in der unterirdischen Stadt einnisteten, zu vernichten. Doch zum Leidwesen für Miwar und seine Offiziere misslang dieser Versuch, weil die Nohkui von irgend einem Verräter, der entweder aus den eigenen Reihen oder von einem der Verbündeten, vorgewarnt wurde. Miwar konnte es schwerlich glauben, dass diese Kreaturen von Nohkui sich mit einer anderen Spezies, also einem der Verbündeten einließen und wenn, taten sie es nur aus rein notwendigen Gründen, da sie ja von Seiten der Verbündeten schwere Verluste hinnehmen mussten. Doch wie lange noch? Fragte sich Miwar. Miwar wusste nur allzu gut, dass die Nohkui diesen oder jene Verräter einzig und allein für ihre Zwecke benutzen und somit früher oder später töten würden.

Zudem kam Miwar, nachdem er die Nohkui belauscht hatte, zu dem festen Entschluss, dass die Nohkui sehr bald Verstärkung aus irgendeinem Quadranten, wo sie sich offenbar versteckt hielten, bekommen würden. Wo sie sich wieder neu zu einer mordhungrigen, plündernden Armee formierten. Wie groß diese Flottenbewegungen der Bestien Nohkui sein würden, war ihm natürlich nicht bekannt. So beschloss er, dass es am besten sei, es der Flottenführung persönlich und umgehend zu melden. Miwar hoffte, dass sich diese Verräter nicht innerhalb der Flotte befanden.

Des weiteren wissen wir, dass es Miwar und seinen Offizieren nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang, mit der Rettungskapsel in den Orbit des Planeten Sinas zurückzufliegen, von wo sie, den Mächten sei Dank, von einem Abschleppgleiter mit dessen Leitstrahl zur Flotte zurückgebracht werden konnten. Mit diesem Wissen musste Miwar unbedingt zu General Goduru, Kommandeur der Flotte, um ihn vor den Nohkui und ihren kriegerischen Machenschaften zu warnen. So hoffte er, den Nohkui zuvorzukommen.

»He, Jungs, seht mal, da ist sie ja, unsere gute alte Aloriha.«, wies Offizier Bhonds hin.

»Stimmt, das ist sie. Mann, hätte nie gedacht, dass ich mich einmal so über diesen Anblick freuen würde.«, entgegnete Offizier Pilch freudig.

Ja, alle vier waren heilfroh, diesen Einsatz heil überstanden zu haben. Nur einer der kleinen Kampftruppe hatte anscheinend keinen Grund sich zu freuen. Miwar war es. Er machte sich große Vorwürfe, seinen Auftrag, obwohl ihn keine Schuld traf, nicht vollends erledigt zu haben. Dann kam noch erschwerend hinzu, ob ihm die Obrigkeit überhaupt Glauben schenken würde.

Zügig, aber dennoch sehr vorsichtig wurden sie mitsamt Rettungskapsel auf die Start- und Abflugsrampe der Aloriha manövriert.

»Männer, wir sind da. Lasst uns endlich aus diesem fliegenden Schrotthaufen aussteigen und nehmt anschließend Aufstellung!«, befahl ihr Kommandeur.

»Jawohl, Herr Kommandeur.«, erwiderten seine Offiziere.

Als dann seine Offiziere in Spalier vor ihrem Kommandeur standen, sah Miwar die Ungeduld auf ihren Gesichtern.

»Meine Herren! Ihr habt euch zweifelsohne einen zweiwöchigen Urlaub verdient. Den ihr zwar nicht auf eurem Heimatplaneten genießen könnt, doch immerhin, vierzehn Tage lang auf der Aloriha im Nichtstun zu schwelgen, ist doch auch etwas, oder?«, sprach Miwar.

»Jawohl, Herr Kommandeur, das ist es.«, erwiderten seine Offiziere.

»Okay dann, ich habe noch einiges zu erledigen. Mit sofortiger Wirkung steht ihr im Urlaub.«, ausgenommen, die Flotte wird in Kampfhandlungen verwickelt, versteht sich. Viel Spaß und gute Erholung wünsche ich. Wegtreten!«, befahl er ihnen.

Sofort und geschwind nahmen allesamt, ausgenommen Leutnant Magbur, ihr Sturmgepäck auf und rannten in Richtung von der Außenrampe zu dem Haupt-Ein und -Ausgang, ins Innere der Aloriha.

»Was ist mit Ihnen, Herr Leutnant Magbur?«, fragte ihn Miwar als er sah, dass Magbur stehen blieb.

»Kommandeur Miwar, ich möchte nicht undankbar erscheinen, und ich hab diesen Urlaub auch verdammt nötig, dennoch werde ich das komische Gefühl nicht los, dass Sie großen Kummer haben. Wenn ich Ihnen also auf irgendeine Weise dienlich sein kann?«, deutete Leutnant Magbur an.

»Schön zu sehen, dass sich wenigstens einer um mich Sorgen zu machen scheint. Aber, und glaube mir, dabei kannst du mir nicht helfen. Trotzdem vielen Dank dafür. Geh jetzt, Leutnant Magbur, du hast dir den Urlaub redlich verdient.«, befahl Miwar mit einem freundschaftlichen Lächeln auf den Lippen.

»Gut, Herr Kommandeur, aber ich stehe für Sie zu jeder Zeit zur Verfügung.«, gab er im ernsten Ton zu verstehen.

»Das weiß ich zu schätzen, Herr Leutnant.«, dann grüßten sie sich noch und gingen gemeinsam bis zum Hauptportal. Dort angekommen trennten sich ihre Wege. Miwar hingegen ging auf eines der dort ständig bereitstehenden Taxi-Shuttles zu, wo sich bereits ein Steward aufhielt, der gerade die Düsen des Shuttles begutachtete.

»Hallo Meister, ist das Shuttle einsatzbereit? Ich müsste auf dem schnellsten Weg auf die Midhana.«, fragte Miwar den Steward.

»Aber klar, Herr Kommandeur, Sie können schon mal einsteigen, wir fliegen in fünf Minuten rüber.«, sagte der Steward.

»Kann das nicht ein bisschen schneller gehen, ich muss dringend zur Midhana, zu General Goduru.«, bat ihn Miwar.

»Tut mir außerordentlich Leid, mein Bester, aber ich habe meine Vorschriften, und da heißt es eben im Klartext, dass jedes Shuttle erst losfliegen darf, wenn es bis auf den letzten Mann voll besetzt ist. Mit Ihnen gerechnet fehlt mir also noch ein Passagier, der nun einmal erst in fünf Minuten kommen wird. Also würde ich Ihnen raten, sich doch einfach während dieser winzigen Wartezeit hineinzusetzen, okay?«, wurde der Steward protzig.

»Sie wissen wohl nicht, wen Sie hier vor sich haben, oder?«, murrte nun Miwar zurück.

»Ehrlich gesagt, mein Guter, ist mir das scheißegal und wenn Sie die Heilige Genseta höchstpersönlich wären. Sie warten, genauso wie all die anderen. Und jetzt steigen Sie ein oder lassen Sie es.«, fauchte er Miwar an, der ganz verdutzt dreinschaute und kopfschüttelnd in den Shuttle einstieg.

Grundgütiger, die werden auch immer frecher, dieses Personal. Na ja, was soll es. Der soll mich doch mal sonst wo hin, dachte sich Miwar, als er sich etwa in der Mitte auf der rechten Seite auf einen der letzten zwei Plätze niederließ. Die restlichen zweieinhalb Minuten vergingen nur zögerlich und Miwar wurde zusehends unruhiger. Dann kam endlich dieser besagte und letzte Mann in den Shuttle und setzte sich auf den letzten Platz, der sich genau vor Miwar befand. Und schon ging es los. Man hörte nur ein leises Summen der Triebwerke, so leise waren sie. Der Flug, so wusste Miwar, dauerte nicht länger als in etwa eineinhalb Minuten, bis er beim Führungsschiff, der Midhana, ankommen würde. Miwar nutzte diese kurze Zeit, um seine Gedanken etwas zu ordnen. Miwar hatte so etwas wie ein fotographisches Gedächtnis. Das heißt, dass er sich, wenn er intensiv nachdachte, auch Dinge, die er im Unterbewusstsein sah, wieder aus seiner Erinnerung hervorholen konnte. So fiel ihm nun dieser letzte Gast, der sich vor ihm setzte, etwas sonderlich auf. Obwohl er ihn für einen Bruchteil von nur zwei bis drei Sekunden gesehen hatte, fiel ihm sein sonderliches Erscheinungsbild auf. Er trug einen gekräuselten und langen Bart, was ja eigentlich nichts Außergewöhnliches darstellte. Nein es war vielmehr, wie er ihn trug. Er trug ihn am Kinn zu einer Spitze zusammengedreht, bis etwa fünfzehn Zentimeter lang und er wurde durch ein goldenes Band ungefähr zwei fingerbreit zusammengehalten, genau wie es eigentlich nur die Hohen Herren, also die Herren, die sich um General Goduru scharten, trugen, wenn es um ernsthafte Entscheidungen im Rat der Acht ging. Der Rat der Acht waren unmittelbar die Stellvertreter des Generals der Flotte. Und eines wusste Miwar, kein einziger von denen würde sich so herablassen und sich mit dem gemeinen Fußvolk in einem gewöhnlichen Shuttle dritter Klasse zusammen fliegen. So einfach war das. Dieser Gast vor ihm hatte sich zwar geschickt mit einem Gewand, das er über seinen Kopf gestülpt hatte, versucht zu verbergen, doch sah Miwar in der kurzen Zeit, als sich dieser hinsetzte, genau sein Gesicht. Komischerweise kam ihm dieses Gesicht überhaupt nicht bekannt vor. Was ihm noch unruhiger werden ließ, zumal ihm der Rat der Acht wohl bekannt war. Miwar wurde schon oft zu General Goduru gerufen, wo auch der Rat der Acht zugegen war. Doch dieser Herr, der nun vor ihm saß, sah keinem einzigen vom Rat der Acht ähnlich. Miwar hatte es zwar sehr eilig, dennoch beschloss er, diesen Herren eine zeitlang nachzuspionieren, um eventuell seinen Verdacht zu bestätigen, den er nun hegte, aber noch nicht auszudenken wagte.

