Denkmal für Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Kyffhäuser-Gebirge

Denkmal für Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Kyffhäuser-Gebirge
Auf dem Gipfel des Kyffhäuserburgbergs im Kyffhäuser-Gebirge steht das monumentale Kyffhäuser-Denkmal, auf dessen Rückseite Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Sandstein gemeißelt ist.
Kaiser Friedrich I. Barbarossa
Nachdem Kaiser Friedrich I., den man auch Barbarossa nannte, von einem Astrologen vorhergesagt wurde, dass er auf einem Kreuzzug ertrinken würde, wählte er mit seinem Heer den Landweg ins Heilige Land. Trotz der Prophezeiung badete er am 10. Juni 1190 im Fluss Saleph in der heutigen Süd-Türkei und ertrank dabei. Wahrscheinlich wollte er es Alexander dem Großen gleichtun, der sich schon 1500 Jahre vorher auf einem Feldzug gegen die Perser im gleichen Fluss erfrischt haben soll. Befremdlich erscheint uns heute die Behandlung seines Leichnams:

Seine Eingeweide bestattete man im nahen Tarsus (Tarsos), das restliche Fleisch wurde durch Kochen von den Knochen gelöst und Anfang Juli in Antiochia am Fluss Orontes beigesetzt. Der Sinn dieser Behandlung bestand darin, die Gebeine in die Heimat überführen zu können, ohne dass Verwesung dies behinderte. Man nannte das Verfahren more teutonico oder auch mos teutonicus (Bestattung auf deutsche Art). Wo die Gebeine von Friedrich Barbarossa blieben, ist allerdings nicht sicher. Man wollte sie in der Grabeskirche in  Jerusalem beisetzen. Da der Kreuzzug jedoch scheiterte, und Jerusalem nicht erreicht werden konnte, vermuten manche Quellen, dass das Skelett in Tyrus (Tyros) im heutigen Libanon begraben wurde.

Der fehlende Leichnam führte in der Heimat schon bald zu einer  Legendenbildung, wonach der Kaiser gar nicht tot sei, sondern als Wiedergänger, Waller oder Pilgerer umherwandere. In verschiedenen Sagen wurden die alten Erzählungen immer mehr ausgeschmückt, bis zu dem Märchen, Kaiser Barbarossa sitze schlafend und verzaubert im Kyffhäuser-Gebirge in Thüringen. So lange Raben um die Berge streifen muss er dort ausharren. Erst wenn keine Krähen mehr zu sehen sind, wird er auferstehen und sein Kaisertum wieder antreten.
Sandsteinskulptur des Kaisers Friedrich Barbarossa

Die Gebrüder Grimm hielten die Legende
von Friedrich Rotbart im Jahr 1816
in ihren Deutschen Sagen fest.

Ein Jahr später schrieb
Friedrich Rückert sein Gedicht:

Der alte Barbarossa

Der alte Barbarossa,
der Kaiser Friederich,
im unterird'schen Schlosse
hält er verzaubert sich.

Er ist niemals gestorben,
er lebt darin noch jetzt.
Er hat im Schloss verborgen
zum Schlaf sich hingesetzt.

Er hat hinabgenommen
des Reiches Herrlichkeit,
und wird einst wiederkommen
mit ihr zu seiner Zeit.

Er nickt als wie im Traume,
sein Aug' halb offen zwinkt,
und je nach langem Raume
er einem Knaben winkt.

Er spricht im Schlaf zum Knaben:
Geh hin vors Schloss, o Zwerg,
und sieh, ob noch die Raben
herfliegen um den Berg.

Und wenn die alten Raben
noch fliegen immerdar,
so muss ich auch noch schlafen
verzaubert hundert Jahr.
Weitere Lyrik:

Gedicht von
Ludwig Bechstein:

Kaiser Barbarossa

Auf dem Berge steht der Hirte,
seine Herde pflegt der Ruh,
und des Sturmes Flügel sausen
um die Warte von Kyffhausen
und der Hirte hört ihm zu.

Und er denkt, der heitre Knabe,
jener Sage, wundervoll,
dass im Berg ein alter Kaiser,
dass der Rothbart im Kyffhauser
längst verzaubert schlafen soll.

"Möchte wohl den Alten schauen!",
spricht der Knab' im kühnen Mut,
"Will ein höfisch Liedlein greifen!",
und schon fliegt sein helles Pfeifen
über'n Wald hin, fein und gut.

Und er ruft: "Hast du's vernommen,
alter Kaiser Friederich?
Grauer Schläfer in der Erde,
komm und segne meine Heerde,
dieses Stücklein war für dich!"

Horch, da rauscht's im Turmgemäuer,
und der Schäferknab' erbebt,
als aus dornigem Gestrüppe
über einer Felsenklippe
sich ein Greisenantlitz hebt.

"Sprich, wem ist dein Spiel erklungen?",
fragt der Greis mit mildem Blick,
und es wächst der Mut dem Jungen:
"Kaiser Friedrich ist's erklungen!",
ruft sein kecker Mund zurück.

Und der Alte tritt ihm näher,
fasst ihn an mit kalter Hand:
"Hast dem Kaiser du hofieret,
lohnt er's dir, wie sich's gebühret!",
drauf er schnell mit ihm verschwand.

Tief im Schoß des Berges springet
eine Pforte klingend auf.
Mächtig wölbet sich die Halle,
drin des Kaisers Diener alle
goldgerüstet steh'n zuhauf.

Neigen tief sich vor dem Greise,
tief sich vor dem Silberhaar.
Und der Knabe sieht befangen,
wer mit ihm herabgegangen,
wer sein grauer Führer war.

Und der Kaiser spricht voll Hoheit:
"Dieser Knab' hat uns geehrt!",
und er zeigt ihm Wehr und Fahnen,
Wappenschilder grauer Ahnen,
Manchen Helm und manches Schwert.

Bricht von einem güld'nen Handfass
einen Fuß und reicht ihm den:
"Nimm zum Lohn die kleine Gabe,
Und nun geh', mein wack'rer Knabe,
Künde, was du hier geseh'n!"

"Sprich: Wenn sich die Zeit erfüllet,
löst uns Gott aus diesem Band,
und dann soll vor unsern Streichen
bald der stolze Türk' entweichen,
frei dann wird das heil'ge Land!"

Bei der Herde stand der Knabe,
wußte nicht, was ihm geschehn.
Hielt das Kleinod in der Linken,
sah's im Abendstrahle blinken,
hatte Schönres nie geseh'n.

Schläfst noch immer, alter Kaiser?
Tritt hervor, du Kraftgestalt!
Wappne deine Mannen prächtig!
Sieh', der Türk ist noch gar mächtig!
Barbarossa, kommst du bald?
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