Wenn das was ich vermute, wirklich zutrifft, dann bin ich da auf eine sehr heiße Spur gestoßen, dachte sich Miwar, als plötzlich der Flug zu Ende war und dieser ungehobelte Zeitgenosse von Steward lauthals sein Ankommen des Shuttles ankündigte.

»Erstes Ziel, die Midhana! Wer hier aussteigen möchte, sollte dies jetzt tun.«, meldete der Steward pampig.

Nun hatte Miwar ein kleines Problem, er musste zwar hier aussteigen, wollte aber dennoch diese verdächtige Person weiterhin verfolgen.

»Mann, was soll ich jetzt tun? Dachte sich Miwar. Instinktiv versuchte er, den Steward ein wenig hinzuhalten, indem er sich neben seinem Sitz tief in die Knie beugte und von seinen Stiefeln die Lederriemen, die sich am obersten Endstück der Stiefel wie im Reisverschlussverfahren nach unten hin bis zum Knöchel zogen, fester zu Schnüren.

»He Mister, wollen sie nun aussteigen oder nicht?«, fragte ihn nun der unsympathische Steward eindringlich.

Doch Miwar gab zunächst keine Antwort. Dann stand urplötzlich seine verdächtige Person auf und ging sehr eilig in Richtung Ausgang. Irgendwie, so schien es, musste seine verdächtige Person etwas bemerkt haben. Viel zu lange und zu auffällig zögerte die Zielperson, die er von nun an so nannte, bei dem Entscheid, doch noch auszusteigen. Miwar musste noch warten, zumindest so lange bis sich die Zielperson außerhalb des Shuttles befand. Sonst hätte die Verfolgung keinen Sinn. Dann ging die Türe des Shuttles zu. Sofort rannte Miwar zum Steward und bat ihn, noch nicht abzufliegen.

»Mann, schon wieder Sie? Glauben Sie allen Ernstes, dass ich die Zeit nur für Sie gebucht habe?«, trotz großem Murren hielt er dennoch das Shuttle nochmals an.

»Danke, ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet?«, erwiderte Miwar dem Steward.

»Schon gut, gehen Sie mir aus den Augen!«, antwortete der Steward genervt, flog mit dem Shuttle ein Stück zurück, öffnete Miwar die Tür und schwupps war er weg.«, als Miwar nun ganz alleine an der gigantischen Außenrampe stand, die sich ungefähr bis zu zweihundert Meter vom Schiff nach außen, und eine Breite von zirka fünfhundert Meter den Schiffsrumpf entlangzog, guckte er nicht schlecht. Denn von der Zielperson war nun nichts mehr zu sehen.

»Verdammter Mist noch einmal. Das darf doch alles nicht wahr sein! Wie ein Anfänger habe ich mich abhängen lassen.«, ärgerte sich Miwar maßlos.

Miwar blieb ruhig stehen und horchte auf. Nicht sehr laut, aber dennoch ganz leise konnte er Schritte an der Rampe hören, die sich in ihrem hinterlassenem Geräusch, wie in einem Echo, vermehrend aus der Halle zur Außenrampe hinzogen. Diese Schritte kamen aus der riesigen etwa zwanzig Fußballfelder großen Vorhalle, wo sich in Reih und Glied mehrere abgestellte Kampfgleiter befanden. Miwar beschloss, den Schritten nachzugehen. Er setzte sich auf den kalten und metallenen Boden. Dann begann er, trotzdem weiter aufhorchend zugleich hastig seine Stiefel aufzuschnüren, zog sie aus, knotete sämtliche Riemen der Stiefel am äußersten Ende zusammen und hing so die beiden Stiefel um seine Schultern, so dass sie auf der Brust auflagen. Nur mit Strümpfen an den Füßen, dadurch völlig lautlos, tippelte Miwar ganz leise in der Richtung, wo er die Schritte noch immer hören konnte. So lief er eine zeitlang den hallenden Schritten nach. Bis er plötzlich nichts mehr hören konnte. Miwar blieb abrupt stehen und horchte erneut auf. Sogar sein für ihn scheinbar zu lautes Atmen versuchte er zu vermeiden. Eines war ihm klar, entweder war er von seiner Zielperson entdeckt worden und wurde nun beobachtet, oder sie hatte den Hangar längst verlassen, was er sich aber auf keinen Fall wünschte. Also beschloss er, einfach weiterzugehen. Ungeachtet dessen, dass er entdeckt werden könnte. Ihm blieb ja im Endeffekt nichts anderes übrig, wenn er seine Zielperson ausfindig machen wollte. Miwar ging noch eine zeitlang ruhig, ja fast lautlos, zwischen den Kampfgleitern entlang, bis er plötzlich aus einiger Entfernung flüsternde Stimmen wahrnehmen konnte und wie von selbst in die Duckhaltung überging.

Ich glaub, ich hör nicht richtig. Da flüstern doch welche, dachte sich Miwar.

Eine zeitlang blieb er in dieser Haltung, doch die Neugier gewann, und er ging noch ein paar Meter leise wie ein Kätzchen weiter in die Richtung, woher er glaubte das Flüstern zu hören. Mal ging er wieder in die Duckhaltung, horchte auf und mal ein paar Meter weiter. Und so führte er sein schleichartiges Handeln stetig durch, bis er dann schließlich glaubte, an seine Flüsterquelle endlich nahe genug herangekommen zu sein, um eventuell doch noch an ein paar nützliche Informationen zu kommen. Miwar blieb hinter einer dieser zwei Meter hohen und etwa einen Meter breiten metallenen Lande- und Standstützen stehen. So weit es ging und hinter einer der Standstützen eines Gleiters streckte sich Miwar auf allen Vieren nach vorne, um das Treiben seiner Flüsterquelle besser Aushorchen zu können. Dann erkannte er seine Flüsterquelle und wie schon vermutet, war es tatsächlich seine Zielperson, die neben einer anderen Gestalt stand und sich, wie soll es auch anders sein, im Flüsterton mit ihr unterhielt.

Verdammt, ich kann nicht verstehen, was die da reden, dachte sich Miwar und kroch so leise und vorsichtig wie er es nur vermochte. Ja fast bis auf drei Meter gelang es Miwar, sich an diese dubiosen Gestalten heranzupirschen. Endlich konnte er sie einigermaßen verstehen und belauschte sie.

»Sind alle Vorkehrungen für die baldige Invasion getroffen worden?«, fragte die pechschwarz gekleidete Person die Zielperson von Miwar

»Ja, es ist alles vorbereitet. In weniger als zwölf Stunden werden unsere ersten zwei Flotten die Flotte des Generals Goduru angreifen und somit wie besprochen ablenken. Nachfolgend werden sechs weitere Flottenverbände auf ihren befehligten Positionen sein und den genauen Angriffsbefehl abwarten.«, bestätigte die Zielperson.

»Gut, vergessen Sie dabei nicht, dass ihre Umwandlung nicht mehr lange aufrecht erhalten werden kann. Die Zellenverformungsauflösung wird sich in drei bis vier Stunden vollzogen haben. Bis dahin rate ich Ihnen, dieses Schiff zu verlassen und auf Sinas zum verabredeten Punkt zurückzukehren. Sie per Beamen zurück zu holen, ist für uns zu gefährlich, wie Ihnen bekannt sein dürfte. General Godurus Überwachungssysteme würden Sie sofort entlarven und somit unsere Mission gefährden.

Dann folgte ein kurzes Schweigen der beiden verdächtigen und vermummten Gestalten.

Sie wissen, was Sie zu tun haben, falls Sie entdeckt werden oder aus irgendeinem Grund dieses Kampfschiff nicht rechtzeitig verlassen können?«, fragte die schwarz gekleidete Person die Zielperson.

»Natürlich weiß ich das. Das ist für mich kein Problem, wenn es denn sein muss werde ich mich selbst eliminieren.«, äußerte sich die Zielperson.

»Bestens, ich hatte von Ihnen auch nichts anderes erwartet.«, sagte die schwarzgekleidete Person.

»Vergessen Sie also nicht: In zirka zwölf Stunden wird diese Flotte angegriffen. Nach dem Schein- und Ablenkungsangriff werden sich unsere beiden Flotten, also, was davon noch übrig ist, auf den Weg zu Punkt X auf der Schattenseite des Planeten Sinas machen. Natürlich werden die Kampfverbände, also die Kampfgeschwader des Generals Goduru, unsere restlichen, dem Anschein nach Flüchtigen verfolgen. Wir werden sie kurz vor Sinas gebührend empfangen und sie dann vernichtend schlagen. General Goduru wird ohne seine Geschwader hilflos und in seinem Handeln aufs Äußerste geschwächt sein. Mit seinen gigantischen Schlachtschiffen ist er unseren leichteren Schiffen, die wendiger sind und trotzdem eine enorme Feuerkraft besitzen, restlos ausgeliefert. Zudem werden die Bodentruppen, die sich noch in der von uns gekaperten unterirdischen Stadt der Goderijaner von einer unserer sechs weiteren Flotten aufgenommen und im Bereich der Schattenseite im Tal X dieses Außenplaneten der Goderijaner, den sie Sinas nennen, natürlich kampffähig abgesetzt werden. Dies dient nur der Sicherheit, falls die Goderijaner durch ihre Verbündeten zudem auch noch Bodentruppen einsetzen.«, berichtete die schwarzgekleidete Gestalt weiter.

»Ich verstehe.«, gab Miwars Zielperson zu verstehen.

Wir müssen das Großraumschlachtschiff des Generals unbedingt wenn möglich entern und unter unsere Kontrolle bringen. Gorenn der Große wird diese Flottenverbände übernehmen und auf weitere Befehle warten, bis es zum Hauptangriff kommt.«, übermittelte der Schwarzgekleidete Miwars Zielperson.

»Gewiss, wenn wir die Midhana erst einmal in unseren Besitz genommen haben, ist es für unsere Flottenverbände ein Leichtes, die restliche schwer angeschlagene Flotte des Generals Goduru zu vernichten.«, berieten sie sich und gingen wieder auseinander.

Eigentlich genügte es Miwar völlig, was er da von diesen zwei dubiosen Typen hörte. Es waren auch Andeutungen dabei, aus denen er nicht schlau wurde. Doch zunächst war es für Miwar das Wichtigste, dass sein General von dem Angriff der sechs Flottenverbände der Nohkui und den eigentlich zwei Flotten, die ja im Vorfeld nur zum Schein angreifen werden, so schnell wie nur irgend möglich erführe. Des Weiteren musste sein General auch noch von den Bodentruppen auf der Schattenseite im von den Nohkui benannten Tal X erfahren. Miwar fiel es schwer zu glauben, was er da von den zwielichtigen Gestalten hören musste. Unglaublich, dachte er sich, denn wenn die Nohkui wirklich über so viele Flottenverbände verfügen und tatsächlich in zirka zwölf Stunden eine derartige, noch nie dagewesene großangelegte Invasion starten, da war sich selbst Miwar im klarem, ja dann werden diese Flotten des Feindes, also der Bestien Nohkui, die gesamte Flotte von General Goduru mit größter Wahrscheinlichkeit vernichtend schlagen. Natürlich nur, wenn ihr Plan der ersten Welle, dass diese zwei Flotten zum Scheinangriff übergehen, aufginge.

Miwar musste auf Teufel komm raus und was sich ihm auch in den Weg stellen würde, verhindern, dass die Kampfgeschwader seines Generals die Feindesflotten verfolgen, wenn diese wie abgesprochen die Flucht ergreifen, um die Geschwader des Generals in den Hinterhalt zu locken. Sie müssen um jeden Preis diese zwei Flotten in ihrem eigenen Kampfbereich vernichtend schlagen. Des Weiteren sich für die Verteidigung der eigenen Flotte bereithalten. So gewannen, und dessen war sich Miwar bewusst, ihre Flotten einige Stunden Zeit. Zeit um sich gegen diese großangelegte Invasion neu vorzubereiten und zum Schutz des Großraumschlachtschiffes, das ja die Hauptkraft bildete, neu zu formieren. Sicher würde auch dies wahrscheinlich ein sinnloses Unterfangen, wenn da nicht ein Wunder geschehen würde. Doch an ein Wunder glaubte Miwar zu diesem Zeitpunkt nicht.

Noch erschwerend kam hinzu, dass Miwar bei seinem Lauschangriff eindeutig das Wort Zellenverformungsauflösung hörte. Er konnte sich beim besten Willen nichts darunter vorstellen. Nun gut, das wird sich bestimmt noch aufklären, dachte er sich noch und verfolgte seine Zielperson noch ein kleines Stück durch den Hangar, die sich scheinbar wieder auf den gleichen Weg zurück machte. Miwar würde gerne weiterhin seine Zielperson verfolgen, um herauszubekommen, wo genau sie sich, diese dubiose Gestalt, versteckt oder gar in bestimmten Mannschaften untergemischt hatte. Doch war es nun von allerhöchster Wichtigkeit, umgehend General Goduru aufzusuchen und Meldung zu erstatten. Denn für eine Verteidigung blieb der Flotte, wie wir bereits wissen, nur noch zirka Zwölf Stunden Zeit. Zeit, die höchstwahrscheinlich gar nicht mal ausreichen wird, um effektiv gegen mehrere Feindliche Flottenverbände, von denen man überhaupt nicht wusste, nichts wusste in dem Sinne, wie groß und schlagkräftig sie überhaupt sind, vorzugehen. Miwar befand sich bereits auf der Midhana, da war es ja eigentlich nur noch ein Katzensprung um General Goduru zu erreichen. So sehr sich auch Miwar darüber ärgerte, er musste diese zwei Gestalten, die sich für ihn als Verräter, als Sympathisanten der Nohkui, entpuppten, einfach gehen lassen. Die Flottenführung hatte nun absolute Priorität. Miwar beschloss, einige Zeit vergehen zu lassen, zumindest so lange, bis sich die Verräter außer Reichweite befanden, um letztendlich nicht doch noch von ihnen entdeckt zu werden. Sie sollten sich in Sicherheit und vor allem unerkannt fühlen. So bliebe, dachte sich Miwar, immerhin noch ein wenig länger Zeit und die Chance, sie doch noch zu identifizieren und auf diese Weise dingfest zu machen, wenn sie sich ungeniert zwischen den Mannschaften bewegten.

Es war soweit, und Miwar konnte es riskieren, eilig durch den Hangar zu gehen, wo sich am Ende mehrere Lifte befanden, die auch zum Führungsdeck hochfuhren. Dort angekommen, wich er am Lift mit seine Rechten Hand sanft über einen sich dort befindlichen Sensorpunkt, wobei die Lichtwand aus fester Materie bestand und somit, wenn aktiv, den Aufzug eingrenzte, also darstellte. Zudem war dieser Aufzug aus purer Lichtmaterie, wenn aktiv, undurchdringlich. Miwar ging hinein und sprach die Worte »Deck fünf, bitte.«

Gerade erleuchtete die Wand aus festem Materielicht, da erlosch sie auch schon wieder aufs Neue. Da stand Miwar und schaute verdattert drein. Zuerst dachte er, der Aufzug wäre defekt, doch als er eine Gestalt vor dem Aufzug bemerkte, wusste er, dass dem nicht so war. Miwar stockte der Atem, als er erkennen musste, dass es sich um genau die Person handelte, die er noch vor wenigen Minuten mit seiner Zielperson zusammen gesehen und belauscht hatte. Instinktiv versuchte Miwar, den Ahnungslosen zu mimen, indem er zu summen anfing und ab und an verlegen wirkend, an die Decke starrte.

»Guten Tag.«, sprach die Person in tiefem Ton Miwar an und ging zu ihm in den Aufzug.

»Guten Tag.«, erwiderte Miwar ihm. Er begriff sehr schnell, dass mit dieser Person, die sich vor wenigen Minuten als Feind entpuppte, mit Sicherheit, das hatte er im Gefühl, nicht gut Kirschen essen war und sie etwas im Schilde führte.

Der will mir bestimmt an den Kragen. Muss verdammt aufpassen, darf ihm nicht den Rücken zudrehen, dachte sich noch Miwar. Beide standen nun nebeneinander und Miwar beobachtete aus seiner linken Augenhälfte diesen Feind aufs Schärfste, um bei einem vorzeitigen Angriff seitens dieser Gestalt rechtzeitig reagieren zu können. Miwar konnte an dieser zwielichtigen Gestalt nur die Hände und ein klein Wenig von seinem spitzen Bart erkennen, so sehr war jener in sein pechschwarzes kuttenähnliches Gewand eingehüllt. Doch wie schon einmal angesprochen, hatte Miwar Kampf- und Verhaltens-Erfahrung. Für Miwar war klar dass diese Gestalt bald zuschlagen würde. Er konnte es an seinen Händen sehen, die diese Person nervös, also im ständigen auf und zu, zu Fäusten ballte.

»Bitte nach Ihnen.«, forderte Miwar seinen Gegner scheinheilig und dennoch höflich auf, um natürlich herauszubekommen, in welcher Etage dieser eigentlich auszusteigen beabsichtigte. Doch auch dieser bewies Ehrgeiz und Härte.

»Aber nicht doch, nach Ihnen!«, bewies diese Gestalt Schläue.

»Ich bestehe darauf!«, gab Miwar geschickt zurück, um ihm keine andere Wahl zu lassen. Er musste nun nachgeben, wenn er nicht auffallen wollte. Was er auch sogleich tat.

»Na, dann bedanke ich mich. Deck fünf bitte!«, forderte er das Transportsystem auf.

Wieder herrschte bedrückende Stille. Miwar hatte das bestimmte Gefühl, dass, noch bevor sie auf Deck fünf ankamen, sein Feind noch während der Fahrt nach oben höchstwahrscheinlich zuschlagen würde. Also blieb ihm letztendlich nichts anderes übrig, als dem Feind zuvor zu kommen. Was er auch gleich in die Tat umsetzte. Mit und aus einer blitzschnellen Drehung verpasste Miwar mit seiner rechten Handkante einen Schlag auf des Feindes Kehlkopf. Mit einem Mal sank er wie ein in sich zusammenfallendes Gebäude zusammen und lag benommen und nach Luft ringend am Boden des Fahrstuhles. Miwar setzte zudem noch eins drauf, indem er mit seinem rechten Fuß ausholte und ihm mit einem mächtigen Schlag ins Gesicht trat. Der Gegner war somit außer Gefecht gesetzt.

»Ging ja leichter als ich dachte.«, gab er im dezenten Selbstgespräch von sich.

»Deck fünf.«, meldete nun das Sprachsystem des Fahrstuhles.

Miwar kniete sich zu der bewusstlosen Person hinunter, packte seine Beine und zog ihn aus dem Fahrstuhl.

»Was mache ich denn nun mit dem Mistkerl. Miwar sah sich um und entdeckte so zwei Meter rechts neben dem Fahrstuhl eine Tür. Eilig ging er auf sie zu, wich mit seiner linken Hand über das Schließsystem und wartete.

»Bitte geben Sie Ihren Zutrittsberechtigungscode an.«, sprach das System mit sanfter und weicher Frauenstimme.

Was nun, dachte sich Miwar. Doch dann fiel ihm ein, dass Kommandeure eigentlich mit ihrem eigenen Code auf fast jedes System Berechtigung erteilt bekamen.

»Kommandeur Miwar, Code 667663441.«, sprach er versuchend im verständlichen Ton und wartete ab.

»Kommandeur Miwar, Code 667663441, bestätigt. Zutritt gewährt.«, gab das System von sich und öffnete die Tür.

»Na, wer sagt's denn. Warum denn nicht gleich so.«, freute sich Miwar. Dann ging er zurück, packte erneut die Beine des Bewusstlosen und zog ihn in den Raum. Der Raum selbst war nicht allzu groß und vollkommen leer.

»Ich möchte wirklich mal wissen, wovor die Techniker diesen Raum schützen wollen, ist ja völlig leer.«, murrte Miwar laut vor sich hin. Als Miwar endlich seinen überaus schweren Feind mit Mühe in den kleinen Raum gezogen hatte, streifte er sein Obergewand von seinem Oberkörper ab und zog noch das Unterhemd aus. Anschließend zog er sich wieder das Obergewand über. Dann riss er sein Unterhemd in Streifen und fesselte mit einem Teil davon die Füße seines Gegners. Danach fesselte er noch dessen Hände auf dem Rücken zusammen, verließ den Raum und ließ die Tür hinter sich zuschnappen. Nach einer Kontrolle des ordnungsgerechten Verschlusses der Tür ging Miwar weiter. Diesen Mistkerl lasse ich später abführen. Fehlt nur noch meine Zielperson, dieser andere Verräter, aber den werde ich auch noch bekommen. Dachte er sich und ging weiter seines Weges. Unzählige Gänge und Türen lies Miwar hinter sich, bevor er endlich die Haupthalle erreichte, wo sich auch das Quartier des Generals Goduru befand. An General Godurus Tür angekommen klopfte Miwar sachte an. Doch es folgte keinerlei Reaktion. Wieder klopfte er an, doch diesmal etwas lauter. Dann konnte er etwas hören und trat einen Schritt von der Tür zurück. Langsam öffnete sich die Türe nach innen hin und ein älterer Herr, den Miwar kannte, trat hervor.

»Ah, Kommandeur Miwar, treten Sie näher. General Goduru erwartet Sie bereits voller Ungeduld.«, erwiderte der Diener des Generals, den die meisten der Kommandeure liebevoll Menodes nannten und was soviel wie 'immer freundlicher Mann' auf Rigkhonia hieß.

»Ich bin Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet, Menodes.«, gab Miwar zur Antwort.

»Sie sind ein Schmeichler, Kommandeur Miwar, wenn ich mir erlauben darf, das zu erwähnen.«, entgegnete Menodes mit einem gekonnten Lächeln in seinem greisenhaften Gesicht, das mit Falten nur so übersäht war.

»Aber nicht doch, Menodes, ich meine immer, was ich sage.«, gab Miwar zu verstehen und ging hinein.

Menodes verschloss die Tür hinter sich und bat Miwar, sich einen Augenblick in das Arbeitszimmer des Generals zu setzen und zu warten. Nach einigen Minuten, die für Miwar eine Ewigkeit darstellten, kam endlich der General hinzu.

»Aha, was sehen da meine immer mehr geschwächten Augen? Mein Lieblingskommandeur Miwar.«

Sichtlich freute sich der General und ließ sich hinter seinem bescheiden wirkenden und für solch einen mächtigen Mann eher sehr kleinen Schreibtisch nieder.

»So, mein lieber Miwar, wie ist Ihr Einsatz auf Sinas verlaufen?«, forderte General Goduru von ihm ungeduldig.

»Mein General, den Auftrag im eigentlichen Sinne habe ich und meine Offiziere schon erfüllt.«, begann Miwar ganz sachte.

»Was meinen Sie mit 'im eigentlichem Sinne'?«, wollte nun Goduru wissen und veränderte sichtlich seine freundliche Mimik zu einem ernsten Ausdruck.

»Mein General, wie von Ihnen befohlen, haben wir das Gas Zepin in den dafür zuständigen, Hauptbelüftungsschacht entlassen.«, sprach Miwar für den General in Rätseln.

»Na, dann ist ja alles in bester Ordnung, nicht wahr, Kommandeur Miwar?«, fragte ihn Goduru nun sehr aufgeregt.

»Mein General, das wäre es auch, wenn wir nicht schon im Vorfeld verraten worden wären.«, entgegnete Miwar nun sehr ernst geworden.

»Wie meinen?«, fragte der General, sich nochmals vergewissernd.

»Ja, Sie hörten schon richtig. Wir sind verraten worden. Die Nohkui wussten, dass wir kommen und das Gas Zepin freisetzen würden.«, sagte Miwar fest.

»Sie machen wohl Witze? Das finde ich gar nicht komisch, Miwar!«, krakeelte Goduru nun herum.

»Das soll es auch nicht sein. Mein General, die wussten, dass wir kommen, da führt kein Weg daran vorbei.«, warf Miwar ein.

»Was macht Sie denn da so sicher, Miwar?«, fragte der General verständlicherweise.

»Was mich so sicher zu machen schien, fragen sie mich? Nun gut, das will ich Ihnen sagen. Was für einen Grund hätten die Nohkui denn gehabt, sich im untersten Tunnelsystem aufzuhalten und zudem eine Art Schutzmasken gegen das Gas zu tragen?«, antwortete Miwar seinem General eifrig und dennoch wütend.

»Das ist ausgeschlossen, Miwar! Jedwede gottgläubige und zudem zivilisierte Spezies ist sich dessen bewusst, dass die Nohkui keine Verbündeten akzeptieren. Weder Schnüffler noch Verräter.«, schrie der General.

»Wie dem auch sei, verzeihen sie mir meine Offenheit, aber mit dieser Meinung stehen sie derzeit alleine da. Ich weiß, was ich gesehen habe. Außerdem ist es mir vor wenigen Minuten gelungen, einen dieser Verräter dingfest zu machen, mein General.«, erklärte Miwar des Weiteren im festen Ton.

»Was, Sie haben einen dieser Verräter? Ja sind es denn mehrere, die sich gegen uns verschworen haben?«, fragte der General empört.

Wie viel genau sich dieser Sache angeschlossen haben, kann ich Ihnen derzeit auch nicht genau sagen. Ich weiß nur, dass es zwei waren, die ich belauscht habe.«, entgegnete Miwar seinem General.

»Na, dann erzählen Sie mal, und ich muss Sie warnen, Miwar, ich möchte alles darüber wissen.«

Und Miwar erzählte seinem General alles, was auf Sinas geschehen war und was er auf dem Weg hierher noch erlebt hatte. Inklusive das Belauschen der zwei Gestalten im Hangar. Als er mit seinem Bericht fertig war, verschlug es dem General den Atem.

»Ach du meine Güte! Zwei Flotten wollen uns in zirka elfeinhalb Stunden angreifen. Und weitere sechs Flottenverbände. Flotten, die sich nun auf der Schattenseite des Planeten Sinas formieren wollen? Das ist eine Katastrophe. Wir wissen ja nicht einmal, wie groß die Gesamtschlagkraft sämtlicher Flotten des Feindes ist. Wie soll unsere Flotte gegen so viele Flottenverbände der Nohkui ankommen, können Sie mir das mal verraten?«, entgegnete der General nervös, während er aufgeregt in seinem Arbeitszimmer auf und ab lief.

»Na, Miwar, haben Sie einen Vorschlag?«, fragte ihn der General.

»Tja, Sie sollten schleunigst alle Kommandeure zusammenrufen und einen Plan ausarbeiten, bevor es zu spät dafür ist.«, riet Miwar seinem General.

»Alle Kommandeure? Sicher, das wird das Beste sein. Aber Miwar, sagen Sie mir, was wird uns das bringen?«, fragte ihn der General.

»Mit einer Flotte? Sicherlich nicht viel. Aber nur dazusitzen und abzuwarten, bis die Nohkui hier sind und Ihre gesamte Flotte vernichten, versetzt uns auch nicht gerade in eine ideale Position, oder?«, sagte Miwar einleuchtend.

»Ja, Sie haben Recht Miwar. Hätten Sie vielleicht einen Vorschlag, den ich ernst nehmen sollte?«, fragte ihn der General.

»Ja, mein General, den hätte ich. Doch ob Sie ihn Bewilligen, will ich doch bezweifeln, zumal sich ja ihre Tapferkeit in den vergangenen Schlachten bis in die Äußersten Quadranten herumgesprochen hat.«, entgegnete Miwar lästernd.

»Legen Sie Ihre Floskeln mal beiseite. Ich will eine ehrlich Antwort von ihnen, Herr Kommandeur.«, forderte der General.

»Nun gut, wenn Sie denn meinen, ich würde nach der Besprechung mit den übrigen Kommandeuren der Flotte den sofortigen Rückzug befehlen.«, riet ihm Miwar.

»Was soll ich? Ich soll mich zurückziehen wie ein elender Feigling vor diesen mordenden Bestien davonlaufen? Ist es das, was sie mir raten?«, schrie nun der General völlig entrüstet.

»Nur vorübergehend, mein General. Zumindest so lange, bis wir schließlich Verstärkung seitens unserer Verbündeten bekommen. Denn ich nehme an, dass die noch verbleibenden elf Stunden und zwanzig Minuten nicht ausreichen werden, um unsere Verbündeten in so kurzer Zeit hier in diesen Quadranten zu beordern. Selbst wenn Sie ohne Verhandlung, also ohne zu zögern, mehrere Flotten hierher senden würden, bräuchten die Vorbereitungen einiges an Zeit. Zeit, die uns beim besten Willen nicht mehr zur Verfügung steht, mein General.«, erklärte Miwar.

»Vielleicht haben Sie Recht Miwar, doch ich betone aufs Schärfste, dass mir dieses feige Handeln zuwider ist.«, eine zeitlang dachte der General nach, dann folgte ein tiefer Seufzer.

»Gut, wenn es denn sein muss. Ich werde so viel Verstärkungen unserer Verbündeten anfordern, dass für die Sterne kein Platz mehr übrig bleibt. Wir ziehen uns so lange zurück, bis die verstärkenden Flotten unserer Verbündeten zu uns stoßen und wir uns somit in der Lage befinden, gegen diese Bastarde von Nohkui anzutreten.«, gab General Goduru zutiefst beschämt im kläglichen Ton von sich.

»Na, hoffen wir, dass sich unsere Verbündeten auch dazu bereit erklären, mit an unserer Seite zu kämpfen.«, bemerkte Miwar so ganz nebenbei.

»Das, mein lieber Miwar, lassen Sie beruhigt meine Sorge sein. Unsere Verbündeten sind uns laut Abkommen schon seit Generationen dazu verpflichtet. Oft, sehr oft, haben wir ihre Konflikte in diplomatischer Form als die unseren angesehen und ihnen in der Vergangenheit beiseite gestanden. Jetzt, mein Bester sind sie mal an der Reihe, ihre Pflicht zu erfüllen.«, gab sich General Goduru sicher drein.

»Na, dann dürfte dieses Problem ja keines mehr sein. Am besten wird es sein, natürlich nur, wenn Sie, mein General, einverstanden sind, dass wir die Flotten unserer ach so tapferen Verbündeten innerhalb der Todeszone erwarten und von dort aus gemeinsam die Flottenverbände der Nohkui angreifen. Die Nohkui rechnen bestimmt nur mit Ihrer Flotte.«, empfahl Miwar seinem General, der schon begann, die dafür notwendigen Petitionen auf seinem Schreibtisch zu verfassen.

»Ah. Was, ja, die Todeszone? Gewiss wird es der ideale Platz dafür sein, Miwar.«, bestätigte der General Miwars Vorschlag. Dann drückte er auf einen Knopf, um seinen Diener zu rufen, der auch schon gleich ins Arbeitszimmer hereinkam.

»Sie haben mich gerufen?«, fragte der Diener des Generals

»Menodes, veranlassen Sie sofort, und das ohne Umwege, dass diese Petition per Geheimsignal an unsere Verbündeten gesandt wird. Warten Sie auch sogleich auf die Antwort und bringen Sie sie mir rasch und unter Stillschweigen zurück!«, forderte der General von seinem Diener Menodes. Der sich stillschweigend vor seinem General tief verbeugte und das Arbeitszimmer verließ.

»Was für ein immenses Glück ich doch mit diesem Diener habe. Nie ein schlechtes Wort, nie eine Beschwerde und nie unzuverlässig. Eine wahre und gute Seele, dieser Menodes.«, sagte der General so ganz nebenbei.

»Ja, gewiss, mein General, Menodes ist wahrlich eine treue Seele.«, gab Miwar seinem General Recht.

»Miwar, ich ernenne Sie zu meinem Stellvertreter. Das heißt, dass Sie ab sofort die absolute Befehlsgewalt über alle meine Kommandeure und deren Offiziere haben. Sie haben sich ab jetzt nur noch einem unterzuordnen, nämlich mir. Das gilt aber nur, bis dieser schreckliche Krieg gegen diese Ausgeburt der Hölle endlich zu Ende ist. Danach sehen wir weiter. Ich könnte mir gut vorstellen, Sie in nicht allzu großer Ferne einmal als General bei einer Sitzung der Mächtigen zu sehen?«, sagte General Goduru.

»Ich danke Ihnen, dass sie mir so viel Vertrauen schenken. Ich werde Sie bestimmt nicht enttäuschen und mein Allerbestes geben, mein General.«, sagte Miwar.

»Das hoffe ich, mein Bester, nein vielmehr, das verlange ich von Ihnen, mein lieber Miwar.«, entgegnete General Goduru.

»Sie können sich auf mich verlassen. Aber noch etwas anderes, mein General. Was soll ich nun mit diesem Verräter machen?«, fragte ihn Miwar.

»Ach ja, der Verräter. Und Sie sind sich absolut sicher, dass dieser jene einer der Verräter ist?«, fragte ihn der General.

»Daran, mein General, besteht kein Zweifel.«, warf Miwar ein.

»Veranlassen Sie, dass man ihn in die Strafkammer bringt. Wir werden uns später um ihn kümmern müssen. Jetzt bleibt keine Zeit mehr dazu, auch wenn wir durch ihn eventuell an wichtige Informationen gelangen könnten. Viel wichtiger ist nun, dass wir von hier wegkommen und Kurs auf die Todeszone nehmen. Sie sollten nun auf ihr Schiff zurückkehren Miwar. Alles weitere besprechen wir während des Fluges, per codiertem Signal versteht sich.«, verlangte der General.

»Gewiss, mein General. Ihr Wunsch ist mir Befehl und lebet wohl!«, grüßte ihn Miwar im Spalier.

»Lebet auch wohl, mein getreuer Kommandeur Miwar.«, erwiderte General Goduru.

Miwar verließ das Arbeitszimmer des Generals. Er hatte bei seiner internen Beförderung ein gemischtes Gefühl, weil er wusste, was für eine Verantwortung nun auf seinen Schultern lastete. Wenn seine Kommandeure Mist bauten fiel die gesamte Schuld ihm zu. Sie zu befehligen, damit hatte Miwar kein Problem, da er wusste, dass ihn sowieso keiner der Kommandeure leiden konnte. Doch geriet er zusehends mehr in Gefahr, dass einer dieser Kommandeure versuchte, ihn vor seinem General zu kompromittieren, ihn vor seinem unmittelbaren Befehlshaber eins auszuwischen. Das wäre für Miwar eine Schmach, die er schwerlich verdauen könnte. Aber ihm blieb ja keine Wahl und ihm war klar, dass er hier durch musste. Nach etlichen Gängen und Türen, die er auf dem Rückweg in Kauf nehmen musste, kam er endlich wieder an jenem Aufzug an, aus dem er gekommen war. Miwar stand nun vor dem Fahrstuhl und guckte zu der Tür, die in den Raum führte, in dem er den Verräter eingesperrt hatte. Er überlegte, sollte er noch einmal einen Blick auf den Gefangenen werfen? Schaden kann es ja nicht, dachte sich Miwar und zuckte dabei mit seinen Schultern. Geschwind ging er, obwohl er eigentlich keine Zeit dafür hatte, zu der besagten Tür und blieb erst einmal aufhorchend vor ihr stehen. Dann, einige Augenblicke später, gab er sein stimmliches Kennwort vor. Als das Kennwort bestätigt wurde, öffnete er sachte und unter größter Vorsicht die Tür. Und was er da zu sehen bekam, verschlug ihm doch den Atem. Hechelnd wie ein wildes Tier lag, zwar noch gefesselt, dieses Etwas, doch lief Miwar ein kalter Schauer durch Mark und Bein. Dieses Etwas, das er noch vor kurzer Zeit als eine Person identifizierte, entpuppte sich als ein insektenartiges Wesen. Es hatte noch immer diese Körpergröße wie vorher, doch es war nicht diese jene Person, die er niederschlug, nein, es sah vielmehr wie ein Monster aus. Miwar beobachtete dieses Ding, das sich anscheinend zu irgendetwas zu verpuppen schien. Nur zu was, das konnte Miwar in diesem Augenblick nicht sagen. Entsetzt und voller Ekel sah Miwar dieses Treiben, dieser Verwandlung zu. Dieses Wesen, dieses Ding, warf seine ursprüngliche Haut ab und seine Glieder begannen sich zu verformen und zu vervielfältigen. Es schien, ja es schien sogar zu wachsen. Miwar wich zurück und blieb im Rahmen der Tür stehen. Dann fielen ihm Merkmale des Wesens auf, die er schon einmal gesehen hatte.

»Wo habe ich das schon einmal gesehen?«, sprach Miwar laut nachdenkend vor sich hin. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen vom Kopfe, ein.

Das ist ja ein? Miwar getraute es sich kaum auszudenken, dass das, was er da sah, ein Nohkui war. Wahrhaftig ein Nohkui, der sich anscheinend nur begrenzt in seiner biologischen Zellveränderung verstecken konnte.

Mann, das wäre wohl nie herausgekommen, wenn ich dieses Mistding nicht im entscheidenden Augenblick eingesperrt hätte, dachte er sich.

Miwar wusste natürlich nicht, dass er sich in diesem Bezug gewaltig irrte. Die Goderijaner, wie wir bereits wissen, hatten schon einen Vorfall, wo sich ein Nohkui in eine Zellenumwandlung begab und zu einem Dogon mutierte und sich somit Zugang zum Mutterschiff, der Surenech, verschaffte. Doch er flog auf und wurde in Gewahrsam genommen.

Verdammt noch mal! Was mache ich denn nun? Es bleibt keine Zeit mehr zurückzugehen um General Goduru davon in Kenntnis zu setzen. Dennoch, melden muss ich es. Werde dies von meinem Schiff aus tun, dachte sich Miwar, ließ die Tür ins Schloss fallen und überprüfte diese aufs Genaueste auf ihren Verschluss, ging in den Fahrstuhl und fuhr die fünf Decks bis zum Hangar hinunter. Dort angekommen stand auch schon der Shuttle bereit. Der Shuttle stand zwar nicht wegen seiner Wenigkeit alleine im Hangar, da es sich hierbei um einen gewöhnlichen Passagier-Shuttle handelte. Dieses Shuttle nahm absolut jeden mit an Bord und transportierte jeden Passagier auf Wunsch auf die unzähligen Großraumkampfschiffe innerhalb der Flotte hin und her. Auf diese Art brauchte Miwar nicht allzu lange warten und seine kostbare Zeit nicht mit sinnlosen Anträgen und Erlaubniscodes zu bestätigen, die er bei einem eigenen Shuttle tätigen müsste. Außerdem tat es ihm gut, für ein paar Minuten seine Ruhe vor dem zu haben, was das Unbekannte, das auf ihn zukam, mit sich brachte. Mit flotten Schritten ging Miwar auf das wartende Shuttle zu.

Oh nein, nicht schon wieder dieser Choleriker von Steward, dachte sich Miwar, als er ihn mit seinem hämischen Grinsen über seine hässliche Visage am Shuttle-Eingang stehen sah.

»Na, mein Bester, immer noch so hässlich doof?«, gab Miwar zu seinem Besten. An ihm vorbei ins Shuttle gehend sah Miwar den Steward sehr streng und tief in die Augen. Als der Steward das hörte, wurde er kreidebleich und brachte kein einziges Wort mehr heraus. Er schwieg sich aus, weil er merkte, dass es kein kluger Schachzug für ihn wäre, sich mit Miwar anzulegen und folglich den Kürzeren zu ziehen. Murrend unverständlich ging er an seinen Pilotensitz zurück und verschloss die Eintrittsluke. Miwar nahm in den hintersten Reihen Platz. Wie meistens, wenn er beliebte, den Passagier-Shuttle zu nehmen. Miwar fiel alles und jedes auf, er ist hervorragend in der Beobachtung und wenn nötig einzuschreiten, egal in welcher Art auch immer, meisterte er diesen Augenblick des Handelns, wie ein Profi. Miwar war eben ein Mann, der alles was ihm zum Vorteil gereichte, auch bis zur Neige zu nutzen wusste. Die Macht der Gewohnheit eben. So flog er geduldig von Schiff zu Schiff, bis der Steward endlich sein Schiff, die Aloriha, anpries. Ja, hier fühlte er sich wie zu Hause, was ja nach so vielen Jahren Dienst auf diesem Kampfschiff gar nicht mal so ein falscher Begriff war.

Ein seliges Gefühl überkam ihn, als er mit seinen Füßen den harten metallenen Boden seines Schiffes berührte. Zielstrebig und sehr eilig ging er sogleich in Richtung des Fahrstuhls, betrat ihn und fuhr mit ihm bis zum Führungsdeck, das sich im obersten Deck befand. Dort angekommen ging er hastig in die Kommandozentrale, die sich in etwa zwanzig Meter vom Fahrstuhl entfernt befand. Als er dort in Erscheinung trat, ging auch schon die gesamte Crew, die für sämtliche Instrumente zuständig war, in Spalier über und begrüßte ihren Kommandeur lauthals.

»Schon gut, Jungs, beruhigt euch mal wieder. Wir haben ne Menge Arbeit vor uns.

So, alle Vorbereitungen zur Abreise treffen!«, befahl Miwar als erstes seinem Navigator, der ihm irgendwie bekannt vorkam.

»Navigator? Kommen Sie mal her!«, befahl Kommandeur Miwar des Weiteren.

Der Navigator kam eilig und stellte sich vor seinen Kommandeur in Spalier.

»Leutnant Magbur?«, staunte Miwar nicht schlecht.

»Jawohl, Herr Kommandeur. Ich bin es.«, gab Magbur stolz von sich.

»Das sehe ich auch. Ich dachte, ich hätte Sie in den Urlaub geschickt, Leutnant?«, fragte ihn Miwar.

»Jawohl, mein Kommandeur, das taten Sie.«, erwiderte der.

»Und können Sie mir dann sagen, was Sie hier zu suchen haben?« fragte ihn Miwar.

»Gewiss, Herr Kommandeur. Aber da Sie ja nicht hier waren und ich nunmal als Leutnant ein Vorbild sein müsste, dachte ich mir insgeheim, mich hier etwas nützlich zu machen und auch gleich nach dem Rechten zu sehen. Hätte ich etwaige Missstände entdeckt, hätte ich Sie natürlich umgehend in Kenntnis gesetzt.«, erklärte Leutnant Magbur seinem Kommandeur.

»Gut, Leutnant, in der Tat, das haben Sie gut gemacht. Ich wünschte, ich hätte mehr von ihrer Sorte hier. Aber nun an die Arbeit: Magbur, ich möchte, dass sie sofort folgende Nachricht zum Führungsschiff des Generals senden und zwar codiert.

Einer der bis jetzt zwei entdeckten Verräter entpuppte sich als ein Nohkui, der sich durch eine Art Zellenverwandlungsprozess als einer der Unsrigen tarnte und zu seiner Spezies zurück verwandelte, also mutierte. Stop. Gefahr besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht, da sich diese Spezies unter Verschluss befindet. Stop. Warnung. Stop. Verdacht, dass sich zellverwandelte Nohkui in der ganzen Flotte verteilt haben könnten, wird nicht ausgeschlossen. Mitteilung Miwar, Ende.

Hast du auch alles gesendet?«, fragte Miwar seinen Leutnant.

»Jawohl, Herr Kommandant.«, erwiderte der Leutnant und wandte sich weiterhin seinen Aufgaben zu. Magbur wunderte sich nur, dass sein Kommandeur ihn mal duzte und ein anderes Mal wieder nicht. Aber er beließ es lieber dabei und riskierte es nicht, danach zu Fragen.

»Halt, Leutnant Magbur? Hätte ich doch glatt was vergessen. Senden sie nochmal bitte.«, bat ihn Miwar.

»Aber bitte, gerne doch, Herr Kommandeur.«, sagte Magbur.

»Erbitte unmittelbaren Startzeitpunkt zur Todeszone. Stop. Des weiteren erbitte ich um einen genauen Termin zu derzeitiger Lagebesprechung aller Kommandeure. Miwar Ende. Okay, das war's, Leutnant Magbur.«, gab Miwar weiter.

»Alles weitergeleitet, Herr Kommandeur.«, entgegnete Magbur.

»Sehr schön.«, sagte Miwar, lehnte sich in seinem Kommandositz zurück und begann nachzudenken. Er dachte an seine Familie, er dachte an seinen bisherigen und für ihn nicht gerade leichten Weg, der eigentlich nur von Entbehrungen gepflastert war. Den vielen Kämpfen in so manchen Quadranten und über den Tod, dem er so oft mit List und Tücke ein Schnippchen schlagen konnte und ihm auf diese Weise kurzfristig entgehen konnte. Er wusste, dass alles nur eine Frage der Zeit sein würde, wenn er an die Reihe kam, wenn seine Zeit gekommen war. Doch Miwar war eigentlich ganz zufrieden, so wie es im Augenblick ist. Doch er wurde zunehmend des Lebens müder. So wie das Leben eben sein Weg zu gehen schien. Mit oder ohne ihn wird sich, so dachte er, das Leben eben seinen eigenen Weg suchen. Langsam wurden Miwars Augenlider immer schwerer, bis er schließlich einnickte. Magbur beobachtete seinen Kommandeur aufs Genaueste, er gönnte ihm diese kleine Ruhepause und bat seine Kameraden, die sich zu laut untereinander unterhielten, ruhiger zu sein. Doch die wohltuende Ruhe währte nicht lange und wurde von höherer Seite jäh unterbrochen. Denn am Hauptbildschirm, wie sollte es auch anders sein, meldete sich General Goduru höchstpersönlich. Als ihn Leutnant Miwar erkannte, schaltete er im Bruchteil einer Sekunde den Hauptbildschirm auf Störung, so dass es dem General nur schwerlich gelang, seinen noch immer schlafenden Kommandeur zu sehen.

»Hier General Goduru, was ist denn mit eurem Schirm los?«, schrie der General wie ein Choleriker herum.

Währenddessen rannte Magbur geschwind und wie ein Wiesel zu Kommandeur Miwar und weckte ihn.

»Herr Kommandeur, bitte verzeihen Sie, aber der General ist auf dem Schirm.«, bat Magbur um Verzeihung.

»Wa... was ist?«, fragte noch benommen Miwar seinen Leutnant.

»Der General ist auf dem Schirm, aber keine Sorge, er kann sie nicht sehen, ich habe den Schirm etwas verzerrt.«, sagte Magbur.

»Du meine Güte, bin wohl eingenickt?«, stellte Miwar fest.

»Ist ja auch kein Wunder, wenn ich bemerken darf, Sie haben ja seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen, Herr Kommandeur.«, bemerkte Magbur ganz nebenbei.

»Ja, Sie haben Recht, Herr Leutnant, dennoch gut gemacht. Und jetzt tun sie mir einen Gefallen und stellen nun den Bildschirm wieder ein. Wir sollten doch unter allen Umständen vermeiden, dass unser lieber General einen Nervenzusammenbruch bekommt, oder?«, befahl ihm Kommandeur Miwar.

»Gewiss, Herr Kommandeur.«, gab Magbur ihm lächelnd zurück.

»Mein General, wie bin ich doch froh, Sie zu sehen.«, äußerte sich Miwar recht scheinheilig, was natürlich General Goduru sofort durchschaute und auch dementsprechend reagierte.

»Ja, seid ihr da drüben von allen guten Geistern verlassen. Miwar, wollen sie mich auf den Arm nehmen?«

»Gewiss nicht, mein General!«, antwortete Miwar gelassen. Doch sein General schien sich einfach nicht mehr beruhigen zu wollen und schimpfte und meckerte und schimpfte und meckerte so lange weiter, bis letztendlich für Miwar das Maß an Respekt endgültig voll zu sein schien.

»Jetzt langt es mir aber! Glauben Sie im Ernst, sie haben einen Kadetten vor sich? Sie sollten sich lieber um die schnelle Ausführung des Rückzuges kümmern, anstatt mich vor meinen Offizieren klein zu machen. Oder beabsichtigen Sie so lange zu warten, bis die Flotten der Nohkui hier sind und uns vernichtend schlagen? Denn das, so kann ich Ihnen versichern, das werden sie. Wahrlich, das werden diese Bestien mit ihrer derzeitigen Übermacht. So, ich habe gesagt, was zu sagen ist. Ich werde selbstverständlich, wenn es Ihr Wunsch ist, von meinem Posten zurücktreten, mein General. Alle in diesem Raum glaubten sich verhört zu haben, so wie ihr Kommandeur mit dem General geredet hatte. Doch es gefiel ihnen, dass es endlich einmal jemand gewagt hatte, diesen Choleriker von General Parole zu bieten.

Eine Zeitlang guckten sich beide nur nachdenkend an, der General und Kommandeur Miwar. Außer Miwar konnte natürlich keiner erahnen, was letztendlich der General nun zu Kommandeur Miwars Aufmüpfigkeit sagen würde und horchten nun gespannt dem folgenden Wortwechsel zu.

»Aber, aber, mein guter Miwar. Sie scheinen mir ein wenig angespannt zu sein. Ich kann Sie natürlich nur allzugut verstehen. Es sind nunmal schlechte Zeiten, nicht wahr mein Bester?«, schleimte sich nun General Goduru bei Miwar ein, denn er wusste, dass er gerade jetzt einen solch fähigen Kommandeur nicht diskriminieren durfte. Er brauchte Miwar, wenn er siegreich auf Rigkhonia zurückkehren wollte. Und das wusste der General auch. Auf Rigkhonia wäre es ein Frevel, eine Demütigung vor dem Volke, in einer solch hohen Stellung ohne jeglichen Sieg zurückzukehren. Demnach blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Kommandeur gut zu stimmen und etwaige Unstimmigkeiten in Kauf zu nehmen.

»Aber nun zu unserem Vorhaben, mein lieber Kommandeur Miwar. Wie mich mein Navigator in Kenntnis setzte, hat sich ihr Gefangener als einer dieser so abscheulichen und mordenden Bestien Nohkui entpuppt?«, vergewisserte sich General Goduru bei Miwar nochmals.

»Ja, mein General, und ich gehe davon aus, dass es sich nicht nur um diesen einem handelt.«, entgegnete Miwar.

»Tja, jetzt wissen wir auch, warum diese Bestien uns stets einen Schritt voraus waren. Miwar, Sie sagen mir, dass diese Bestien ihre Zellverwandlung nicht lange aufrecht erhalten können, wissen Sie auch, wie lange denn schließlich diese Mutation, ich meine, dieser Zellenverwandlungsprozess, andauert?«, fragte der General.

»Leider nein, mein General, die genaue Umwandlungszeit, dass heißt, wie lange sie sich in unseresgleichen Körperhülle verbergen können, ist mir auch nicht bekannt. Es kann sich aber nur um einen Zeitraum von wenigen Stunden handeln.«

»Und wie gedenken Sie nun vorzugehen? Haben sie schon einen Plan, bzw. eine Idee?«, fragte ihn der General.

»Nun, mein General, Tatsache ist, dass diese Bestien eine Möglichkeit gefunden haben, um unbemerkt an Bord unserer Schiffe zu gelangen. Demnach sind sie in der Lage, unsere Sensoren und uns in der Zeit, in der sie sich klammheimlich an Bord schmuggeln oder sich wieder aus dem Staube machen, zu überlisten.«, entgegnete Miwar.

»Und wie, mein lieber Miwar, gedenken Sie diese prekäre Situation in den Griff zu bekommen?«, fragte der General.

»Eines weiß ich mit Sicherheit, mein General. Diese Nohkui sind nicht auf die übliche Verfahrensweise durch die Kontrollen an Bord unserer Schiffe gekommen.«, warf Miwar ein und wurde mal wieder unterbrochen.

»Also müssen sie sich auch folglich auf irgendeine Art und Weise eingeschmuggelt haben, worauf wir bisher noch nicht gekommen sind, oder?«, stellte der General fest.

»Sicher, mein General. Es gibt nur eine Weise, um unserem Sensorenbereich zu entgehen und das wäre eine Art Beamen.«, warf Miwar ein.

»Beamen? Davon hatte ich schon mal im großen Rat der Vereinten Planeten gehört. Ja, Miwar, gibt es denn dieses Verfahren, ich meine diese Art von Fortbewegung nun wirklich?«, fragte ihn der General nun sichtlich aufgeregter.

»Ich befürchte ja, mein General. Die Nohkui müssen sich diese Technik der körperlichen, also der Materie-Transferierung, von irgendwo her angeeignet haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dieses Verfahren selbst entwickelt haben. Wahrscheinlich haben sie diese Technik von irgendeiner Welt, die diese Ausgeburt der Hölle mal wieder geplündert hat, gestohlen.«, stellte Miwar fest.

»Da, mein lieber Kommandeur, bin ich ganz Ihrer Meinung. Doch was mich im Augenblick interessieren würde, ist: Haben sie für dieses Problem schon eine Idee? Es wäre sehr bedauerlich, wenn durch diese Art Reisen der Feind uns ständig einen Schritt voraus wäre.«, wollte der General wissen.

»Nun, ich dachte, wir sollten diesen gefangenen Nohkui im Vorfeld mit falschen Informationen füttern und anschließend entkommen lassen. Auf diese Weise drehen wir den Spieß einfach um und sie werden schon bald merken, dass diese Art von Spionage zu keinem Erfolg führt.«

»Das hört sich ja alles plausibel an, dennoch, dann hätten wir ja im Grunde genommen den Feind entkommen lassen, oder stimmen Sie mir da nicht zu?«, warf der General etwas besorgt ein.

»Sicher, mein General, in einem Krieg müssen eben ein paar Opfer gebracht werden, um an bestimmte Ziele zu gelangen. Es ist doch so: Durch dieses Verfahren sind die Nohkui höchstwahrscheinlich in der Lage, ihre Spione an jedem x-beliebigen Ort auf unsere Kampfschiffe zu transferieren. Es nützt uns also nichts, sich auf einem Versteck zu konzentrieren, wenn wir ein Versteck ermittelt haben, wo sie sich auf eines unserer Schiffe beamen und wieder verschwinden. Die Folge wäre, dass sie sich eben kurzerhand wieder einen anderen Punkt aussuchen, von wo sie nun glauben, wieder unbemerkt in eines unserer Kampfschiffe eindringen zu können. Die Folge wäre, wir stünden wieder genauso da wie zuvor. Wir hätten die gleichen Probleme wie zuvor. Und für völlig unsinnig halte ich es, sämtliche Schiffe Zentimeter für Zentimeter auf eine Anomalie hin zu überwachen und zu hoffen, dass in irgendeinem Bereich des besagten Schiffes eine Art Beamen stattfand, das wäre schlichtweg undurchführbar. Demnach bleibt uns nur noch eines übrig: Die Nohkui mit ihren eigenen Waffen zu schlagen und sie einfach weiter spionieren zu lassen. Nur mit einem Unterschied, dass wir sie dieses Mal und auch in der nächsten Zeit, zumindest so lange, bis sie endgültig vernichtet sind, ihre Flottenverbände mit falschen Informationen beliefern und das, ohne es auch nur zu ahnen. Perfekter können wir die Nohkui nicht für unsere Zwecke ausnutzen.«, erklärte Miwar lächelnd und mit einen deutlichen Leuchten in seinen Augen.

»Das, mein lieber Miwar hat mich überzeugt und ist eine gute Idee. Doch wie sollen wir erkennen, wem wir diese falschen Informationen zuspielen können? Zumal sich ja diese Bestien von Nohkui nun in einen unserer Spezies verwandeln bzw. mutieren können?«, eine durchaus berechtigte Frage, die da der General Kommandeur Miwar stellte. Auf die aber Miwar auch schon eine Antwort parat hatte.

»Daran, mein General, hatte ich schon im Vorfeld gedacht. Wir verabreichen jedem einzelnen von uns, und zwar in Pillenform, einen Chip, der sehr hohe Tonfrequenzen ausstrahlt. So viel ich weiß, können diese Bastarde, keine sehr hohen Töne vertragen. Sollte sich mal wieder einer zu unseresgleichen Mutieren und den Versuch starten, durch die Kontrollen zu kommen, wird sich dieser Nohkui wundern, wenn er durch dieses sehr hohe Siganl, was für unsere Spezies nicht hörbar sein wird, zur sofortigen Aufgabe gezwungen sein wird. Und jene welche dieser Bestien, die sich durch das sogenannte Beamen an Bord unserer Großraumkampfschiffe unter uns mischen wollen, wird natürlich auch mit diesen kontinuierlichen und hohen Frequenzen empfangen werden. Glauben Sie mir, das hält keiner dieser Nohkui aus. Wir brauchen diesen Spion dann nur noch einzusammeln und zu eliminieren. Sie sehen, mein General, einfach, jedoch von einer effektiven Methodik geprägt.«, erklärte er dem General.

»Miwar, Sie sind ein Schlitzohr, wissen Sie das? Nun denn, ich werde dies nun sogleich veranlassen und von meinen Laborchefs entwickeln lassen. Diese Signalkapseln dürften in Kürze bereitstehen. So können sie auf schnellstmögliche Weise verteilt und eingenommen werden.

»Dennoch, mein General, wird es sehr kostspielig, wir müssten jeden Tag so einen Chip verschlucken, Sie wissen ja, der natürlichen Ausscheidungen wegen!«, ergänzte Miwar.

»Papperlapapp Miwar, was interessieren mich die Kosten. Kriege kosten nun mal Unsummen an Sul-Einheiten (eine Art Einheitliche Elektronische Währung der gesamten Völker der Vereinten Planenten.) Also, Miwar, zerbrechen Sie sich deswegen nicht ihren klugen Kopf, ich werde das schon regeln.

Aber um nun auf ihre zweite Bitte zurückzukommen. Sie verlangten von mir den genauen Startzeitpunkt in die Todeszone?«, fragte ihn der General.

»Ja, mein General, es sind ja nur noch zehn Stunden bis uns eventuell die feindlichen Flotten angreifen werden.«, antwortete Miwar.

Was heißt hier eventuell?«, fragte der General nun etwas verdutzt nach.

»Na ja. Vielleicht überlegen sie sich's ja anders und ändern ihren Plan. Bei diesen Bestien weiß man ja nie, mein General?«, wandte er ein.

»Stimmt, Miwar, in diesem Bezug muss ich Ihnen leider Recht geben.

»Nun, belassen wir es dabei. In Kürze wird es so weit sein. Der genaue Startzeitpunkt findet dann statt, wenn ich ein bestimmtes Zeichen gebe. Es macht sich in Form eines Codezeichens, das auf sämtlichen Bildschirmen auf jeder Kommandobrücke erscheint, bemerkbar.«, wies der General darauf hin.

»Da wir nicht vollkommen sicher sein können, vielleicht doch noch aus einer vielleicht neu entwickelten Technik abgehört zu werden, empfehle ich Ihnen, auf Zeichenschaltung zu gehen.

Die Zeichenschaltung besteht aus Zeichen am Bildschirm, die nur die Kommandeure und meine Wenigkeit verstehen werden können. Diese Zeichen befinden sich meist in einem ganz Normalen Satz.

Ich werde Ihnen und all meinen anderen Kommandeuren einen erfolgreichen Tag wünschen. Was ich ja eigentlich niemals tue, na wie finden Sie diesen Einfall von mir?«,wollte sich der General mal wieder bestätigt sehen, um sein immerwährendes Ego zu befriedigen. Dem Kommandeur war es zuwider, doch er tat seinem General den Gefallen.

»Mhhh, ja doch, die Idee ist gar nicht mal so schlecht.«, antwortete Miwar.

»Na ja, sehr überzeugend klang dies nicht gerade. Wie dem auch sei, warten Sie auf den Startbefehl. General Goduru, Ende.«, sagte er noch im Anschluss. Dann verschwand er vom Schirm.

Ihm geht so langsam die Angst durch die Knochen, dachte sich Miwar so ganz nebenbei und lehnte sich wieder in seinem Kommandositz zurück.

»Offizier Magbur, scannen Sie die komplette Außenhaut des Schiffs ab und melden Sie mir umgehend, wenn Sie etwas Außergewöhnliches feststellen konnten!«, befehligte Miwar seinen Leutnant.

»Jawohl, Herr Kommandeur.«, antwortete dieser.

Nach einer ganzen Weile konnte Leutnant Magbur die Abtastung der Außenhaut des Schiffes abschließen.

»Herr Kommandeur, konnte keine Anomalie an der Außenhaut feststellen. Soll ich weiter suchen?«, fragte ihn Magbur.

»Das ist momentan nicht nötig, Leutnant Magbur, dennoch überprüfen Sie die Außenhaut zu jeder vollen Stunde auf Anomalien. Fahren Sie mit ihrer eigentlichen Arbeit fort.«, sagte Miwar.

»Jawohl, Herr Kommandeur.«, antworte Magbur.

Möchte wissen, warum der General den Rückzug so lange hinauszögert. Das kann doch nicht angehen! Er weiß doch ganz genau, dass wir nur noch Stunden haben, um von der derzeitigen Übermacht der Nohkui fliehen zu können. Mir scheint, dass er sich nur mal wieder wichtig machen will. Ich frage mich derzeit ernsthaft, wie dieser Mann überhaupt General werden konnte, ich jedenfalls hätte ihm niemals ein Kommando über eine ganze Flotte gegeben, dachte sich Miwar ärgernd. Doch alles Jammern half nichts bzw. brachte ihn auch nicht weiter. Er hatte zwar derzeit die absolute Befehlsgewalt über alle Kommandeure, doch über seinen General eben nicht. So blieb ihm wohl oder übel nichts anderes übrig, als geduldig auf den Befehl zum Rückzug in die Todeszone zu warten. Miwar setzte sich wieder in seinen Kommandositz und lehnte sich entspannt zurück. Es dauerte nicht lange, bis Miwar mal wieder einnickte. Eine geschlagene Stunde war vergangen und Miwar wurde von seinem Leutnant Magbur mit leisen Rufen geweckt.

»Kommandeur Miwar, wachen Sie bitte auf!«, flüsterte ihm Magbur ins rechte Ohr.

»Was ist?«, fragte Miwar im Halbschlaf.

»Kommandeur, auf dem Bildschirm sind so merkwürdige Zeichen, aus denen ich mir absolut keinen Reim machen kann.«, entgegnete Leutnant Magbur aufgeregt.

»Zeichen?«, ach ja, ich weiß Bescheid. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Leutnant Magbur, das hat schon seine Richtigkeit. Alles fertig machen, um den Orbit zu verlassen.«, befehligte Kommandeur Miwar.

»Den Orbit verlassen?«

»Aber wohin denn?«, fragte sehr laut geworden Leutnant Magbur nun völlig durcheinander.

Miwar ging auf Leutnant Magbur zu und flüsterte ihm den neu zu setzenden Kurs ins Ohr. So vermied er abgehört zu werden, falls sie doch noch mit einer ihnen noch unbekannten Technik des Feindes abgehört werden konnten, was ja bei den Nohkui nichts Außergewöhnliches wäre. Schon oft wurden sie in der Vergangenheit mit etwaigen Techniken seitens dieser plündernden und mordenden Bestien aufs gemeinste überrascht.

»Lassen Sie augenblicklich Kurs auf die Todeszone setzen, Geschwindigkeit Hypersuptinar Neunzehn Quad (Stufe) also gleichbleibend innerhalb der Flotte, okay?«, befahl Miwar kaum hörbar seinem Leutnant.

»Jawohl, Herr Kommandeur.«, sagte Leutnant Magbur und veranlasste das Nötige. So flog die Flotte der Todeszone entgegen. In General Goduru flammte die Hoffnung auf, genug Verbündete zu gewinnen, um sich letztendlich der ankommenden Flottenverbände der Nohkui stellen zu können. Allen in der Flotte war klar, dass es ein Kampf noch nie dagewesenen Ausmaßes werden wird und dass dieser Kampf die Entscheidung mit sich führen wird. Die endgültige Entscheidung, welche Spezies weiter existieren darf. Diejenigen welche, die mordend und plündernd durch die Galaxien reisten und sich Nohkui nannten oder jene Spezies, die ihr Dasein in Frieden und Gleichheit mit allen anderen Völkern der Galaxien und deren Quadranten leben wollen und die sich nun die Dogon vom Planeten Goderijan nannten, die Apallos vom Planeten Rigkhonia, die Chasquiana vom Planeten Nartahu, die Dilliks vom am weitesten entferenden Planeten Tinalus und nicht zu vergessen, die Erdenmenschen. Darüber hinaus noch weitere 41 Mitglieder der vereinten Planeten. Ob es nach der gewaltigen Schlacht Frieden geben wird oder nicht, sollte sich schon in nicht allzu großer Ferne entscheiden.



 Kapitel 21, Hoffnung

 Anfang und Kapitelübersicht
© 2012 by Peter Althammer

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